Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

Bild:
<< vorherige Seite
und in der Luft suchen (sie werden nach dem Wild genannt, z. B. die Hühner-
hunde, Dachshunde, Saubeller und dergl.). Die Anderen sind Hatzhunde (zum
Fangen, besonders der Wildschweine), Koppelhunde (Bracken, zum Verfolgen
des Wildes, bis es der Jäger erlegen kann), Windhunde (zum Einholen von
Haasen, Füchsen und Rehen), Dachsfänger (zum nächtlichen Aufsuchen und
Anbellen der Dachse, wenn sie ihre Baue verlassen haben) und Parforcehunde
(zum so langen gemeinschaftlichen Verfolgen des Wildes, bis es ermattet ist). --
Die Jagdvögel heißt man Beitzvögel. Es gehören daher der Hühnerhabicht
(Falco Palumbarius), der Sperber (Falco Nisus), der Wanderfalke (F. peregri-
nus),
der Baumfalke (Falco subbuter), der Thurmfalke (F. tinunculus), der
Geyerfalke (F. gyrfalco), und der Uhufalke (strix Bubo). -- Die Pferde dienen
bei der Jagd theils als Renner, theils als Schießpferde, welches leztere zum ver-
bergen des Jägers dient.
2) Nämlich die Pürschbüchse (leichte Kugelbüchse), Jagdflinte (leichtes Schrot-
gewehr) und die Pistolen, mit ihren Nebengeräthen und Materialien; und andere
Waffen.
3) Es gibt solches Jagdzeug, das zum Einsperren des Wildes in einem be-
stimmten Waldrevier dient (Sperrzeug); solches, das zum Zurückschrecken dessel-
ben in einen solchen gebraucht wird (Blendzeug); und solches, das zum Fangen
angewendet wird (Fangzeug). Das Erstere ist entweder Dunkelzeug (aus
Tuch) oder Lichtzeug (aus Netz), wird aufgehängt, und muß daher von verschie-
dener Höhe und Stärke sein. Das Andere ist entweder eine mit Tuchlappen
behängte ausgespannte Leine, oder ein eben solcher mit Raubvögelkielen versehener
Bindfaden, welche man auf Stangen und Stäben, die mit Haken versehen sind,
zum Zurückscheuchen ausspannt (dockt). Das Dritte endlich ist entweder ein
Garn, oder eine Schlinge, oder eine Falle, oder ein Fang, oder eine
Grube. Die Garne oder Netze sind Fallgarne (für Haarwild), Klebgarne
(für Federwild), Deckgarne (zum Fange vermittelst des Zudeckens von kleinem
Wild), Steckgarne (zum senkrechten Aufstecken für Federwild), Sackgarne
(sackförmige Netze), und Schlaggarne (zum plötzlichen Zusammenziehen über dem
Wilde vermittelst einer Zugleine). Die Schlingen oder Schleifen (von Mes-
sing, oder Eisendraht, oder von Pferdehaaren) sind Laufdohnen, wenn sie mit
Stäben so über die Erde befestigt sind, daß die Vögel mit den Köpfen hineinlaufen,
und Hängdohnen, wenn sie an Rahmen oder Bügeln aufgehängt sind. Die
Fallen sind von Eisen (Berlinereisen oder Schwanenhälse, Teller- oder Tritteisen,
und Angeleisen) oder von Holz (Klappfallen, Prügelfallen und Mordfallen). Die
Fänge sind nach der Wildgattung verschieden.
4) Die Hörner und Instrumente zum Nachahmen der Wildstimme, z. B. der
Hirsch- und Rehruf, die Haasenquäcke, die Pfeifen für Hasel- und Feldhühner, und
jene für die Wachteln.
5) Die Zeugwägen, Pürschwägen u. dgl.
6) Kästen und Säcke, Taschen und Rantzen, Tragen und Bahren, für ver-
schiedenes Wild.
7) Jagdhäuser, Schießhütten, Schirme, Hundeställe, Zwinger u. dgl.
§. 251.
2) Ausübung der Jagd selbst.

Die Jagd geschieht entweder durch Erlegen oder durch Fangen.
Daher unterscheidet man in dieser Hinsicht:

1) Die Schußjagden, wobei das Wild durch Gewehre er-
legt wird. Sie sind entweder Treibjagden, wenn nämlich das
Wild den Schützen durch Menschen zugetrieben wird, oder Pürsch-
gänge, wenn man blos einzeln mit den Hunden zur Schußjagd

Baumstark Encyclopädie. 20
und in der Luft ſuchen (ſie werden nach dem Wild genannt, z. B. die Hühner-
hunde, Dachshunde, Saubeller und dergl.). Die Anderen ſind Hatzhunde (zum
Fangen, beſonders der Wildſchweine), Koppelhunde (Bracken, zum Verfolgen
des Wildes, bis es der Jäger erlegen kann), Windhunde (zum Einholen von
Haaſen, Füchſen und Rehen), Dachsfänger (zum nächtlichen Aufſuchen und
Anbellen der Dachſe, wenn ſie ihre Baue verlaſſen haben) und Parforcehunde
(zum ſo langen gemeinſchaftlichen Verfolgen des Wildes, bis es ermattet iſt). —
Die Jagdvögel heißt man Beitzvögel. Es gehören daher der Hühnerhabicht
(Falco Palumbarius), der Sperber (Falco Nisus), der Wanderfalke (F. peregri-
nus),
der Baumfalke (Falco subbuter), der Thurmfalke (F. tinunculus), der
Geyerfalke (F. gyrfalco), und der Uhufalke (strix Bubo). — Die Pferde dienen
bei der Jagd theils als Renner, theils als Schießpferde, welches leztere zum ver-
bergen des Jägers dient.
2) Nämlich die Pürſchbüchſe (leichte Kugelbüchſe), Jagdflinte (leichtes Schrot-
gewehr) und die Piſtolen, mit ihren Nebengeräthen und Materialien; und andere
Waffen.
3) Es gibt ſolches Jagdzeug, das zum Einſperren des Wildes in einem be-
ſtimmten Waldrevier dient (Sperrzeug); ſolches, das zum Zurückſchrecken deſſel-
ben in einen ſolchen gebraucht wird (Blendzeug); und ſolches, das zum Fangen
angewendet wird (Fangzeug). Das Erſtere iſt entweder Dunkelzeug (aus
Tuch) oder Lichtzeug (aus Netz), wird aufgehängt, und muß daher von verſchie-
dener Höhe und Stärke ſein. Das Andere iſt entweder eine mit Tuchlappen
behängte ausgeſpannte Leine, oder ein eben ſolcher mit Raubvögelkielen verſehener
Bindfaden, welche man auf Stangen und Stäben, die mit Haken verſehen ſind,
zum Zurückſcheuchen ausſpannt (dockt). Das Dritte endlich iſt entweder ein
Garn, oder eine Schlinge, oder eine Falle, oder ein Fang, oder eine
Grube. Die Garne oder Netze ſind Fallgarne (für Haarwild), Klebgarne
(für Federwild), Deckgarne (zum Fange vermittelſt des Zudeckens von kleinem
Wild), Steckgarne (zum ſenkrechten Aufſtecken für Federwild), Sackgarne
(ſackförmige Netze), und Schlaggarne (zum plötzlichen Zuſammenziehen über dem
Wilde vermittelſt einer Zugleine). Die Schlingen oder Schleifen (von Meſ-
ſing, oder Eiſendraht, oder von Pferdehaaren) ſind Laufdohnen, wenn ſie mit
Stäben ſo über die Erde befeſtigt ſind, daß die Vögel mit den Köpfen hineinlaufen,
und Hängdohnen, wenn ſie an Rahmen oder Bügeln aufgehängt ſind. Die
Fallen ſind von Eiſen (Berlinereiſen oder Schwanenhälſe, Teller- oder Tritteiſen,
und Angeleiſen) oder von Holz (Klappfallen, Prügelfallen und Mordfallen). Die
Fänge ſind nach der Wildgattung verſchieden.
4) Die Hörner und Inſtrumente zum Nachahmen der Wildſtimme, z. B. der
Hirſch- und Rehruf, die Haaſenquäcke, die Pfeifen für Haſel- und Feldhühner, und
jene für die Wachteln.
5) Die Zeugwägen, Pürſchwägen u. dgl.
6) Käſten und Säcke, Taſchen und Rantzen, Tragen und Bahren, für ver-
ſchiedenes Wild.
7) Jagdhäuſer, Schießhütten, Schirme, Hundeſtälle, Zwinger u. dgl.
§. 251.
2) Ausübung der Jagd ſelbſt.

Die Jagd geſchieht entweder durch Erlegen oder durch Fangen.
Daher unterſcheidet man in dieſer Hinſicht:

1) Die Schußjagden, wobei das Wild durch Gewehre er-
legt wird. Sie ſind entweder Treibjagden, wenn nämlich das
Wild den Schützen durch Menſchen zugetrieben wird, oder Pürſch-
gänge, wenn man blos einzeln mit den Hunden zur Schußjagd

Baumſtark Encyclopädie. 20
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <div n="8">
                      <div n="9">
                        <div n="10">
                          <note place="end" n="1)"><pb facs="#f0327" n="305"/>
und in der Luft &#x017F;uchen (&#x017F;ie werden nach dem Wild genannt, z. B. die Hühner-<lb/>
hunde, Dachshunde, Saubeller und dergl.). Die Anderen &#x017F;ind <hi rendition="#g">Hatzhunde</hi> (zum<lb/>
Fangen, be&#x017F;onders der Wild&#x017F;chweine), <hi rendition="#g">Koppelhunde</hi> (Bracken, zum Verfolgen<lb/>
des Wildes, bis es der Jäger erlegen kann), <hi rendition="#g">Windhunde</hi> (zum Einholen von<lb/>
Haa&#x017F;en, Füch&#x017F;en und Rehen), <hi rendition="#g">Dachsfänger</hi> (zum nächtlichen Auf&#x017F;uchen und<lb/>
Anbellen der Dach&#x017F;e, wenn &#x017F;ie ihre Baue verla&#x017F;&#x017F;en haben) und <hi rendition="#g">Parforcehunde</hi><lb/>
(zum &#x017F;o langen gemein&#x017F;chaftlichen Verfolgen des Wildes, bis es ermattet i&#x017F;t). &#x2014;<lb/>
Die Jagdvögel heißt man <hi rendition="#g">Beitzvögel</hi>. Es gehören daher der Hühnerhabicht<lb/><hi rendition="#aq">(Falco Palumbarius),</hi> der Sperber <hi rendition="#aq">(Falco Nisus),</hi> der Wanderfalke <hi rendition="#aq">(F. peregri-<lb/>
nus),</hi> der Baumfalke <hi rendition="#aq">(Falco subbuter),</hi> der Thurmfalke <hi rendition="#aq">(F. tinunculus),</hi> der<lb/>
Geyerfalke <hi rendition="#aq">(F. gyrfalco),</hi> und der Uhufalke <hi rendition="#aq">(strix Bubo).</hi> &#x2014; Die <hi rendition="#g">Pferde</hi> dienen<lb/>
bei der Jagd theils als Renner, theils als Schießpferde, welches leztere zum ver-<lb/>
bergen des Jägers dient.</note><lb/>
                          <note place="end" n="2)">Nämlich die Pür&#x017F;chbüch&#x017F;e (leichte Kugelbüch&#x017F;e), Jagdflinte (leichtes Schrot-<lb/>
gewehr) und die Pi&#x017F;tolen, mit ihren Nebengeräthen und Materialien; und andere<lb/>
Waffen.</note><lb/>
                          <note place="end" n="3)">Es gibt &#x017F;olches Jagdzeug, das zum Ein&#x017F;perren des Wildes in einem be-<lb/>
&#x017F;timmten Waldrevier dient (<hi rendition="#g">Sperrzeug</hi>); &#x017F;olches, das zum Zurück&#x017F;chrecken de&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
ben in einen &#x017F;olchen gebraucht wird (<hi rendition="#g">Blendzeug</hi>); und &#x017F;olches, das zum Fangen<lb/>
angewendet wird (<hi rendition="#g">Fangzeug</hi>). Das <hi rendition="#g">Er&#x017F;tere</hi> i&#x017F;t entweder <hi rendition="#g">Dunkelzeug</hi> (aus<lb/>
Tuch) oder <hi rendition="#g">Lichtzeug</hi> (aus Netz), wird aufgehängt, und muß daher von ver&#x017F;chie-<lb/>
dener Höhe und Stärke &#x017F;ein. Das <hi rendition="#g">Andere</hi> i&#x017F;t entweder eine mit Tuchlappen<lb/>
behängte ausge&#x017F;pannte Leine, oder ein eben &#x017F;olcher mit Raubvögelkielen ver&#x017F;ehener<lb/>
Bindfaden, welche man auf Stangen und Stäben, die mit Haken ver&#x017F;ehen &#x017F;ind,<lb/>
zum Zurück&#x017F;cheuchen aus&#x017F;pannt (dockt). Das <hi rendition="#g">Dritte</hi> endlich i&#x017F;t entweder ein<lb/><hi rendition="#g">Garn</hi>, oder eine <hi rendition="#g">Schlinge</hi>, oder eine <hi rendition="#g">Falle</hi>, oder ein <hi rendition="#g">Fang</hi>, oder eine<lb/><hi rendition="#g">Grube</hi>. Die <hi rendition="#g">Garne</hi> oder <hi rendition="#g">Netze</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#g">Fallgarne</hi> (für Haarwild), <hi rendition="#g">Klebgarne</hi><lb/>
(für Federwild), <hi rendition="#g">Deckgarne</hi> (zum Fange vermittel&#x017F;t des Zudeckens von kleinem<lb/>
Wild), <hi rendition="#g">Steckgarne</hi> (zum &#x017F;enkrechten Auf&#x017F;tecken für Federwild), <hi rendition="#g">Sackgarne</hi><lb/>
(&#x017F;ackförmige Netze), und <hi rendition="#g">Schlaggarne</hi> (zum plötzlichen Zu&#x017F;ammenziehen über dem<lb/>
Wilde vermittel&#x017F;t einer Zugleine). Die <hi rendition="#g">Schlingen</hi> oder <hi rendition="#g">Schleifen</hi> (von Me&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ing, oder Ei&#x017F;endraht, oder von Pferdehaaren) &#x017F;ind <hi rendition="#g">Laufdohnen</hi>, wenn &#x017F;ie mit<lb/>
Stäben &#x017F;o über die Erde befe&#x017F;tigt &#x017F;ind, daß die Vögel mit den Köpfen hineinlaufen,<lb/>
und <hi rendition="#g">Hängdohnen</hi>, wenn &#x017F;ie an Rahmen oder Bügeln aufgehängt &#x017F;ind. Die<lb/><hi rendition="#g">Fallen</hi> &#x017F;ind von Ei&#x017F;en (Berlinerei&#x017F;en oder Schwanenhäl&#x017F;e, Teller- oder Trittei&#x017F;en,<lb/>
und Angelei&#x017F;en) oder von Holz (Klappfallen, Prügelfallen und Mordfallen). Die<lb/><hi rendition="#g">Fänge</hi> &#x017F;ind nach der Wildgattung ver&#x017F;chieden.</note><lb/>
                          <note place="end" n="4)">Die Hörner und In&#x017F;trumente zum Nachahmen der Wild&#x017F;timme, z. B. der<lb/>
Hir&#x017F;ch- und Rehruf, die Haa&#x017F;enquäcke, die Pfeifen für Ha&#x017F;el- und Feldhühner, und<lb/>
jene für die Wachteln.</note><lb/>
                          <note place="end" n="5)">Die Zeugwägen, Pür&#x017F;chwägen u. dgl.</note><lb/>
                          <note place="end" n="6)">&#x017F;ten und Säcke, Ta&#x017F;chen und Rantzen, Tragen und Bahren, für ver-<lb/>
&#x017F;chiedenes Wild.</note><lb/>
                          <note place="end" n="7)">Jagdhäu&#x017F;er, Schießhütten, Schirme, Hunde&#x017F;tälle, Zwinger u. dgl.</note>
                        </div><lb/>
                        <div n="10">
                          <head> <hi rendition="#c">§. 251.<lb/>
2) <hi rendition="#g">Ausübung der Jagd &#x017F;elb&#x017F;t</hi>.</hi> </head><lb/>
                          <p>Die Jagd ge&#x017F;chieht entweder durch Erlegen oder durch Fangen.<lb/>
Daher unter&#x017F;cheidet man in die&#x017F;er Hin&#x017F;icht:</p><lb/>
                          <p>1) Die <hi rendition="#g">Schußjagden</hi>, wobei das Wild durch Gewehre er-<lb/>
legt wird. Sie &#x017F;ind entweder <hi rendition="#g">Treibjagden</hi>, wenn nämlich das<lb/>
Wild den Schützen durch Men&#x017F;chen zugetrieben wird, oder <hi rendition="#g">Pür&#x017F;ch</hi>-<lb/><hi rendition="#g">gänge</hi>, wenn man blos einzeln mit den Hunden zur Schußjagd<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Baum&#x017F;tark</hi> Encyclopädie. 20</fw><lb/></p>
                        </div>
                      </div>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[305/0327] ¹⁾ und in der Luft ſuchen (ſie werden nach dem Wild genannt, z. B. die Hühner- hunde, Dachshunde, Saubeller und dergl.). Die Anderen ſind Hatzhunde (zum Fangen, beſonders der Wildſchweine), Koppelhunde (Bracken, zum Verfolgen des Wildes, bis es der Jäger erlegen kann), Windhunde (zum Einholen von Haaſen, Füchſen und Rehen), Dachsfänger (zum nächtlichen Aufſuchen und Anbellen der Dachſe, wenn ſie ihre Baue verlaſſen haben) und Parforcehunde (zum ſo langen gemeinſchaftlichen Verfolgen des Wildes, bis es ermattet iſt). — Die Jagdvögel heißt man Beitzvögel. Es gehören daher der Hühnerhabicht (Falco Palumbarius), der Sperber (Falco Nisus), der Wanderfalke (F. peregri- nus), der Baumfalke (Falco subbuter), der Thurmfalke (F. tinunculus), der Geyerfalke (F. gyrfalco), und der Uhufalke (strix Bubo). — Die Pferde dienen bei der Jagd theils als Renner, theils als Schießpferde, welches leztere zum ver- bergen des Jägers dient. ²⁾ Nämlich die Pürſchbüchſe (leichte Kugelbüchſe), Jagdflinte (leichtes Schrot- gewehr) und die Piſtolen, mit ihren Nebengeräthen und Materialien; und andere Waffen. ³⁾ Es gibt ſolches Jagdzeug, das zum Einſperren des Wildes in einem be- ſtimmten Waldrevier dient (Sperrzeug); ſolches, das zum Zurückſchrecken deſſel- ben in einen ſolchen gebraucht wird (Blendzeug); und ſolches, das zum Fangen angewendet wird (Fangzeug). Das Erſtere iſt entweder Dunkelzeug (aus Tuch) oder Lichtzeug (aus Netz), wird aufgehängt, und muß daher von verſchie- dener Höhe und Stärke ſein. Das Andere iſt entweder eine mit Tuchlappen behängte ausgeſpannte Leine, oder ein eben ſolcher mit Raubvögelkielen verſehener Bindfaden, welche man auf Stangen und Stäben, die mit Haken verſehen ſind, zum Zurückſcheuchen ausſpannt (dockt). Das Dritte endlich iſt entweder ein Garn, oder eine Schlinge, oder eine Falle, oder ein Fang, oder eine Grube. Die Garne oder Netze ſind Fallgarne (für Haarwild), Klebgarne (für Federwild), Deckgarne (zum Fange vermittelſt des Zudeckens von kleinem Wild), Steckgarne (zum ſenkrechten Aufſtecken für Federwild), Sackgarne (ſackförmige Netze), und Schlaggarne (zum plötzlichen Zuſammenziehen über dem Wilde vermittelſt einer Zugleine). Die Schlingen oder Schleifen (von Meſ- ſing, oder Eiſendraht, oder von Pferdehaaren) ſind Laufdohnen, wenn ſie mit Stäben ſo über die Erde befeſtigt ſind, daß die Vögel mit den Köpfen hineinlaufen, und Hängdohnen, wenn ſie an Rahmen oder Bügeln aufgehängt ſind. Die Fallen ſind von Eiſen (Berlinereiſen oder Schwanenhälſe, Teller- oder Tritteiſen, und Angeleiſen) oder von Holz (Klappfallen, Prügelfallen und Mordfallen). Die Fänge ſind nach der Wildgattung verſchieden. ⁴⁾ Die Hörner und Inſtrumente zum Nachahmen der Wildſtimme, z. B. der Hirſch- und Rehruf, die Haaſenquäcke, die Pfeifen für Haſel- und Feldhühner, und jene für die Wachteln. ⁵⁾ Die Zeugwägen, Pürſchwägen u. dgl. ⁶⁾ Käſten und Säcke, Taſchen und Rantzen, Tragen und Bahren, für ver- ſchiedenes Wild. ⁷⁾ Jagdhäuſer, Schießhütten, Schirme, Hundeſtälle, Zwinger u. dgl. §. 251. 2) Ausübung der Jagd ſelbſt. Die Jagd geſchieht entweder durch Erlegen oder durch Fangen. Daher unterſcheidet man in dieſer Hinſicht: 1) Die Schußjagden, wobei das Wild durch Gewehre er- legt wird. Sie ſind entweder Treibjagden, wenn nämlich das Wild den Schützen durch Menſchen zugetrieben wird, oder Pürſch- gänge, wenn man blos einzeln mit den Hunden zur Schußjagd Baumſtark Encyclopädie. 20

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/327
Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/327>, abgerufen am 21.11.2024.