Anderes Geflügel dient meistens zum Vergnügen und zur Zierde. Die Ente legt im Frühling 30-45 Eier, brütet im Durchschnitte 8 Jungen aus, und man rechnet auf 10 Enten 1 Enterich. Die Gans legt 24-30 Eier, brütet 8 Jungen aus, gibt 8 Loth, ein Gänserich 11 Loth Federn, und man rechnet auf 8 Gänse 1 Gän- serich. Die Puterhenne legt 25-30 Eier, brütet 18-20 Jun- gen aus und man rechnet auf 8 Hühner einen Puter. Ihre Zucht geht oft, z. B. in Westphalen, ganz ins Große. Das gewöhn- liche Huhn legt 45-60 Eier, brütet 14 Jungen aus und man hält auf 16 Hühner 1 Hahn. Ein Paar Tauben gibt jährlich etwa 3 Paare Junge1).
1) Man kann an Futter folgendes rechnen: Täglich für 10 Enten 1 Scheffel Gerste oder 2 Metzen Kartoffeln im Winter; für 10 Gänse 4 Metzen Kartoffeln, für 10 Truthühner 4 Metzen Gerste, für 10 gewöhnliche Hühner 1 Metze Gerste und für 18 Paar Tauben 1 Metze Gerste. S. Schmalz Anleitung zur Veran- schlagung ländl. Grundstücke. §. 209. 216. Ueber die Federviehzucht s. m. Gott- hard, das Ganze der Federviehzucht. Erfurt 1806. 2te Aufl. Rohlwes Feder- viehzucht. Berlin 1821. Dietrichs, Von der Zucht des Federviehes. Leipz. 1832.
VII. Von der Bienenzucht.
§. 204.
Die Bienenzucht fordert ein stilles mildes Klima, eine pflanzen- und blumenreiche Gegend, unausgesetzt fleißige Pflege, Sicherung der Stände vor Staub und Rauch, und kleine nahe Gewässer1). Die Wohnungen der Bienen sind entweder gewölbte Strohkörbe, oder Bretterkästen (Stöcke) oder Klotzbeuten (aus Baum- klötzen gehauen)2). Der ganze Bienenstaat besteht aus einer Mutterbiene (Weisel, Königin), aus den männlichen Bienen (Drohnen, zur Befruchtung der Königin) und aus den Arbeits- bienen (welche geschlechtslos sein sollen). Die Zellen sind zum Theile Wohnkammern der Bienen, zum Theile Vorrathskästen für den Honig. Die Trennung der jungen Brut von dem alten Stocke geschieht entweder durch das Schwärmen (d. h. instinktmäßige Auswandern der Brut) mit ihrer jungen Königin, in welchem Falle sie aufgefangen (gefaßt) werden muß, oder durch Ableger (d. h. das Ausschneiden der Brutscheiben und Einsetzen derselben in andere Kästen oder aber das Verwechseln der Körbe selbst). Oft müssen die Bienen, besonders im Winter, ernährt werden, und dies geschieht am besten durch Magazine, d. h. durch Unter- sätze mit Schiebern, in welche man das Honiggefäß hineinsetzt. Diese Magazine können zugleich auch zur Trennung eines Theiles der Bevölkerung vom anderen gebraucht werden3). Den Honig
Anderes Geflügel dient meiſtens zum Vergnügen und zur Zierde. Die Ente legt im Frühling 30–45 Eier, brütet im Durchſchnitte 8 Jungen aus, und man rechnet auf 10 Enten 1 Enterich. Die Gans legt 24–30 Eier, brütet 8 Jungen aus, gibt 8 Loth, ein Gänſerich 11 Loth Federn, und man rechnet auf 8 Gänſe 1 Gän- ſerich. Die Puterhenne legt 25–30 Eier, brütet 18–20 Jun- gen aus und man rechnet auf 8 Hühner einen Puter. Ihre Zucht geht oft, z. B. in Weſtphalen, ganz ins Große. Das gewöhn- liche Huhn legt 45–60 Eier, brütet 14 Jungen aus und man hält auf 16 Hühner 1 Hahn. Ein Paar Tauben gibt jährlich etwa 3 Paare Junge1).
1) Man kann an Futter folgendes rechnen: Täglich für 10 Enten 1 Scheffel Gerſte oder 2 Metzen Kartoffeln im Winter; für 10 Gänſe 4 Metzen Kartoffeln, für 10 Truthühner 4 Metzen Gerſte, für 10 gewöhnliche Hühner 1 Metze Gerſte und für 18 Paar Tauben 1 Metze Gerſte. S. Schmalz Anleitung zur Veran- ſchlagung ländl. Grundſtücke. §. 209. 216. Ueber die Federviehzucht ſ. m. Gott- hard, das Ganze der Federviehzucht. Erfurt 1806. 2te Aufl. Rohlwes Feder- viehzucht. Berlin 1821. Dietrichs, Von der Zucht des Federviehes. Leipz. 1832.
VII. Von der Bienenzucht.
§. 204.
Die Bienenzucht fordert ein ſtilles mildes Klima, eine pflanzen- und blumenreiche Gegend, unausgeſetzt fleißige Pflege, Sicherung der Stände vor Staub und Rauch, und kleine nahe Gewäſſer1). Die Wohnungen der Bienen ſind entweder gewölbte Strohkörbe, oder Bretterkäſten (Stöcke) oder Klotzbeuten (aus Baum- klötzen gehauen)2). Der ganze Bienenſtaat beſteht aus einer Mutterbiene (Weiſel, Königin), aus den männlichen Bienen (Drohnen, zur Befruchtung der Königin) und aus den Arbeits- bienen (welche geſchlechtslos ſein ſollen). Die Zellen ſind zum Theile Wohnkammern der Bienen, zum Theile Vorrathskäſten für den Honig. Die Trennung der jungen Brut von dem alten Stocke geſchieht entweder durch das Schwärmen (d. h. inſtinktmäßige Auswandern der Brut) mit ihrer jungen Königin, in welchem Falle ſie aufgefangen (gefaßt) werden muß, oder durch Ableger (d. h. das Ausſchneiden der Brutſcheiben und Einſetzen derſelben in andere Käſten oder aber das Verwechſeln der Körbe ſelbſt). Oft müſſen die Bienen, beſonders im Winter, ernährt werden, und dies geſchieht am beſten durch Magazine, d. h. durch Unter- ſätze mit Schiebern, in welche man das Honiggefäß hineinſetzt. Dieſe Magazine können zugleich auch zur Trennung eines Theiles der Bevölkerung vom anderen gebraucht werden3). Den Honig
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Anderes Geflügel dient meiſtens zum Vergnügen und zur Zierde.
Die Ente legt im Frühling 30–45 Eier, brütet im Durchſchnitte
8 Jungen aus, und man rechnet auf 10 Enten 1 Enterich. Die
Gans legt 24–30 Eier, brütet 8 Jungen aus, gibt 8 Loth, ein
Gänſerich 11 Loth Federn, und man rechnet auf 8 Gänſe 1 Gän-
ſerich. Die Puterhenne legt 25–30 Eier, brütet 18–20 Jun-
gen aus und man rechnet auf 8 Hühner einen Puter. Ihre Zucht
geht oft, z. B. in Weſtphalen, ganz ins Große. Das gewöhn-
liche Huhn legt 45–60 Eier, brütet 14 Jungen aus und man
hält auf 16 Hühner 1 Hahn. Ein Paar Tauben gibt jährlich
etwa 3 Paare Junge1).
¹⁾ Man kann an Futter folgendes rechnen: Täglich für 10 Enten 1 Scheffel
Gerſte oder 2 Metzen Kartoffeln im Winter; für 10 Gänſe 4 Metzen Kartoffeln,
für 10 Truthühner 4 Metzen Gerſte, für 10 gewöhnliche Hühner 1 Metze Gerſte
und für 18 Paar Tauben 1 Metze Gerſte. S. Schmalz Anleitung zur Veran-
ſchlagung ländl. Grundſtücke. §. 209. 216. Ueber die Federviehzucht ſ. m. Gott-
hard, das Ganze der Federviehzucht. Erfurt 1806. 2te Aufl. Rohlwes Feder-
viehzucht. Berlin 1821. Dietrichs, Von der Zucht des Federviehes. Leipz. 1832.
VII. Von der Bienenzucht.
§. 204.
Die Bienenzucht fordert ein ſtilles mildes Klima, eine pflanzen-
und blumenreiche Gegend, unausgeſetzt fleißige Pflege, Sicherung
der Stände vor Staub und Rauch, und kleine nahe Gewäſſer1).
Die Wohnungen der Bienen ſind entweder gewölbte Strohkörbe,
oder Bretterkäſten (Stöcke) oder Klotzbeuten (aus Baum-
klötzen gehauen)2). Der ganze Bienenſtaat beſteht aus einer
Mutterbiene (Weiſel, Königin), aus den männlichen Bienen
(Drohnen, zur Befruchtung der Königin) und aus den Arbeits-
bienen (welche geſchlechtslos ſein ſollen). Die Zellen ſind zum
Theile Wohnkammern der Bienen, zum Theile Vorrathskäſten für
den Honig. Die Trennung der jungen Brut von dem alten Stocke
geſchieht entweder durch das Schwärmen (d. h. inſtinktmäßige
Auswandern der Brut) mit ihrer jungen Königin, in welchem
Falle ſie aufgefangen (gefaßt) werden muß, oder durch Ableger
(d. h. das Ausſchneiden der Brutſcheiben und Einſetzen derſelben
in andere Käſten oder aber das Verwechſeln der Körbe ſelbſt).
Oft müſſen die Bienen, beſonders im Winter, ernährt werden,
und dies geſchieht am beſten durch Magazine, d. h. durch Unter-
ſätze mit Schiebern, in welche man das Honiggefäß hineinſetzt.
Dieſe Magazine können zugleich auch zur Trennung eines Theiles
der Bevölkerung vom anderen gebraucht werden3). Den Honig
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/273>, abgerufen am 21.11.2024.
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