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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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sonst als Sommerspielart der Br. campestris oleifera aufgeführt).
Er heißt in England Rape, in Flandern Slooren, in Frankreich
Colza, in Holland Cosezaat, und in Deutschland auch Kohlsaat,
Raps, Reps1).

2) Rübenreps (Brassica Rapa oleifera, eine Art von Br.
Rapa. §. 161. 4. c.).
Man pflanzt davon auch einen Winter-
(biennis) und Sommerrübenreps (annua), und nennt ihn
auch sonst Br. campestris oder praecox. Er heißt in Frankreich
Ravette und Navette, in Deutschland aber Rübsaamen, Rübsen2).

3) Mohn (Papaver somniferum), auch Magsaamen genannt,
mit weißen, rothen und violettrothen Blumen, runder Saamen-
kapsel, und bis über 3 Fuß hohen Stengeln3).

4) Dotter (Myagrum sativum), dessen Blüthen in langen
schlaffen Endtrauben mit blaßgelben Blumen bestehen, dessen Schöt-
chen umgekehrt-eiförmig, aufgeblasen, glatt und mehrsaamig sind,
und dessen ästiger Stengel 1 bis 2 Fuß hoch wird4),

5) Chinesischen Oelrettig (Raphanus chinensis olei-
ferus),
als Wintersaat. Allein er hat nicht viel Beifall gefunden.

1) Winterkohlreps: Saatzeit September; Saat breitwürfig oder mit der
Repssäemaschine; verlangt als solche einen milden Winter; auch ist Saat in Beeten
und Verpflanzung gebräuchlich. Sommerkohlreps: Saatzeit Mai und Anfangs
Juni; verlangt das Klima des Winterweitzens; sonst wie jener. Beide lieben
einen mürben Lehmboden, in völlig reinem, gepulvertem und düngerreichem Zu-
stande. Einsaat 11/4-11/2 preuß. Metzen pr. Morgen. Ertrag des Winter-
repses 5-10 Scheffel, des Sommerrepses 3-6 Scheffel pr. Morgen, je
nach Boden, Klima und Düngung. Der Scheffel wiegt 75 Pfund und gibt 18,18
Pfund Oel.
2) Wie Note 1. Nur wiegt der Scheffel Saamen 68-69 Pfund und gibt
16,36 Pfund Oel.
3) Liefert nach den Oliven das beste Oel, und ist sehr trefflich für die Bienen-
zucht. Klima wie für's Getreide. Boden mürb und reich. Saatzeit bis zu Ende
Aprils. Jäten und Behacken. Ertrag 41/2-8 Scheffel pr. Morgen. Der Schef-
fel wiegt 61-751/2 Pfund und gibt 16 1/3 -271/4 Pfund Oel, je nach der Aus-
bildung des Saamens.
4) Verlangt warmen, vor 1 Jahr gedüngten, nicht zu losen sandigen Boden.
Saatzeit im Frühling vom März bis Mitte Mai's. Jäten und Behacken. Ertrag
5-8 Scheffel pr. Morgen. Der Scheffel wiegt 68-74 Pfund und gibt 16 1/3
bis 21 2/5 Pfund Oel.
§. 172.
3) Unfälle, und 4) Ernte der Oelpflanzen.

Der Reps und Rübsen leiden von Nässe, Frost und Spätreif,
durch Insekten der verschiedensten Art und durch Schnecken, so
daß die Felder oft ganz verdorben werden. Der Dotter aber ist
unter diesen Pflanzen allein fast gar keinen Unfällen ausgesetzt.


ſonſt als Sommerſpielart der Br. campestris oleifera aufgeführt).
Er heißt in England Rape, in Flandern Slooren, in Frankreich
Colza, in Holland Cosezaat, und in Deutſchland auch Kohlſaat,
Raps, Reps1).

2) Rübenreps (Brassica Rapa oleifera, eine Art von Br.
Rapa. §. 161. 4. c.).
Man pflanzt davon auch einen Winter-
(biennis) und Sommerrübenreps (annua), und nennt ihn
auch ſonſt Br. campestris oder praecox. Er heißt in Frankreich
Ravette und Navette, in Deutſchland aber Rübſaamen, Rübſen2).

3) Mohn (Papaver somniferum), auch Magſaamen genannt,
mit weißen, rothen und violettrothen Blumen, runder Saamen-
kapſel, und bis über 3 Fuß hohen Stengeln3).

4) Dotter (Myagrum sativum), deſſen Blüthen in langen
ſchlaffen Endtrauben mit blaßgelben Blumen beſtehen, deſſen Schöt-
chen umgekehrt-eiförmig, aufgeblaſen, glatt und mehrſaamig ſind,
und deſſen äſtiger Stengel 1 bis 2 Fuß hoch wird4),

5) Chineſiſchen Oelrettig (Raphanus chinensis olei-
ferus),
als Winterſaat. Allein er hat nicht viel Beifall gefunden.

1) Winterkohlreps: Saatzeit September; Saat breitwürfig oder mit der
Repsſäemaſchine; verlangt als ſolche einen milden Winter; auch iſt Saat in Beeten
und Verpflanzung gebräuchlich. Sommerkohlreps: Saatzeit Mai und Anfangs
Juni; verlangt das Klima des Winterweitzens; ſonſt wie jener. Beide lieben
einen mürben Lehmboden, in völlig reinem, gepulvertem und düngerreichem Zu-
ſtande. Einſaat 1¼-1½ preuß. Metzen pr. Morgen. Ertrag des Winter-
repſes 5–10 Scheffel, des Sommerrepſes 3–6 Scheffel pr. Morgen, je
nach Boden, Klima und Düngung. Der Scheffel wiegt 75 Pfund und gibt 18,18
Pfund Oel.
2) Wie Note 1. Nur wiegt der Scheffel Saamen 68–69 Pfund und gibt
16,36 Pfund Oel.
3) Liefert nach den Oliven das beſte Oel, und iſt ſehr trefflich für die Bienen-
zucht. Klima wie für's Getreide. Boden mürb und reich. Saatzeit bis zu Ende
Aprils. Jäten und Behacken. Ertrag 4½-8 Scheffel pr. Morgen. Der Schef-
fel wiegt 61–75½ Pfund und gibt 16⅓-27¼ Pfund Oel, je nach der Aus-
bildung des Saamens.
4) Verlangt warmen, vor 1 Jahr gedüngten, nicht zu loſen ſandigen Boden.
Saatzeit im Frühling vom März bis Mitte Mai's. Jäten und Behacken. Ertrag
5–8 Scheffel pr. Morgen. Der Scheffel wiegt 68–74 Pfund und gibt 16⅓
bis 21⅖ Pfund Oel.
§. 172.
3) Unfälle, und 4) Ernte der Oelpflanzen.

Der Reps und Rübſen leiden von Näſſe, Froſt und Spätreif,
durch Inſekten der verſchiedenſten Art und durch Schnecken, ſo
daß die Felder oft ganz verdorben werden. Der Dotter aber iſt
unter dieſen Pflanzen allein faſt gar keinen Unfällen ausgeſetzt.


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[215/0237] ſonſt als Sommerſpielart der Br. campestris oleifera aufgeführt). Er heißt in England Rape, in Flandern Slooren, in Frankreich Colza, in Holland Cosezaat, und in Deutſchland auch Kohlſaat, Raps, Reps1). 2) Rübenreps (Brassica Rapa oleifera, eine Art von Br. Rapa. §. 161. 4. c.). Man pflanzt davon auch einen Winter- (biennis) und Sommerrübenreps (annua), und nennt ihn auch ſonſt Br. campestris oder praecox. Er heißt in Frankreich Ravette und Navette, in Deutſchland aber Rübſaamen, Rübſen2). 3) Mohn (Papaver somniferum), auch Magſaamen genannt, mit weißen, rothen und violettrothen Blumen, runder Saamen- kapſel, und bis über 3 Fuß hohen Stengeln3). 4) Dotter (Myagrum sativum), deſſen Blüthen in langen ſchlaffen Endtrauben mit blaßgelben Blumen beſtehen, deſſen Schöt- chen umgekehrt-eiförmig, aufgeblaſen, glatt und mehrſaamig ſind, und deſſen äſtiger Stengel 1 bis 2 Fuß hoch wird4), 5) Chineſiſchen Oelrettig (Raphanus chinensis olei- ferus), als Winterſaat. Allein er hat nicht viel Beifall gefunden. ¹⁾ Winterkohlreps: Saatzeit September; Saat breitwürfig oder mit der Repsſäemaſchine; verlangt als ſolche einen milden Winter; auch iſt Saat in Beeten und Verpflanzung gebräuchlich. Sommerkohlreps: Saatzeit Mai und Anfangs Juni; verlangt das Klima des Winterweitzens; ſonſt wie jener. Beide lieben einen mürben Lehmboden, in völlig reinem, gepulvertem und düngerreichem Zu- ſtande. Einſaat 1¼-1½ preuß. Metzen pr. Morgen. Ertrag des Winter- repſes 5–10 Scheffel, des Sommerrepſes 3–6 Scheffel pr. Morgen, je nach Boden, Klima und Düngung. Der Scheffel wiegt 75 Pfund und gibt 18,18 Pfund Oel. ²⁾ Wie Note 1. Nur wiegt der Scheffel Saamen 68–69 Pfund und gibt 16,36 Pfund Oel. ³⁾ Liefert nach den Oliven das beſte Oel, und iſt ſehr trefflich für die Bienen- zucht. Klima wie für's Getreide. Boden mürb und reich. Saatzeit bis zu Ende Aprils. Jäten und Behacken. Ertrag 4½-8 Scheffel pr. Morgen. Der Schef- fel wiegt 61–75½ Pfund und gibt 16⅓-27¼ Pfund Oel, je nach der Aus- bildung des Saamens. ⁴⁾ Verlangt warmen, vor 1 Jahr gedüngten, nicht zu loſen ſandigen Boden. Saatzeit im Frühling vom März bis Mitte Mai's. Jäten und Behacken. Ertrag 5–8 Scheffel pr. Morgen. Der Scheffel wiegt 68–74 Pfund und gibt 16⅓ bis 21⅖ Pfund Oel. §. 172. 3) Unfälle, und 4) Ernte der Oelpflanzen. Der Reps und Rübſen leiden von Näſſe, Froſt und Spätreif, durch Inſekten der verſchiedenſten Art und durch Schnecken, ſo daß die Felder oft ganz verdorben werden. Der Dotter aber iſt unter dieſen Pflanzen allein faſt gar keinen Unfällen ausgeſetzt.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/237>, abgerufen am 21.11.2024.