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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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E. Vom Oelpflanzenbaue.
§. 170.
1) Begriff, Wesen und Arten der Oelpflanzen.

Unter die Oelpflanzen können hier keine anderen als diejeni-
gen landwirthschaftlichen Gewächse von verschiedenem botanischen
Charakter gerechnet werden, welche wegen ihrer ölhaltigen
Saamen in den Lauf der Feldwirthschaft aufgenommen sind1).
Es gehören unter diesen Begriff außer dem Taback, Lein und
Hanf, wovon bereits gehandelt ist,

1) Kohlpflanzen, eine Gattung, welche einen aufrechten
oder abstehenden Kelch, verkehrt-eirunde Blumenblätter, und stiel-
rundliche Schoten hat, die in einen kegeligen Schnabel endigen,
und innerhalb zweier gewölbter Klappen die in der Reihe liegen-
den kugelrunden Saamen einschließen2).

2) Mohnpflanzen, eine Gattung, welche 2 und 4 zählige
Blumen, und eine schotenartigen Saamenkapsel mit strahliger
Narbe hat, welche viele sehr kleine Saamen an Wandleisten in
sich schließt3).

3) Häderichpflanzen, eine Gattung mit 4 blättrigen Blu-
men, und runden oder walzigen, aber nicht klaffenden Schötchen
oder Schoten4).

1) Der Oelbaum, die Olive, der Nußbaum, die Buche gehören also nicht
hierher. Man s. aber über den Bau der Oelpflanzen: Anleitung zum Anbau ver-
schiedener Oelgesäme. Wien 1768. Breitenbach Oelökonomie etc. Berlin 1806.
Anweisung zum Anbau der vorzüglichsten Oel tragenden Gewächse. Nürnberg 1821.
(Rozier) Abhandlung über die beste Art den Raps und Kohlsaat zu bauen. Aus
dem Französ. übers. Bern 1775. Unterricht über den Kohl- und Rübsaatbau im
Oesterreichischen. Wien 1780. Der Rübsen und der Raps, als Sommer- und
Winterfrucht. Leipzig 1808. Ueber den Mohnbau in England, von X. Y. Z., aus
Young's Reisen gezogen. Berlin 1817. Zeller, die Drillkultur des Rapses nach
Erfahr. von Hohenheim. Mit lithograph. Tafeln. 4. Suttg. 1831. Schwerz
Belg. Landwirthsch. II. 141. Mittheilungen. I. 84. Iversen, der Rapsaatbau
im Holsteinischen. Bremen 1806. Grandi, Vollständiger Unterricht über den
Anbau des chinesischen Oelrettigs. Leipzig 1804. 2te Aufl.
2) S. Metzger Kultivirte Kohlarten. 11. 39. 49.
3) u. 4) Reum Oekonom. Botanik. S. 277. 264.
§. 171.
2) Anbau der Oelpflanzen.

Man pflanzt auf dem Felde besonders folgende Arten derselben:

1) Kohlreps (Brassica Napus oleifera, eine Art von Br.
Napus. §. 161. 4. a.)
. Man pflanzt davon einen Winterkohl-
reps (Br. Nap. ol. biennis, sonst Br. campestris oleifera ge-
nannt), und einen Sommerkohlreps (Br. Nap. ol. annua,

E. Vom Oelpflanzenbaue.
§. 170.
1) Begriff, Weſen und Arten der Oelpflanzen.

Unter die Oelpflanzen können hier keine anderen als diejeni-
gen landwirthſchaftlichen Gewächſe von verſchiedenem botaniſchen
Charakter gerechnet werden, welche wegen ihrer ölhaltigen
Saamen in den Lauf der Feldwirthſchaft aufgenommen ſind1).
Es gehören unter dieſen Begriff außer dem Taback, Lein und
Hanf, wovon bereits gehandelt iſt,

1) Kohlpflanzen, eine Gattung, welche einen aufrechten
oder abſtehenden Kelch, verkehrt-eirunde Blumenblätter, und ſtiel-
rundliche Schoten hat, die in einen kegeligen Schnabel endigen,
und innerhalb zweier gewölbter Klappen die in der Reihe liegen-
den kugelrunden Saamen einſchließen2).

2) Mohnpflanzen, eine Gattung, welche 2 und 4 zählige
Blumen, und eine ſchotenartigen Saamenkapſel mit ſtrahliger
Narbe hat, welche viele ſehr kleine Saamen an Wandleiſten in
ſich ſchließt3).

3) Häderichpflanzen, eine Gattung mit 4 blättrigen Blu-
men, und runden oder walzigen, aber nicht klaffenden Schötchen
oder Schoten4).

1) Der Oelbaum, die Olive, der Nußbaum, die Buche gehören alſo nicht
hierher. Man ſ. aber über den Bau der Oelpflanzen: Anleitung zum Anbau ver-
ſchiedener Oelgeſäme. Wien 1768. Breitenbach Oelökonomie ꝛc. Berlin 1806.
Anweiſung zum Anbau der vorzüglichſten Oel tragenden Gewächſe. Nürnberg 1821.
(Rozier) Abhandlung über die beſte Art den Raps und Kohlſaat zu bauen. Aus
dem Franzöſ. überſ. Bern 1775. Unterricht über den Kohl- und Rübſaatbau im
Oeſterreichiſchen. Wien 1780. Der Rübſen und der Raps, als Sommer- und
Winterfrucht. Leipzig 1808. Ueber den Mohnbau in England, von X. Y. Z., aus
Young's Reiſen gezogen. Berlin 1817. Zeller, die Drillkultur des Rapſes nach
Erfahr. von Hohenheim. Mit lithograph. Tafeln. 4. Suttg. 1831. Schwerz
Belg. Landwirthſch. II. 141. Mittheilungen. I. 84. Iverſen, der Rapſaatbau
im Holſteiniſchen. Bremen 1806. Grandi, Vollſtändiger Unterricht über den
Anbau des chineſiſchen Oelrettigs. Leipzig 1804. 2te Aufl.
2) S. Metzger Kultivirte Kohlarten. 11. 39. 49.
3) u. 4) Reum Oekonom. Botanik. S. 277. 264.
§. 171.
2) Anbau der Oelpflanzen.

Man pflanzt auf dem Felde beſonders folgende Arten derſelben:

1) Kohlreps (Brassica Napus oleifera, eine Art von Br.
Napus. §. 161. 4. a.)
. Man pflanzt davon einen Winterkohl-
reps (Br. Nap. ol. biennis, ſonſt Br. campestris oleifera ge-
nannt), und einen Sommerkohlreps (Br. Nap. ol. annua,

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[214/0236] E. Vom Oelpflanzenbaue. §. 170. 1) Begriff, Weſen und Arten der Oelpflanzen. Unter die Oelpflanzen können hier keine anderen als diejeni- gen landwirthſchaftlichen Gewächſe von verſchiedenem botaniſchen Charakter gerechnet werden, welche wegen ihrer ölhaltigen Saamen in den Lauf der Feldwirthſchaft aufgenommen ſind1). Es gehören unter dieſen Begriff außer dem Taback, Lein und Hanf, wovon bereits gehandelt iſt, 1) Kohlpflanzen, eine Gattung, welche einen aufrechten oder abſtehenden Kelch, verkehrt-eirunde Blumenblätter, und ſtiel- rundliche Schoten hat, die in einen kegeligen Schnabel endigen, und innerhalb zweier gewölbter Klappen die in der Reihe liegen- den kugelrunden Saamen einſchließen2). 2) Mohnpflanzen, eine Gattung, welche 2 und 4 zählige Blumen, und eine ſchotenartigen Saamenkapſel mit ſtrahliger Narbe hat, welche viele ſehr kleine Saamen an Wandleiſten in ſich ſchließt3). 3) Häderichpflanzen, eine Gattung mit 4 blättrigen Blu- men, und runden oder walzigen, aber nicht klaffenden Schötchen oder Schoten4). ¹⁾ Der Oelbaum, die Olive, der Nußbaum, die Buche gehören alſo nicht hierher. Man ſ. aber über den Bau der Oelpflanzen: Anleitung zum Anbau ver- ſchiedener Oelgeſäme. Wien 1768. Breitenbach Oelökonomie ꝛc. Berlin 1806. Anweiſung zum Anbau der vorzüglichſten Oel tragenden Gewächſe. Nürnberg 1821. (Rozier) Abhandlung über die beſte Art den Raps und Kohlſaat zu bauen. Aus dem Franzöſ. überſ. Bern 1775. Unterricht über den Kohl- und Rübſaatbau im Oeſterreichiſchen. Wien 1780. Der Rübſen und der Raps, als Sommer- und Winterfrucht. Leipzig 1808. Ueber den Mohnbau in England, von X. Y. Z., aus Young's Reiſen gezogen. Berlin 1817. Zeller, die Drillkultur des Rapſes nach Erfahr. von Hohenheim. Mit lithograph. Tafeln. 4. Suttg. 1831. Schwerz Belg. Landwirthſch. II. 141. Mittheilungen. I. 84. Iverſen, der Rapſaatbau im Holſteiniſchen. Bremen 1806. Grandi, Vollſtändiger Unterricht über den Anbau des chineſiſchen Oelrettigs. Leipzig 1804. 2te Aufl. ²⁾ S. Metzger Kultivirte Kohlarten. 11. 39. 49. ³⁾ u. ⁴⁾ Reum Oekonom. Botanik. S. 277. 264. §. 171. 2) Anbau der Oelpflanzen. Man pflanzt auf dem Felde beſonders folgende Arten derſelben: 1) Kohlreps (Brassica Napus oleifera, eine Art von Br. Napus. §. 161. 4. a.). Man pflanzt davon einen Winterkohl- reps (Br. Nap. ol. biennis, ſonſt Br. campestris oleifera ge- nannt), und einen Sommerkohlreps (Br. Nap. ol. annua,

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/236>, abgerufen am 22.12.2024.