beiden Seiten die Bolzen hervorstehen, um hinab- und hinanzu- klimmen.
6) Der Leitern oder Fahrten von Holz oder Eisen (lezteres in England) von 10-12 Fuß Länge, mit Ruhebühnen von Holz, um daran hinab- und hinauffahren zu können, ohne sich hindernd auf denselben zu begegnen.
Es ist wohl keinem Zweifel unterworfen, daß die sechste Art die beste ist, da sie allein alle obigen Eigenschaften hat, und nicht so viel Raum und Kosten erfordert wie die vierte1).
1)Brard Grundriß. S. 127 u. a. W.
§. 99. 4) Wetterlosung.
Unter Wetter versteht man die Grubenluft. Unter Wetter- losung1) die Thätigkeiten und Anstalten zur Verbesserung der- selben. Böse (nicht athembare) Wetter im Gegensatze der guten (athembaren) sind entweder matte, welche größtentheils kohlen- saures Stickstoffgas, Arsenik- oder Merkurialdämpfe enthalten, oder schlagende, nämlich größtentheils entzündliches Kohlenwasser- stoffgas. Der Aufenthalt der Menschen, die Lichter, das Feuer, faules Holzwerk, das Mineral selbst, und die Verwitterung von Gestein sind Hauptursachen ihres Entstehens2). Man bedient sich zur Sicherung gegen ihre schädlichen Folgen folgender Mittel:
1) Zur Entzündung der schlagenden Wetter jetzt, nachdem die Feuermänner und die Flintenschüsse mit Zündkraut als weniger tauglich befunden worden sind, der Sicherheitslampe von Davy. Ihre Construktion beruht auf zwei Haupterfahrungen, nämlich darauf: a) daß eine Flamme durch ein Drahtgeflechte von 100 Löchern auf einem Quadratzolle von der äußern Luft geschie- den, mit dieser nicht in Berührung tritt, und b) daß ein Spiral von Platindraht in der Rothglühhitze die langsame Verbrennung des Kohlenwasserstoffgases bewirkt und erhält. Die Davy'sche Sicherheitslampe besteht daher aus einem messingenen Oelbehälter, in dem der Dacht angebracht wird, aus einem über die Flamme gestürzten Drahtgazecylinder obiger Beschaffenheit, welcher oben einen eben so belöcherten blechernen Hut hat, und aus einem im Cylinder über der Dachtflamme fest angebrachten Spirale von Platindraht. Die anderen Bestandtheile sind Nebensachen. Die schlagenden Wetter dringen durch den Cylinder an die Flamme, verbrennen an ihr langsam ohne Explosion, und wenn diese nicht mehr brennen kann, am Platinspirale in der Rothglühhitze, was
beiden Seiten die Bolzen hervorſtehen, um hinab- und hinanzu- klimmen.
6) Der Leitern oder Fahrten von Holz oder Eiſen (lezteres in England) von 10–12 Fuß Länge, mit Ruhebühnen von Holz, um daran hinab- und hinauffahren zu können, ohne ſich hindernd auf denſelben zu begegnen.
Es iſt wohl keinem Zweifel unterworfen, daß die ſechste Art die beſte iſt, da ſie allein alle obigen Eigenſchaften hat, und nicht ſo viel Raum und Koſten erfordert wie die vierte1).
1)Brard Grundriß. S. 127 u. a. W.
§. 99. 4) Wetterloſung.
Unter Wetter verſteht man die Grubenluft. Unter Wetter- loſung1) die Thätigkeiten und Anſtalten zur Verbeſſerung der- ſelben. Böſe (nicht athembare) Wetter im Gegenſatze der guten (athembaren) ſind entweder matte, welche größtentheils kohlen- ſaures Stickſtoffgas, Arſenik- oder Merkurialdämpfe enthalten, oder ſchlagende, nämlich größtentheils entzündliches Kohlenwaſſer- ſtoffgas. Der Aufenthalt der Menſchen, die Lichter, das Feuer, faules Holzwerk, das Mineral ſelbſt, und die Verwitterung von Geſtein ſind Haupturſachen ihres Entſtehens2). Man bedient ſich zur Sicherung gegen ihre ſchädlichen Folgen folgender Mittel:
1) Zur Entzündung der ſchlagenden Wetter jetzt, nachdem die Feuermänner und die Flintenſchüſſe mit Zündkraut als weniger tauglich befunden worden ſind, der Sicherheitslampe von Davy. Ihre Conſtruktion beruht auf zwei Haupterfahrungen, nämlich darauf: a) daß eine Flamme durch ein Drahtgeflechte von 100 Löchern auf einem Quadratzolle von der äußern Luft geſchie- den, mit dieſer nicht in Berührung tritt, und b) daß ein Spiral von Platindraht in der Rothglühhitze die langſame Verbrennung des Kohlenwaſſerſtoffgaſes bewirkt und erhält. Die Davy'ſche Sicherheitslampe beſteht daher aus einem meſſingenen Oelbehälter, in dem der Dacht angebracht wird, aus einem über die Flamme geſtürzten Drahtgazecylinder obiger Beſchaffenheit, welcher oben einen eben ſo belöcherten blechernen Hut hat, und aus einem im Cylinder über der Dachtflamme feſt angebrachten Spirale von Platindraht. Die anderen Beſtandtheile ſind Nebenſachen. Die ſchlagenden Wetter dringen durch den Cylinder an die Flamme, verbrennen an ihr langſam ohne Exploſion, und wenn dieſe nicht mehr brennen kann, am Platinſpirale in der Rothglühhitze, was
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klimmen.
6) Der Leitern oder Fahrten von Holz oder Eiſen (lezteres
in England) von 10–12 Fuß Länge, mit Ruhebühnen von Holz,
um daran hinab- und hinauffahren zu können, ohne ſich hindernd
auf denſelben zu begegnen.
Es iſt wohl keinem Zweifel unterworfen, daß die ſechste Art
die beſte iſt, da ſie allein alle obigen Eigenſchaften hat, und nicht
ſo viel Raum und Koſten erfordert wie die vierte1).
¹⁾ Brard Grundriß. S. 127 u. a. W.
§. 99.
4) Wetterloſung.
Unter Wetter verſteht man die Grubenluft. Unter Wetter-
loſung1) die Thätigkeiten und Anſtalten zur Verbeſſerung der-
ſelben. Böſe (nicht athembare) Wetter im Gegenſatze der guten
(athembaren) ſind entweder matte, welche größtentheils kohlen-
ſaures Stickſtoffgas, Arſenik- oder Merkurialdämpfe enthalten, oder
ſchlagende, nämlich größtentheils entzündliches Kohlenwaſſer-
ſtoffgas. Der Aufenthalt der Menſchen, die Lichter, das Feuer,
faules Holzwerk, das Mineral ſelbſt, und die Verwitterung von
Geſtein ſind Haupturſachen ihres Entſtehens2). Man bedient ſich
zur Sicherung gegen ihre ſchädlichen Folgen folgender Mittel:
1) Zur Entzündung der ſchlagenden Wetter jetzt, nachdem
die Feuermänner und die Flintenſchüſſe mit Zündkraut als weniger
tauglich befunden worden ſind, der Sicherheitslampe von
Davy. Ihre Conſtruktion beruht auf zwei Haupterfahrungen,
nämlich darauf: a) daß eine Flamme durch ein Drahtgeflechte von
100 Löchern auf einem Quadratzolle von der äußern Luft geſchie-
den, mit dieſer nicht in Berührung tritt, und b) daß ein Spiral
von Platindraht in der Rothglühhitze die langſame Verbrennung
des Kohlenwaſſerſtoffgaſes bewirkt und erhält. Die Davy'ſche
Sicherheitslampe beſteht daher aus einem meſſingenen Oelbehälter,
in dem der Dacht angebracht wird, aus einem über die Flamme
geſtürzten Drahtgazecylinder obiger Beſchaffenheit, welcher oben
einen eben ſo belöcherten blechernen Hut hat, und aus einem im
Cylinder über der Dachtflamme feſt angebrachten Spirale von
Platindraht. Die anderen Beſtandtheile ſind Nebenſachen. Die
ſchlagenden Wetter dringen durch den Cylinder an die Flamme,
verbrennen an ihr langſam ohne Exploſion, und wenn dieſe nicht
mehr brennen kann, am Platinſpirale in der Rothglühhitze, was
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/147>, abgerufen am 21.11.2024.
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