mung der im Bergbaue vorkommenden Raumverhältnisse durch geometrische und trigonometrische Lehrsätze und Aufgaben, d. h. als Markscheidekunst; 5) auf der Mechanik und Maschinen- lehre, in soferne als beim Bergbaue die Anwendung großer mechanischer Kräfte zur Trennung und Förderung der mineralischen Körper erfordert wird; 6) auf der Technologie, in soferne als zur Benutzung und zum Verkaufe der mineralischen Körper mancher- lei technische Vorrichtungen, Kenntnisse und Arbeiten nöthig sind, um sie sogleich nach der Förderung zu reinigen, d. h. als Lehre vom Hüttenwesen, als Hüttenkunde. Denn die Metalle kommen vor: a) als gediegen und regulinisch, d. h. von allen Verbindungen frei und nur mechanisch vom umgebenden Gesteine zu trennen; b) als regulinisch und mit einem anderen regulinischen Metalle verbunden; c) vererzt, d. h. in Verbindung mit Schwefel; d) in Verbindung mit Sauerstoff und Wasser, und e) mit Säuren ver- bunden. Die Metalle sind bald im Feuer unzerstörbar (vollkom- men, edel; Platina, Gold, Silber), bald im Feuer zerstörbar (unvollkommen, unedel; Kupfer, Zink, Eisen etc.), bald streng- flüssig (Kobalt, Nickel), bald leichtflüssig (Blei, Zinn etc.).
1)G. Agricola (geb. 1494, + 1555), de re metallica libri XII. Basil. fol. Deutsch 1580. v. Löhneiß, gründlicher und ausführlicher Bericht von Bergwerken. o. O. u. J. Fol. (1690). v. Cancrin, Erste Gründe der Berg- und Salzwerks- kunde. Frankfurt a. M. 1773-91. XII. Delius, Anleit. zur Bergbaukunst. Wien 1773. 4. 2te Aufl. 1806. 8. Rau, Anleit. zur Bergbauwiss. Mainz 1793. Schubert, Handbuch der Geognosie und Bergbaukunde. Nürnb. 1813. (Lezte im Auszuge nach Delius.) de Villefosse, de la richesse minerale. Paris 1812-19. III. 4. Deutsch von Hartmann. Sondershausen 1822. III. 8. (Hauptwerk). v. Waldenstein, die besonderen Lagerstätten der nutzbaren Mineralien. Wien 1824. Blume, Ueber mineralog. ökonomische Untersuchungen in und auf der Erde. Leipzig 1829 (sehr gut) Brard, Elemens pratiques d'exploitation des Mines. 1829. Deutsch bearbeitet, auch mit Bezug auf Deutschland und Literatur, von Hart- mann. Berlin 1830 (sehr gut). Hausmann, Norddeutsche Beiträge zur Berg- und Hüttenkunde. Braunschweig 1806. Karsten, Archiv für Bergbau und Hütten- kunde. Seit 1818. Noch andere Zeitschriften von Lempe, Köhler, v. Moll, Werner u. A.
Erstes Hauptstück. Bergmännische Gewerbslehre.
Erstes Stück. Allgemeine Gewerbslehre.
§. 84. Vorbegriffe.
Die bergmännische Gewerbslehre stellt systematisch die Grund- sätze und Regeln dar, wie vermittelst der Werkzeuge, Maschinen
mung der im Bergbaue vorkommenden Raumverhältniſſe durch geometriſche und trigonometriſche Lehrſätze und Aufgaben, d. h. als Markſcheidekunſt; 5) auf der Mechanik und Maſchinen- lehre, in ſoferne als beim Bergbaue die Anwendung großer mechaniſcher Kräfte zur Trennung und Förderung der mineraliſchen Körper erfordert wird; 6) auf der Technologie, in ſoferne als zur Benutzung und zum Verkaufe der mineraliſchen Körper mancher- lei techniſche Vorrichtungen, Kenntniſſe und Arbeiten nöthig ſind, um ſie ſogleich nach der Förderung zu reinigen, d. h. als Lehre vom Hüttenweſen, als Hüttenkunde. Denn die Metalle kommen vor: a) als gediegen und reguliniſch, d. h. von allen Verbindungen frei und nur mechaniſch vom umgebenden Geſteine zu trennen; b) als reguliniſch und mit einem anderen reguliniſchen Metalle verbunden; c) vererzt, d. h. in Verbindung mit Schwefel; d) in Verbindung mit Sauerſtoff und Waſſer, und e) mit Säuren ver- bunden. Die Metalle ſind bald im Feuer unzerſtörbar (vollkom- men, edel; Platina, Gold, Silber), bald im Feuer zerſtörbar (unvollkommen, unedel; Kupfer, Zink, Eiſen ꝛc.), bald ſtreng- flüſſig (Kobalt, Nickel), bald leichtflüſſig (Blei, Zinn ꝛc.).
1)G. Agricola (geb. 1494, † 1555), de re metallica libri XII. Basil. fol. Deutſch 1580. v. Löhneiß, gründlicher und ausführlicher Bericht von Bergwerken. o. O. u. J. Fol. (1690). v. Cancrin, Erſte Gründe der Berg- und Salzwerks- kunde. Frankfurt a. M. 1773–91. XII. Delius, Anleit. zur Bergbaukunſt. Wien 1773. 4. 2te Aufl. 1806. 8. Rau, Anleit. zur Bergbauwiſſ. Mainz 1793. Schubert, Handbuch der Geognoſie und Bergbaukunde. Nürnb. 1813. (Lezte im Auszuge nach Delius.) de Villefosse, de la richesse minérale. Paris 1812–19. III. 4. Deutſch von Hartmann. Sondershauſen 1822. III. 8. (Hauptwerk). v. Waldenſtein, die beſonderen Lagerſtätten der nutzbaren Mineralien. Wien 1824. Blume, Ueber mineralog. ökonomiſche Unterſuchungen in und auf der Erde. Leipzig 1829 (ſehr gut) Brard, Elémens pratiques d'exploitation des Mines. 1829. Deutſch bearbeitet, auch mit Bezug auf Deutſchland und Literatur, von Hart- mann. Berlin 1830 (ſehr gut). Hausmann, Norddeutſche Beiträge zur Berg- und Hüttenkunde. Braunſchweig 1806. Karſten, Archiv für Bergbau und Hütten- kunde. Seit 1818. Noch andere Zeitſchriften von Lempe, Köhler, v. Moll, Werner u. A.
Erſtes Hauptſtück. Bergmänniſche Gewerbslehre.
Erſtes Stück. Allgemeine Gewerbslehre.
§. 84. Vorbegriffe.
Die bergmänniſche Gewerbslehre ſtellt ſyſtematiſch die Grund- ſätze und Regeln dar, wie vermittelſt der Werkzeuge, Maſchinen
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mung der im Bergbaue vorkommenden Raumverhältniſſe durch
geometriſche und trigonometriſche Lehrſätze und Aufgaben, d. h. als
Markſcheidekunſt; 5) auf der Mechanik und Maſchinen-
lehre, in ſoferne als beim Bergbaue die Anwendung großer
mechaniſcher Kräfte zur Trennung und Förderung der mineraliſchen
Körper erfordert wird; 6) auf der Technologie, in ſoferne als
zur Benutzung und zum Verkaufe der mineraliſchen Körper mancher-
lei techniſche Vorrichtungen, Kenntniſſe und Arbeiten nöthig ſind,
um ſie ſogleich nach der Förderung zu reinigen, d. h. als Lehre
vom Hüttenweſen, als Hüttenkunde. Denn die Metalle kommen
vor: a) als gediegen und reguliniſch, d. h. von allen Verbindungen
frei und nur mechaniſch vom umgebenden Geſteine zu trennen;
b) als reguliniſch und mit einem anderen reguliniſchen Metalle
verbunden; c) vererzt, d. h. in Verbindung mit Schwefel; d) in
Verbindung mit Sauerſtoff und Waſſer, und e) mit Säuren ver-
bunden. Die Metalle ſind bald im Feuer unzerſtörbar (vollkom-
men, edel; Platina, Gold, Silber), bald im Feuer zerſtörbar
(unvollkommen, unedel; Kupfer, Zink, Eiſen ꝛc.), bald ſtreng-
flüſſig (Kobalt, Nickel), bald leichtflüſſig (Blei, Zinn ꝛc.).
¹⁾ G. Agricola (geb. 1494, † 1555), de re metallica libri XII. Basil. fol.
Deutſch 1580. v. Löhneiß, gründlicher und ausführlicher Bericht von Bergwerken.
o. O. u. J. Fol. (1690). v. Cancrin, Erſte Gründe der Berg- und Salzwerks-
kunde. Frankfurt a. M. 1773–91. XII. Delius, Anleit. zur Bergbaukunſt.
Wien 1773. 4. 2te Aufl. 1806. 8. Rau, Anleit. zur Bergbauwiſſ. Mainz 1793.
Schubert, Handbuch der Geognoſie und Bergbaukunde. Nürnb. 1813. (Lezte im
Auszuge nach Delius.) de Villefosse, de la richesse minérale. Paris 1812–19.
III. 4. Deutſch von Hartmann. Sondershauſen 1822. III. 8. (Hauptwerk).
v. Waldenſtein, die beſonderen Lagerſtätten der nutzbaren Mineralien. Wien 1824.
Blume, Ueber mineralog. ökonomiſche Unterſuchungen in und auf der Erde.
Leipzig 1829 (ſehr gut) Brard, Elémens pratiques d'exploitation des Mines. 1829.
Deutſch bearbeitet, auch mit Bezug auf Deutſchland und Literatur, von Hart-
mann. Berlin 1830 (ſehr gut). Hausmann, Norddeutſche Beiträge zur Berg-
und Hüttenkunde. Braunſchweig 1806. Karſten, Archiv für Bergbau und Hütten-
kunde. Seit 1818. Noch andere Zeitſchriften von Lempe, Köhler, v. Moll,
Werner u. A.
Erſtes Hauptſtück.
Bergmänniſche Gewerbslehre.
Erſtes Stück.
Allgemeine Gewerbslehre.
§. 84.
Vorbegriffe.
Die bergmänniſche Gewerbslehre ſtellt ſyſtematiſch die Grund-
ſätze und Regeln dar, wie vermittelſt der Werkzeuge, Maſchinen
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/130>, abgerufen am 03.03.2025.
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