Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

Bild:
<< vorherige Seite

3) Des Schutzes durch sorgfältigen Bau der inneren Theile
eines Hauses, z. B. Heerde, Kamine, Oefen, Darren, Backöfen,
Schornsteine, Rauchkammern u. dgl.

4) Des Schutzes durch Anempfehlung von und Aufsicht auf
Achtsamkeit unter den Hausgenossen, z. B. bei dem Feuer, Holze,
Kohlen, Lichter u. dgl.

5) Des Schutzes durch Aufbewahrung der Gegenstände in
Gefäßen, Kisten, Schränken, Küche, Keller, Speicher, je nach
der Eigenthümlichkeit der Gegenstände.

6) Des Schutzes durch chemische Sicherungsmittel gegen
Fäulniß, z. B. Räuchern, Salzen, Einmachen u. dgl.

7) Des Schutzes durch Bereithalten von Mitteln, um bei vor-
handener Sicherheitsgefahr sogleich thätig zu sein, z. B. Schieß-
gewehre, Feuerzeuge, Nachtlichter, kleine Handfeuerspritzen, Züber
voll Wasser, Häcksel, Spreu, Sand, Asche zum Löschen von bren-
nenden Flüssigkeiten u. dgl.

8) Des Schutzes durch Behutsamkeit im Waarenhandel auf
Märkten gegen Schlechtigkeit der Waaren u. dgl., z. B. bei But-
ter, Fleisch, Flachs, Hanf u. dgl.

9) Des Schutzes durch Verhinderung von Hausdiebstählen
durch Gesinde, Hausfreunde und solche Handwerker, z. B. Schlos-
ser, Schmiede u. dgl., welche Zutritt in geheime Gemächer haben
und leichte Mittel zum Eindringen besitzen, wie z. B. das Nach-
machen von Schlüsseln u. dgl.

10) Des Schutzes durch Fangen und Tödten der schädlichen
Thiere, z. B. Mäuse, Wanzen u. dgl.

1) Es gehört aber hierher nicht blos die Sicherung sachlicher, sondern auch
immaterieller äußerer wirthschaftlicher Güter; z. B. Maßregeln gegen Entziehung
von Kundschaft, Taglöhnern u. dgl. durch Verläumdung, gegen Entziehung der
Liebhaber zur Vermiethung eines Hauses durch Verläumdung, Hausschwamm,
Wanzen, übeln Geruch u. dgl.
§. 71.
II. Allgemeine Grundsätze von der Verwendung.

Nach der Art und nach dem Maaße, wie weit die Verwen-
dung geht, unterscheidet man den Gebrauch und Verbrauch,
welcher leztere immer eine Vernichtung des verwendeten Gutes
zur Begleiterin hat. Aber nach den zu verwendenden Objekten
scheidet sich jene der immateriellen äußern Güter (Lebensverhält-
nisse) von jener der sachlichen Güter. Die Wichtigkeit der Be-
nutzung beider leuchtet in die Augen. Jene der Ersteren beruht
auf den Prinzipien der Vernunft, der Moral, des Rechts und der
Lebensklugheit, welche sich wechselseitig modifiziren und Maximen

3) Des Schutzes durch ſorgfältigen Bau der inneren Theile
eines Hauſes, z. B. Heerde, Kamine, Oefen, Darren, Backöfen,
Schornſteine, Rauchkammern u. dgl.

4) Des Schutzes durch Anempfehlung von und Aufſicht auf
Achtſamkeit unter den Hausgenoſſen, z. B. bei dem Feuer, Holze,
Kohlen, Lichter u. dgl.

5) Des Schutzes durch Aufbewahrung der Gegenſtände in
Gefäßen, Kiſten, Schränken, Küche, Keller, Speicher, je nach
der Eigenthümlichkeit der Gegenſtände.

6) Des Schutzes durch chemiſche Sicherungsmittel gegen
Fäulniß, z. B. Räuchern, Salzen, Einmachen u. dgl.

7) Des Schutzes durch Bereithalten von Mitteln, um bei vor-
handener Sicherheitsgefahr ſogleich thätig zu ſein, z. B. Schieß-
gewehre, Feuerzeuge, Nachtlichter, kleine Handfeuerſpritzen, Züber
voll Waſſer, Häckſel, Spreu, Sand, Aſche zum Löſchen von bren-
nenden Flüſſigkeiten u. dgl.

8) Des Schutzes durch Behutſamkeit im Waarenhandel auf
Märkten gegen Schlechtigkeit der Waaren u. dgl., z. B. bei But-
ter, Fleiſch, Flachs, Hanf u. dgl.

9) Des Schutzes durch Verhinderung von Hausdiebſtählen
durch Geſinde, Hausfreunde und ſolche Handwerker, z. B. Schloſ-
ſer, Schmiede u. dgl., welche Zutritt in geheime Gemächer haben
und leichte Mittel zum Eindringen beſitzen, wie z. B. das Nach-
machen von Schlüſſeln u. dgl.

10) Des Schutzes durch Fangen und Tödten der ſchädlichen
Thiere, z. B. Mäuſe, Wanzen u. dgl.

1) Es gehört aber hierher nicht blos die Sicherung ſachlicher, ſondern auch
immaterieller äußerer wirthſchaftlicher Güter; z. B. Maßregeln gegen Entziehung
von Kundſchaft, Taglöhnern u. dgl. durch Verläumdung, gegen Entziehung der
Liebhaber zur Vermiethung eines Hauſes durch Verläumdung, Hausſchwamm,
Wanzen, übeln Geruch u. dgl.
§. 71.
II. Allgemeine Grundſätze von der Verwendung.

Nach der Art und nach dem Maaße, wie weit die Verwen-
dung geht, unterſcheidet man den Gebrauch und Verbrauch,
welcher leztere immer eine Vernichtung des verwendeten Gutes
zur Begleiterin hat. Aber nach den zu verwendenden Objekten
ſcheidet ſich jene der immateriellen äußern Güter (Lebensverhält-
niſſe) von jener der ſachlichen Güter. Die Wichtigkeit der Be-
nutzung beider leuchtet in die Augen. Jene der Erſteren beruht
auf den Prinzipien der Vernunft, der Moral, des Rechts und der
Lebensklugheit, welche ſich wechſelſeitig modifiziren und Maximen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0116" n="94"/>
              <p>3) Des Schutzes durch &#x017F;orgfältigen Bau der inneren Theile<lb/>
eines Hau&#x017F;es, z. B. Heerde, Kamine, Oefen, Darren, Backöfen,<lb/>
Schorn&#x017F;teine, Rauchkammern u. dgl.</p><lb/>
              <p>4) Des Schutzes durch Anempfehlung von und Auf&#x017F;icht auf<lb/>
Acht&#x017F;amkeit unter den Hausgeno&#x017F;&#x017F;en, z. B. bei dem Feuer, Holze,<lb/>
Kohlen, Lichter u. dgl.</p><lb/>
              <p>5) Des Schutzes durch Aufbewahrung der Gegen&#x017F;tände in<lb/>
Gefäßen, Ki&#x017F;ten, Schränken, Küche, Keller, Speicher, je nach<lb/>
der Eigenthümlichkeit der Gegen&#x017F;tände.</p><lb/>
              <p>6) Des Schutzes durch chemi&#x017F;che Sicherungsmittel gegen<lb/>
Fäulniß, z. B. Räuchern, Salzen, Einmachen u. dgl.</p><lb/>
              <p>7) Des Schutzes durch Bereithalten von Mitteln, um bei vor-<lb/>
handener Sicherheitsgefahr &#x017F;ogleich thätig zu &#x017F;ein, z. B. Schieß-<lb/>
gewehre, Feuerzeuge, Nachtlichter, kleine Handfeuer&#x017F;pritzen, Züber<lb/>
voll Wa&#x017F;&#x017F;er, Häck&#x017F;el, Spreu, Sand, A&#x017F;che zum Lö&#x017F;chen von bren-<lb/>
nenden Flü&#x017F;&#x017F;igkeiten u. dgl.</p><lb/>
              <p>8) Des Schutzes durch Behut&#x017F;amkeit im Waarenhandel auf<lb/>
Märkten gegen Schlechtigkeit der Waaren u. dgl., z. B. bei But-<lb/>
ter, Flei&#x017F;ch, Flachs, Hanf u. dgl.</p><lb/>
              <p>9) Des Schutzes durch Verhinderung von Hausdieb&#x017F;tählen<lb/>
durch Ge&#x017F;inde, Hausfreunde und &#x017F;olche Handwerker, z. B. Schlo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er, Schmiede u. dgl., welche Zutritt in geheime Gemächer haben<lb/>
und leichte Mittel zum Eindringen be&#x017F;itzen, wie z. B. das Nach-<lb/>
machen von Schlü&#x017F;&#x017F;eln u. dgl.</p><lb/>
              <p>10) Des Schutzes durch Fangen und Tödten der &#x017F;chädlichen<lb/>
Thiere, z. B. Mäu&#x017F;e, Wanzen u. dgl.</p><lb/>
              <note place="end" n="1)">Es gehört aber hierher nicht blos die Sicherung &#x017F;achlicher, &#x017F;ondern auch<lb/>
immaterieller äußerer wirth&#x017F;chaftlicher Güter; z. B. Maßregeln gegen Entziehung<lb/>
von Kund&#x017F;chaft, Taglöhnern u. dgl. durch Verläumdung, gegen Entziehung der<lb/>
Liebhaber zur Vermiethung eines Hau&#x017F;es durch Verläumdung, Haus&#x017F;chwamm,<lb/>
Wanzen, übeln Geruch u. dgl.</note>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c">§. 71.<lb/>
II. <hi rendition="#g">Allgemeine Grund&#x017F;ätze von der Verwendung</hi>.</hi> </head><lb/>
              <p>Nach der Art und nach dem Maaße, wie weit die Verwen-<lb/>
dung geht, unter&#x017F;cheidet man den <hi rendition="#g">Gebrauch</hi> und <hi rendition="#g">Verbrauch</hi>,<lb/>
welcher leztere immer eine Vernichtung des verwendeten Gutes<lb/>
zur Begleiterin hat. Aber nach den zu verwendenden Objekten<lb/>
&#x017F;cheidet &#x017F;ich jene der immateriellen äußern Güter (Lebensverhält-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e) von jener der &#x017F;achlichen Güter. Die Wichtigkeit der Be-<lb/>
nutzung beider leuchtet in die Augen. Jene der Er&#x017F;teren beruht<lb/>
auf den Prinzipien der Vernunft, der Moral, des Rechts und der<lb/>
Lebensklugheit, welche &#x017F;ich wech&#x017F;el&#x017F;eitig modifiziren und Maximen<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0116] 3) Des Schutzes durch ſorgfältigen Bau der inneren Theile eines Hauſes, z. B. Heerde, Kamine, Oefen, Darren, Backöfen, Schornſteine, Rauchkammern u. dgl. 4) Des Schutzes durch Anempfehlung von und Aufſicht auf Achtſamkeit unter den Hausgenoſſen, z. B. bei dem Feuer, Holze, Kohlen, Lichter u. dgl. 5) Des Schutzes durch Aufbewahrung der Gegenſtände in Gefäßen, Kiſten, Schränken, Küche, Keller, Speicher, je nach der Eigenthümlichkeit der Gegenſtände. 6) Des Schutzes durch chemiſche Sicherungsmittel gegen Fäulniß, z. B. Räuchern, Salzen, Einmachen u. dgl. 7) Des Schutzes durch Bereithalten von Mitteln, um bei vor- handener Sicherheitsgefahr ſogleich thätig zu ſein, z. B. Schieß- gewehre, Feuerzeuge, Nachtlichter, kleine Handfeuerſpritzen, Züber voll Waſſer, Häckſel, Spreu, Sand, Aſche zum Löſchen von bren- nenden Flüſſigkeiten u. dgl. 8) Des Schutzes durch Behutſamkeit im Waarenhandel auf Märkten gegen Schlechtigkeit der Waaren u. dgl., z. B. bei But- ter, Fleiſch, Flachs, Hanf u. dgl. 9) Des Schutzes durch Verhinderung von Hausdiebſtählen durch Geſinde, Hausfreunde und ſolche Handwerker, z. B. Schloſ- ſer, Schmiede u. dgl., welche Zutritt in geheime Gemächer haben und leichte Mittel zum Eindringen beſitzen, wie z. B. das Nach- machen von Schlüſſeln u. dgl. 10) Des Schutzes durch Fangen und Tödten der ſchädlichen Thiere, z. B. Mäuſe, Wanzen u. dgl. ¹⁾ Es gehört aber hierher nicht blos die Sicherung ſachlicher, ſondern auch immaterieller äußerer wirthſchaftlicher Güter; z. B. Maßregeln gegen Entziehung von Kundſchaft, Taglöhnern u. dgl. durch Verläumdung, gegen Entziehung der Liebhaber zur Vermiethung eines Hauſes durch Verläumdung, Hausſchwamm, Wanzen, übeln Geruch u. dgl. §. 71. II. Allgemeine Grundſätze von der Verwendung. Nach der Art und nach dem Maaße, wie weit die Verwen- dung geht, unterſcheidet man den Gebrauch und Verbrauch, welcher leztere immer eine Vernichtung des verwendeten Gutes zur Begleiterin hat. Aber nach den zu verwendenden Objekten ſcheidet ſich jene der immateriellen äußern Güter (Lebensverhält- niſſe) von jener der ſachlichen Güter. Die Wichtigkeit der Be- nutzung beider leuchtet in die Augen. Jene der Erſteren beruht auf den Prinzipien der Vernunft, der Moral, des Rechts und der Lebensklugheit, welche ſich wechſelſeitig modifiziren und Maximen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/116
Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/116>, abgerufen am 21.11.2024.