Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite
Die III. Laster-Predigt/
Jm Namen Jesu!
Die III. Laster-Predigt.
[d]. 8. Febr.
1658.
Die III. Eingangs- oder Vorbereitungs Predigt;
Mittel/ wie man sich vor allen Lastern zu
hüten.
Text:

Tob. 4. v. 6.
Dein Lebenlang hab Gott für Augen und im Hertzen/
und hüte dich/ daß du in keine Sünd willigest/ und
thüest wider Gottes Gebott.
Eingang.
Geliebte in Christo dem HErren!
Widerho-
lung der
vorherge-
henden.

WJr haben zum nechsten etliche bewegliche Ursachen ange-
zeigt/ die uns von allen Lastern ins gemein abhalten sollen/ und
nach der Lehr der lieben Alten gesagt: O Mensch/ sündige nicht/
dann GOtt sihets/ der Engel stehet da/ der Nechste wird betrübt
und geärgert/ das Gewissen schröcket/ der Teufel klagt dich an/ das Jüngste
Und Be-
reitung zu
gegenwär-
tiger Pre-
digt.
Gericht verdammet/ und die Höll quälet und martert. Weilen aber deß Teu-
fels Anläuff so listig/ der Welt Verführung so arg/ deß Menschen Fleisch und
Blut so verderbt/ das Gemüth zum guten so träg und faul/ das Hertz so hart
und verstockt/ das Aergernus so groß/ die Zeiten so greulich; man verkleinert
die Sünd/ man gewohnet auch der grösten Laster/ sie seyn zu tieff eingewur-
tzelt/ und haben in der Naige dieser letzten Welt allzusehr überhand genom-
Vortrag.men/ so wollen wir für diesesmal/ als noch zur Vorbereitung der folgenden
Laster-Predigten auß GOTtes Wort zeigen und an die Hand geben etliche
gewiese

Mittel/ dadurch wir den Lastern widerstehen/ und uns
vor denselben unser Lebenlang hüten
mögen.
Wunsch

Dergleichen Lehr auch der fromme alte Tobias seinem Sohn gegeben in
den verleßnen Worten. GOtt gebe zu unserem Vorhaben Gnad und Se-
gen. Amen.

Erklä-
Die III. Laſter-Predigt/
Jm Namen Jeſu!
Die III. Laſter-Predigt.
[d]. 8. Febr.
1658.
Die III. Eingangs- oder Vorbereitungs Predigt;
Mittel/ wie man ſich vor allen Laſtern zu
huͤten.
Text:

Tob. 4. v. 6.
Dein Lebenlang hab Gott fuͤr Augen und im Hertzen/
und huͤte dich/ daß du in keine Suͤnd willigeſt/ und
thuͤeſt wider Gottes Gebott.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
Widerho-
lung der
vorherge-
henden.

WJr haben zum nechſten etliche bewegliche Urſachen ange-
zeigt/ die uns von allen Laſtern ins gemein abhalten ſollen/ und
nach der Lehr der lieben Alten geſagt: O Menſch/ ſuͤndige nicht/
dann GOtt ſihets/ der Engel ſtehet da/ der Nechſte wird betruͤbt
und geaͤrgert/ das Gewiſſen ſchroͤcket/ der Teufel klagt dich an/ das Juͤngſte
Und Be-
reitung zu
gegenwaͤr-
tiger Pre-
digt.
Gericht verdammet/ und die Hoͤll quaͤlet und martert. Weilen aber deß Teu-
fels Anlaͤuff ſo liſtig/ der Welt Verfuͤhrung ſo arg/ deß Menſchen Fleiſch und
Blut ſo verderbt/ das Gemuͤth zum guten ſo traͤg und faul/ das Hertz ſo hart
und verſtockt/ das Aergernus ſo groß/ die Zeiten ſo greulich; man verkleinert
die Suͤnd/ man gewohnet auch der groͤſten Laſter/ ſie ſeyn zu tieff eingewur-
tzelt/ und haben in der Naige dieſer letzten Welt allzuſehr uͤberhand genom-
Vortrag.men/ ſo wollen wir fuͤr dieſesmal/ als noch zur Vorbereitung der folgenden
Laſter-Predigten auß GOTtes Wort zeigen und an die Hand geben etliche
gewieſe

Mittel/ dadurch wir den Laſtern widerſtehen/ und uns
vor denſelben unſer Lebenlang huͤten
moͤgen.
Wunſch

Dergleichen Lehr auch der fromme alte Tobias ſeinem Sohn gegeben in
den verleßnen Worten. GOtt gebe zu unſerem Vorhaben Gnad und Se-
gen. Amen.

Erklaͤ-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0088" n="18"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">III.</hi> La&#x017F;ter-Predigt/</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#fr">Jm Namen <hi rendition="#k">Je</hi>&#x017F;u!</hi><lb/><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">III.</hi> La&#x017F;ter-Predigt.</hi><lb/><note place="left"><supplied>d</supplied>. 8. <hi rendition="#aq">Febr.</hi><lb/>
1658.</note><hi rendition="#fr">Die</hi><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Eingangs- oder Vorbereitungs Predigt;<lb/>
Mittel/ wie man &#x017F;ich vor allen La&#x017F;tern zu<lb/>
hu&#x0364;ten.<lb/>
Text:</hi><lb/>
Tob. 4. v. 6.<lb/><hi rendition="#b">Dein Lebenlang hab Gott fu&#x0364;r Augen und im Hertzen/<lb/>
und hu&#x0364;te dich/ daß du in keine Su&#x0364;nd willige&#x017F;t/ und<lb/>
thu&#x0364;e&#x017F;t wider Gottes Gebott.</hi></head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Eingang.<lb/>
Geliebte in Chri&#x017F;to dem HErren!</hi> </head><lb/>
          <note place="left">Widerho-<lb/>
lung der<lb/>
vorherge-<lb/>
henden.</note>
          <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">Jr haben zum nech&#x017F;ten etliche bewegliche Ur&#x017F;achen ange-</hi><lb/>
zeigt/ die uns von allen La&#x017F;tern ins gemein abhalten &#x017F;ollen/ und<lb/>
nach der Lehr der lieben Alten ge&#x017F;agt: O Men&#x017F;ch/ &#x017F;u&#x0364;ndige nicht/<lb/>
dann GOtt &#x017F;ihets/ der Engel &#x017F;tehet da/ der Nech&#x017F;te wird betru&#x0364;bt<lb/>
und gea&#x0364;rgert/ das Gewi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chro&#x0364;cket/ der Teufel klagt dich an/ das Ju&#x0364;ng&#x017F;te<lb/><note place="left">Und Be-<lb/>
reitung zu<lb/>
gegenwa&#x0364;r-<lb/>
tiger Pre-<lb/>
digt.</note>Gericht verdammet/ und die Ho&#x0364;ll qua&#x0364;let und martert. Weilen aber deß Teu-<lb/>
fels Anla&#x0364;uff &#x017F;o li&#x017F;tig/ der Welt Verfu&#x0364;hrung &#x017F;o arg/ deß Men&#x017F;chen Flei&#x017F;ch und<lb/>
Blut &#x017F;o verderbt/ das Gemu&#x0364;th zum guten &#x017F;o tra&#x0364;g und faul/ das Hertz &#x017F;o hart<lb/>
und ver&#x017F;tockt/ das Aergernus &#x017F;o groß/ die Zeiten &#x017F;o greulich; man verkleinert<lb/>
die Su&#x0364;nd/ man gewohnet auch der gro&#x0364;&#x017F;ten La&#x017F;ter/ &#x017F;ie &#x017F;eyn zu tieff eingewur-<lb/>
tzelt/ und haben in der Naige die&#x017F;er letzten Welt allzu&#x017F;ehr u&#x0364;berhand genom-<lb/><note place="left">Vortrag.</note>men/ &#x017F;o wollen wir fu&#x0364;r die&#x017F;esmal/ als noch zur Vorbereitung der folgenden<lb/>
La&#x017F;ter-Predigten auß GOTtes Wort zeigen und an die Hand geben etliche<lb/>
gewie&#x017F;e</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mittel/ dadurch wir den La&#x017F;tern wider&#x017F;tehen/ und uns<lb/>
vor den&#x017F;elben un&#x017F;er Lebenlang hu&#x0364;ten<lb/>
mo&#x0364;gen.</hi> </head><lb/>
          <note place="left">Wun&#x017F;ch</note>
          <p>Dergleichen Lehr auch der fromme alte Tobias &#x017F;einem Sohn gegeben in<lb/>
den verleßnen Worten. GOtt gebe zu un&#x017F;erem Vorhaben Gnad und Se-<lb/>
gen. Amen.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Erkla&#x0364;-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0088] Die III. Laſter-Predigt/ Jm Namen Jeſu! Die III. Laſter-Predigt. Die III. Eingangs- oder Vorbereitungs Predigt; Mittel/ wie man ſich vor allen Laſtern zu huͤten. Text: Tob. 4. v. 6. Dein Lebenlang hab Gott fuͤr Augen und im Hertzen/ und huͤte dich/ daß du in keine Suͤnd willigeſt/ und thuͤeſt wider Gottes Gebott. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! WJr haben zum nechſten etliche bewegliche Urſachen ange- zeigt/ die uns von allen Laſtern ins gemein abhalten ſollen/ und nach der Lehr der lieben Alten geſagt: O Menſch/ ſuͤndige nicht/ dann GOtt ſihets/ der Engel ſtehet da/ der Nechſte wird betruͤbt und geaͤrgert/ das Gewiſſen ſchroͤcket/ der Teufel klagt dich an/ das Juͤngſte Gericht verdammet/ und die Hoͤll quaͤlet und martert. Weilen aber deß Teu- fels Anlaͤuff ſo liſtig/ der Welt Verfuͤhrung ſo arg/ deß Menſchen Fleiſch und Blut ſo verderbt/ das Gemuͤth zum guten ſo traͤg und faul/ das Hertz ſo hart und verſtockt/ das Aergernus ſo groß/ die Zeiten ſo greulich; man verkleinert die Suͤnd/ man gewohnet auch der groͤſten Laſter/ ſie ſeyn zu tieff eingewur- tzelt/ und haben in der Naige dieſer letzten Welt allzuſehr uͤberhand genom- men/ ſo wollen wir fuͤr dieſesmal/ als noch zur Vorbereitung der folgenden Laſter-Predigten auß GOTtes Wort zeigen und an die Hand geben etliche gewieſe Und Be- reitung zu gegenwaͤr- tiger Pre- digt. Vortrag. Mittel/ dadurch wir den Laſtern widerſtehen/ und uns vor denſelben unſer Lebenlang huͤten moͤgen. Dergleichen Lehr auch der fromme alte Tobias ſeinem Sohn gegeben in den verleßnen Worten. GOtt gebe zu unſerem Vorhaben Gnad und Se- gen. Amen. Erklaͤ-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/88
Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/88>, abgerufen am 21.12.2024.