Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Die LXX. Laster-Predigt/ etwas weiters auß GOttes Wort mit E. L. zu reden und zu handlen. Wol-len demnach die verlesene Wort erstlich mit wenigem erklären/ und darauf mit mehrerem außführen/ was wir von dem Eigenthätigem Eheverloben/ Wunsch.zu unserer Lehr und Nutzen werden zu mercken und zu behalten haben. Dar- auf Eltern und Kinder gute Achtung geben/ GOtt aber von oben herab Gnad und Segen verleihen wolle. Amen. Erklärung deß Texts. Gleichnüß/DEr HErr JEsus in währendem seinem Predig-Amt redete viel Text
Die LXX. Laſter-Predigt/ etwas weiters auß GOttes Wort mit E. L. zu reden und zu handlen. Wol-len demnach die verleſene Wort erſtlich mit wenigem erklaͤren/ und darauf mit mehrerem außfuͤhren/ was wir von dem Eigenthaͤtigem Eheverloben/ Wunſch.zu unſerer Lehr und Nutzen werden zu mercken und zu behalten haben. Dar- auf Eltern und Kinder gute Achtung geben/ GOtt aber von oben herab Gnad und Segen verleihen wolle. Amen. Erklaͤrung deß Texts. Gleichnuͤß/DEr HErꝛ JEſus in waͤhrendem ſeinem Predig-Amt redete viel Text
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Die LXX. Laſter-Predigt/
etwas weiters auß GOttes Wort mit E. L. zu reden und zu handlen. Wol-
len demnach die verleſene Wort erſtlich mit wenigem erklaͤren/ und darauf mit
mehrerem außfuͤhren/ was wir
von dem Eigenthaͤtigem Eheverloben/
zu unſerer Lehr und Nutzen werden zu mercken und zu behalten haben. Dar-
auf Eltern und Kinder gute Achtung geben/ GOtt aber von oben herab Gnad
und Segen verleihen wolle. Amen.
Wunſch.
Erklaͤrung deß Texts.
DEr HErꝛ JEſus in waͤhrendem ſeinem Predig-Amt redete viel
durch Gleichnuͤſſen in ſeinen Predigten/ zu dem Volck/ und ohne
Gleichnuͤſſen redet er nicht zu ihnen/ auf daß erfuͤllet wurde/ das
geſagt iſt durch den Propheten/ der Pſ. 78 ſpricht: Jch wil mei-
nen Mund aufthun in Gleichnuͤſſen/ Matth. 13. Eben das thut er auch im
Anfang deß 22. Cap. Matthæi/ da er das Himmelreich/ das iſt/ den Zuſtand
der Chriſtlichen Kirchen hier auf Erden/ vergleichet mit einer Hochzeit/ und
ſagt ſonderlich in unſern verleſenen und vorgenommenen Worten 1. von ei-
nem Koͤnig/ durch welchen Koͤnig/ er verſtehet GOtt ſeinem Himmliſchen
Vatter/ der auch ſonſten in H. Schrifft zum oͤfftern ein Koͤnig genennet wird/
als da David ſagt/ der HErꝛ iſt Koͤnig auf dem gantzen Erd-Boden/ Pſ. 47.
und S. Paulus ruͤhmet GOTT den HERRN einen Koͤnig aller Koͤnige/
1. Tim. 6. ſein Reich iſt ein ewiges Reich/ er als der Hoͤchſte hat Gewalt uͤber
der Menſchen Koͤnigreiche/ und gibt ſie wem er wil/ Dan. 4. 2. Wird in
unſern vorhabenden Text-Worten gedacht/ deß Koͤnigs Sohn/ durch wel-
chen der HErꝛ Meſſias/ unſer Heyland JEſus Chriſtus ſelber zu verſtehen/
von dem GOtt der HErꝛ ſagt: Jch habe meinen Koͤnig eingeſetzt auf mei-
nen H. Berge Zion/ du biſt mein Sohn/ heute habe ich dich gezeuget/ Pſ. 2.
und der Engel Gabriel/ ſagt von ihm zu Maria/ bey ihrer Verkuͤndigung/
GOtt der HErꝛ wird ihm den Stul ſeines Vatters Davids geben/ und er
wird ein Koͤnig ſeyn uͤber das Hauß Jacob ewiglich/ und ſeines Koͤnigreichs
wird kein Ende ſeyn/ Luc. 1. 3. Wird allhier gemeldet/ wie dieſes Koͤnigs
Sohn/ habe Hochzeit gehalten/ durch welche Hochzeit die Geiſtliche Ver-
maͤhlung Chriſti und der Chriſtlichen Kirchen verſtanden wird/ darvon der
HErꝛ Hoſ. 2. ſagt: Jch wil mich mit dir verloben in Ewigkeit/ ich wil mich
mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gerichte/ in Gnade und Barmhertzig-
keit/ ja im Glauben wil ich mich mit dir verloben/ und du wirſt den HErꝛn
erkennen. Und S. Paulus/ da er viel hiervon geſchrieben/ beſchlieſſet er zu-
letzt alſo/ und ſpricht: Das Geheimnuͤß iſt groß/ ich ſage aber von Chriſto/
und der Gemeine/ Eph. 5. Cap. 4. Jſt ſonderlich zu mercken/ daß in unſerm
Text
da im Him-
melreich/
1. der Koͤnig
2. ſeinem
Sohn
3. Hochzeit
4 machte.
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