Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.von der Hurerey. Erklärung deß Texts. DAs ist der Wille GOttes eurer Heiligung/ daß ihr mei-Hurerey/ Lehr. HJerbey haben wir von einem andern Laster zu reden/ das eigentlich aufLehr. das B b b b 3
von der Hurerey. Erklaͤrung deß Texts. DAs iſt der Wille GOttes eurer Heiligung/ daß ihr mei-Hurerey/ Lehr. HJerbey haben wir von einem andern Laſter zu reden/ das eigentlich aufLehr. das B b b b 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0635" n="565"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von der Hurerey.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Erklaͤrung deß Texts.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>As iſt der Wille GOttes eurer Heiligung/ daß ihr mei-</hi><note place="right">Hurerey/</note><lb/><hi rendition="#fr">det die Hurerey.</hi> Hier redet der Apoſtel Paulus von der Hu-<lb/> rerey/ es iſt aber die Hurerey ein ſolches Laſter/ da zwo Perſonen/<lb/> die entweder noch ledig oder im Witwen-Stand ſeyn/ uno<supplied>r</supplied>dent-<lb/> licher Weiſe zu ſammen kommen/ und ſich fleiſchlich mit einander vermiſchen/<lb/> wie Sichem/ Hemors Sohn/ und Dina/ Jacobs Tochter/ Hure. ey getrie-<lb/> ben/ 1. Moſ. 34. Und Juda/ Jacobs Sohn/ hielte ſeinen Witwer-Stand/<lb/> daß es wol beſſer getaugt haͤtte/ gieng den Huren nach/ und ſchwaͤngerte ſeine<lb/> eigene Soͤhnin Thamar/ in Meinung/ daß ſie eine Hur waͤ<supplied>r</supplied>e/ 1. B. Moſ. 38.<lb/> Dieſe Hurerey geſchiehet entweder von beyden unzuͤchtigen Perſonen frey-<lb/> williglich/ oder geſchiehet verdienſtlich/ um gewiſſen Huren-Lohn/ oder ge-<lb/> ſchiehet bey dem einen Theil gezwungener Weiſe/ welches eine Noth-Zuͤchti-<lb/> gung oder auch Entfuͤhrung iſt: Mit dem Zwang/ darbey keine Einwilli-<lb/> gung iſt/ hat es einen andern Weg/ aber vor der eigen-willigen Hurerey war-<lb/> net allhier der Apoſtel Paulus/ und ſagt/ <hi rendition="#fr">daß ihr meidet die Hurerey/</hi><note place="right">zu meiden/</note><lb/> ihr ſolt euch darfuͤr huͤten/ und von allem Huren-Weſen euch gaͤntzlich ent-<lb/> halten/ er ve<supplied>r</supplied>bietet es aber nicht auß eigenem Gutduͤncken/ wie der Papſt ſ<supplied>e</supplied>i-<lb/> nen Geiſtlichen die Ehe/ ſondern er ſagt/ das ſey <hi rendition="#fr">GOttes Will</hi> und Befehl/<note place="right">iſt der Wille<lb/> GOttes<lb/> eurer Heili-<lb/> gung.</note><lb/><hi rendition="#fr">das iſt der Wille GOttes/ euerer Heiligung/</hi> als wolte er ſagen:<lb/> Die jenige/ die GOtt der HErꝛ wil heilig haben/ und die er in der H. Tauff<lb/> durch den H. Geiſt geheiliget und widergeboren/ die ſollen ſich der Hurerey ent-<lb/> halten und entſchlagen: Nun wil der HErꝛ uns alle heilig haben/ wie er ſagt/<lb/> 3. Moſ. 19. Jhr ſolt heilig ſeyn/ dann ich bin heilig! So ſeyn wir auch alle/<lb/> als Chriſten/ in der H. Tauff widergeboren und geheiliget/ durch den Namen<lb/> deß HErꝛn JEſu/ und durch den Geiſt unſers GOttes/ 1. Cor. 6. Darum<lb/> ſollen wir auch alleſamt die Hurerey und alles Huͤriſche Weſen fliehen und<lb/> meiden. Dann was S. Paulus allhier ſchreibet/ iſt nicht allein geſchrieben<lb/> denen zu Theſſalonich/ welches damaln eine groſſe Volck-reiche Handels-<lb/> Stadt geweſen in Griechen-Land/ dahin viel fremde/ außlaͤndtſche <hi rendition="#aq">Natio</hi>nen<lb/> gehandelt und gewandelt/ allda neben andern Laſtern/ ſonderlich auch die<lb/> Hurerey ſehr gemein geweſen/ ſondern es gehet auch uns hier/ und andere an-<lb/> derswo an/ und heiſſet bey allen: <hi rendition="#fr">Das iſt der Wille GOttes eurer Hei-<lb/> ligung/ daß ihr meidet die Hurerey.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Lehr.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi>Jerbey haben wir von einem andern Laſter zu reden/ das eigentlich auf<note place="right">Lehr.<lb/> Hurerey zu<lb/> vermeiden/<lb/> dann die<lb/> Hurer ver-</note><lb/> den laſterhafften Menſchen ſelbſten ſiehet und gehet/ das heiſſet <hi rendition="#aq">Scor-<lb/> tatio,</hi> die <hi rendition="#fr">Hurerey/</hi> daß ſich alle Chriſten darfuͤr huͤten ſollen. Und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b b b 3</fw><fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [565/0635]
von der Hurerey.
Erklaͤrung deß Texts.
DAs iſt der Wille GOttes eurer Heiligung/ daß ihr mei-
det die Hurerey. Hier redet der Apoſtel Paulus von der Hu-
rerey/ es iſt aber die Hurerey ein ſolches Laſter/ da zwo Perſonen/
die entweder noch ledig oder im Witwen-Stand ſeyn/ unordent-
licher Weiſe zu ſammen kommen/ und ſich fleiſchlich mit einander vermiſchen/
wie Sichem/ Hemors Sohn/ und Dina/ Jacobs Tochter/ Hure. ey getrie-
ben/ 1. Moſ. 34. Und Juda/ Jacobs Sohn/ hielte ſeinen Witwer-Stand/
daß es wol beſſer getaugt haͤtte/ gieng den Huren nach/ und ſchwaͤngerte ſeine
eigene Soͤhnin Thamar/ in Meinung/ daß ſie eine Hur waͤre/ 1. B. Moſ. 38.
Dieſe Hurerey geſchiehet entweder von beyden unzuͤchtigen Perſonen frey-
williglich/ oder geſchiehet verdienſtlich/ um gewiſſen Huren-Lohn/ oder ge-
ſchiehet bey dem einen Theil gezwungener Weiſe/ welches eine Noth-Zuͤchti-
gung oder auch Entfuͤhrung iſt: Mit dem Zwang/ darbey keine Einwilli-
gung iſt/ hat es einen andern Weg/ aber vor der eigen-willigen Hurerey war-
net allhier der Apoſtel Paulus/ und ſagt/ daß ihr meidet die Hurerey/
ihr ſolt euch darfuͤr huͤten/ und von allem Huren-Weſen euch gaͤntzlich ent-
halten/ er verbietet es aber nicht auß eigenem Gutduͤncken/ wie der Papſt ſei-
nen Geiſtlichen die Ehe/ ſondern er ſagt/ das ſey GOttes Will und Befehl/
das iſt der Wille GOttes/ euerer Heiligung/ als wolte er ſagen:
Die jenige/ die GOtt der HErꝛ wil heilig haben/ und die er in der H. Tauff
durch den H. Geiſt geheiliget und widergeboren/ die ſollen ſich der Hurerey ent-
halten und entſchlagen: Nun wil der HErꝛ uns alle heilig haben/ wie er ſagt/
3. Moſ. 19. Jhr ſolt heilig ſeyn/ dann ich bin heilig! So ſeyn wir auch alle/
als Chriſten/ in der H. Tauff widergeboren und geheiliget/ durch den Namen
deß HErꝛn JEſu/ und durch den Geiſt unſers GOttes/ 1. Cor. 6. Darum
ſollen wir auch alleſamt die Hurerey und alles Huͤriſche Weſen fliehen und
meiden. Dann was S. Paulus allhier ſchreibet/ iſt nicht allein geſchrieben
denen zu Theſſalonich/ welches damaln eine groſſe Volck-reiche Handels-
Stadt geweſen in Griechen-Land/ dahin viel fremde/ außlaͤndtſche Nationen
gehandelt und gewandelt/ allda neben andern Laſtern/ ſonderlich auch die
Hurerey ſehr gemein geweſen/ ſondern es gehet auch uns hier/ und andere an-
derswo an/ und heiſſet bey allen: Das iſt der Wille GOttes eurer Hei-
ligung/ daß ihr meidet die Hurerey.
Hurerey/
zu meiden/
iſt der Wille
GOttes
eurer Heili-
gung.
Lehr.
HJerbey haben wir von einem andern Laſter zu reden/ das eigentlich auf
den laſterhafften Menſchen ſelbſten ſiehet und gehet/ das heiſſet Scor-
tatio, die Hurerey/ daß ſich alle Chriſten darfuͤr huͤten ſollen. Und
das
Lehr.
Hurerey zu
vermeiden/
dann die
Hurer ver-
B b b b 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |