Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.vom Fürwitz. und preisen in alle Ewigkeit. Dazu uns allen verhelffe GOtt Vatter/ Sohnund H. Geist. Amen. GOtt allein die Ehr. Jm Namen JEsu! Die LIX. Laster-Predigt/d. 9. April. 1660. Jn der II. Abtheilung von den Lastern wider Sich selbsten/ Das XXII. Laster: Fürwitz. Text: Syrach c. 3. v. 24. Was deines Amts nicht ist/ da laß deinen Fürwitz. Eingang. Heliebte in Christo dem HErren! ES tichten die Heydnische Poeten/ und besonders Ovidius,Ovid. l. 2. sem
vom Fuͤrwitz. und preiſen in alle Ewigkeit. Dazu uns allen verhelffe GOtt Vatter/ Sohnund H. Geiſt. Amen. GOtt allein die Ehr. Jm Namen JEſu! Die LIX. Laſter-Predigt/d. 9. April. 1660. Jn der II. Abtheilung von den Laſtern wider Sich ſelbſten/ Das XXII. Laſter: Fuͤrwitz. Text: Syrach c. 3. v. 24. Was deines Amts nicht iſt/ da laß deinen Fuͤrwitz. Eingang. Heliebte in Chriſto dem HErren! ES tichten die Heydniſche Poeten/ und beſonders Ovidius,Ovid. l. 2. ſem
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vom Fuͤrwitz.
und preiſen in alle Ewigkeit. Dazu uns allen verhelffe GOtt Vatter/ Sohn
und H. Geiſt. Amen.
GOtt allein die Ehr.
Jm Namen JEſu!
Die LIX. Laſter-Predigt/
Jn der II. Abtheilung von den Laſtern wider
Sich ſelbſten/
Das XXII. Laſter: Fuͤrwitz.
Text:
Syrach c. 3. v. 24.
Was deines Amts nicht iſt/ da laß deinen Fuͤrwitz.
Eingang.
Heliebte in Chriſto dem HErren!
ES tichten die Heydniſche Poeten/ und beſonders Ovidius,
daß Phaëthon/ ein Sohn deß Sonnen-Gottes Phœbi, eins-
mals an ſeinen Vatter begehrt/ er ſolte ihm doch geſtatten/ daß er
auch moͤchte den Sonnen-Wagen an dem Himmel herum fuͤh-
ren: Phœbus als der Vatter widerrieth ihm ſolches/ er ſey noch
zu jung und zu ſchwach/ die Sonnen-Pferd ſeyen ſtarck und ſchnell/ der Weg
ſey fuͤrchtig und gefaͤhrlich wegen der groſſen Hoͤhe und im Weg ſtehenden
Stier/ Krebs/ Scorpion/ Loͤwen und dergleichen/ darum ſolt er ſich eines ſol-
chen nicht unterſtehen/ es moͤcht ihm uͤbel gerathen. Phaëthon ward hier-
durch nur deſto begieriger/ und hielt deſto inſtaͤndiger an/ daß auch Phœbus
endlich drein verwilliget/ gab aber dem Sohn zuvor guten Unterricht/ er ſolte
gute Achtung auf den Weg und auf die Pferd geben/ nicht zu ſehr eilen/ und al-
lezeit die Mittelſtraß innen halten. Aber da Phaëthon auf den Wagen kam/
ließ er ſeines Vatters Lehr auß der acht/ und fuhr mit dem Sonnen-Wagen
bißweilen zu hoch/ und kam zu weit von der Erden/ daß alles durch die Kaͤlte
erfrieren wolte; bißweilen fuhr er zu nieder/ und kam der Erden zu nahe/ daß
die Erdgewaͤchs verdorreten/ gantze Waͤld und Staͤttentzuͤndt wurden/ dar-
uͤber die Menſchen zu dem hoͤchſten GOtt Jupiter ſchryen/ und baten/ daß die-
ſem
Ovid. l. 2.
Metam. fab.
1. 2. 3. pag.
m. 40. ſeqq.
Vom Phae-
thon, ein
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