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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die XXX. Laster-Predigt/
daß sein Göttliches Wort uns von Ohren so zu Hertzen dring/ daß es sein
Krafft und Schein verbring/ zu unserer zeitlichen und ewigen Wolfahrt und
Seligkeit/ Amen.

GOtt allein die Ehr.



Jm Namen JEsu!
d. 18. April.
1659.
Die XXX. Laster-Predigt/
Jn der I. Abtheilung/ von den Lastern wider
GOtt den HErren/
Das XXVII. Laster: Verachtung der Diener GOttes.
Text:
Matth. c. 22. v. 6.
Etliche aber griffen seine Knechte/ höhneten und tödte-
ten sie.
Eingang.
Geliebte in Christo dem HErren!
Die Ge-
schicht Da-
vids/

JM 2. B. Sam. 10. lesen wir eine denck würdige Geschicht/
von König David und seinen Knechten/ dann da dem König
der Kinder Ammon/ welcher Hanon geheissen/ sein Vatter starb/
sandte David auß mitleidendem Hertzen seine Knechte zu ihm/
daß sie ihn von seinetwegen/ über den Tod seines Vatters trösten solten: Ha-
non aber wolte die Liebe und Treue Davids nicht erkennen/ daß er es so hertz-
lich gut mit ihm meinete/ beschimpffte demnach solche Knechte und Gesandten
Davids/ ließ ihnen die Bärte halb abscheeren/ auch ihre Kleider biß an den
Gürtel halb abschneiden/ und mit grossem Hohn und Spott also heimziehen/
worüber David hefftig erzürnet/ seinen Feld-Hauptmann Joab und das
gantze Heer wider die Ammoniter gerüst und außgeschickt/ die auch die Am-
moniter und die Syrer/ die ihnen helffen wolten/ sämtlich in die Flucht geschla-
wird gezo-
gen auf un-
sern Text
gen haben. Fast dergleichen erzehlet der HErr Christus in der Parabel von
dem König/ der seinem Sohn Hochzeit gemacht/ dann der sandte auch auß
treuem Hertzen seine Knechte auß/ die Leute zur Hochzeit einzuladen/ aber sie
verachteten das/ und wie die verlesene Text-Worte lauten: Etliche griffen

seine

Die XXX. Laſter-Predigt/
daß ſein Goͤttliches Wort uns von Ohren ſo zu Hertzen dring/ daß es ſein
Krafft und Schein verbring/ zu unſerer zeitlichen und ewigen Wolfahrt und
Seligkeit/ Amen.

GOtt allein die Ehr.



Jm Namen JEſu!
d. 18. April.
1659.
Die XXX. Laſter-Predigt/
Jn der I. Abtheilung/ von den Laſtern wider
GOtt den HErꝛen/
Das XXVII. Laſter: Verachtung der Diener GOttes.
Text:
Matth. c. 22. v. 6.
Etliche aber griffen ſeine Knechte/ hoͤhneten und toͤdte-
ten ſie.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
Die Ge-
ſchicht Da-
vids/

JM 2. B. Sam. 10. leſen wir eine denck wuͤrdige Geſchicht/
von Koͤnig David und ſeinen Knechten/ dann da dem Koͤnig
der Kinder Ammon/ welcher Hanon geheiſſen/ ſein Vatter ſtarb/
ſandte David auß mitleidendem Hertzen ſeine Knechte zu ihm/
daß ſie ihn von ſeinetwegen/ uͤber den Tod ſeines Vatters troͤſten ſolten: Ha-
non aber wolte die Liebe und Treue Davids nicht erkennen/ daß er es ſo hertz-
lich gut mit ihm meinete/ beſchimpffte demnach ſolche Knechte und Geſandten
Davids/ ließ ihnen die Baͤrte halb abſcheeren/ auch ihre Kleider biß an den
Guͤrtel halb abſchneiden/ und mit groſſem Hohn und Spott alſo heimziehen/
woruͤber David hefftig erzuͤrnet/ ſeinen Feld-Hauptmann Joab und das
gantze Heer wider die Ammoniter geruͤſt und außgeſchickt/ die auch die Am-
moniter und die Syrer/ die ihnen helffen wolten/ ſaͤmtlich in die Flucht geſchla-
wird gezo-
gen auf un-
ſern Text
gen haben. Faſt dergleichen erzehlet der HErꝛ Chriſtus in der Parabel von
dem Koͤnig/ der ſeinem Sohn Hochzeit gemacht/ dann der ſandte auch auß
treuem Hertzen ſeine Knechte auß/ die Leute zur Hochzeit einzuladen/ aber ſie
verachteten das/ und wie die verleſene Text-Worte lauten: Etliche griffen

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[266/0336] Die XXX. Laſter-Predigt/ daß ſein Goͤttliches Wort uns von Ohren ſo zu Hertzen dring/ daß es ſein Krafft und Schein verbring/ zu unſerer zeitlichen und ewigen Wolfahrt und Seligkeit/ Amen. GOtt allein die Ehr. Jm Namen JEſu! Die XXX. Laſter-Predigt/ Jn der I. Abtheilung/ von den Laſtern wider GOtt den HErꝛen/ Das XXVII. Laſter: Verachtung der Diener GOttes. Text: Matth. c. 22. v. 6. Etliche aber griffen ſeine Knechte/ hoͤhneten und toͤdte- ten ſie. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! JM 2. B. Sam. 10. leſen wir eine denck wuͤrdige Geſchicht/ von Koͤnig David und ſeinen Knechten/ dann da dem Koͤnig der Kinder Ammon/ welcher Hanon geheiſſen/ ſein Vatter ſtarb/ ſandte David auß mitleidendem Hertzen ſeine Knechte zu ihm/ daß ſie ihn von ſeinetwegen/ uͤber den Tod ſeines Vatters troͤſten ſolten: Ha- non aber wolte die Liebe und Treue Davids nicht erkennen/ daß er es ſo hertz- lich gut mit ihm meinete/ beſchimpffte demnach ſolche Knechte und Geſandten Davids/ ließ ihnen die Baͤrte halb abſcheeren/ auch ihre Kleider biß an den Guͤrtel halb abſchneiden/ und mit groſſem Hohn und Spott alſo heimziehen/ woruͤber David hefftig erzuͤrnet/ ſeinen Feld-Hauptmann Joab und das gantze Heer wider die Ammoniter geruͤſt und außgeſchickt/ die auch die Am- moniter und die Syrer/ die ihnen helffen wolten/ ſaͤmtlich in die Flucht geſchla- gen haben. Faſt dergleichen erzehlet der HErꝛ Chriſtus in der Parabel von dem Koͤnig/ der ſeinem Sohn Hochzeit gemacht/ dann der ſandte auch auß treuem Hertzen ſeine Knechte auß/ die Leute zur Hochzeit einzuladen/ aber ſie verachteten das/ und wie die verleſene Text-Worte lauten: Etliche griffen ſeine wird gezo- gen auf un- ſern Text

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/336>, abgerufen am 21.11.2024.