Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.Waffenträger alle das jenige ins werck richten solte / was er jhme befohlen hatte. Wolan / sprach Don Kichote, vff ewer Wort wil ich jhm weitern Schaden nicht zufügen / ob er zwar ein mehrers wol verdient hette. Das 11. Capitel. Von dem lehr- vnnd trostreichem Gespräch / so nach geendeter Schlacht vnd erhaltenem Sieg zwischen Don Kichote vnd seinem Waffenträger vorgieng. GLeich in dem hatte sich der Dickbauch Santscho wider auffgerafft / nach dem er von den Maultreibern wol zertroschen / eine gute weile vff der Erden gelegen / vnd inmittels dem Kampff seines Herrn gantz andächtig zugeschawet hatte. Denn er seufftzete zu Gott inniglich vnnd von grund seines Hertzens / daß er jhme gnad verliehe / den Sieg zuerhalten / vnd durch denselben etwa eine Insul zu gewinnen / darinnen jhn sein Herr krafft seiner Zusag zum Regenten bestellen möchte. Als er nun innen wurde / daß der Streit sein Ende genommen / vnnd sein Herr wider auff den Rossübrall zusteigen begunte / nahete er sich hinzu / daß er jhme den Bügel halten möchte. Ehe aber sein Herr auff stiege / fiel er auff die Knie vor jhm nider / ergreiff jhn bey der Hand / küssete jhm selbige / vnd sprach: Es geruhe nun ewer Gnaden / mein Herr Don Kichote, mir das Regiment Waffenträger alle das jenige ins werck richten solte / was er jhme befohlen hatte. Wolan / sprach Don Kichote, vff ewer Wort wil ich jhm weitern Schaden nicht zufügen / ob er zwar ein mehrers wol verdient hette. Das 11. Capitel. Von dem lehr- vnnd trostreichem Gespräch / so nach geendeter Schlacht vnd erhaltenem Sieg zwischen Don Kichote vnd seinem Waffenträger vorgieng. GLeich in dem hatte sich der Dickbauch Santscho wider auffgerafft / nach dem er von den Maultreibern wol zertroschen / eine gute weile vff der Erden gelegen / vnd inmittels dem Kampff seines Herrn gantz andächtig zugeschawet hatte. Denn er seufftzete zu Gott inniglich vnnd von grund seines Hertzens / daß er jhme gnad verliehe / den Sieg zuerhalten / vnd durch denselben etwa eine Insul zu gewinnen / darinnen jhn sein Herr krafft seiner Zusag zum Regenten bestellen möchte. Als er nun innen wurde / daß der Streit sein Ende genommen / vnnd sein Herr wider auff den Rossübrall zusteigen begunte / nahete er sich hinzu / daß er jhme den Bügel halten möchte. Ehe aber sein Herr auff stiege / fiel er auff die Knie vor jhm nider / ergreiff jhn bey der Hand / küssete jhm selbige / vnd sprach: Es geruhe nun ewer Gnaden / mein Herr Don Kichote, mir das Regiment <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="112"/> Waffenträger alle das jenige ins werck richten solte / was er jhme befohlen hatte. Wolan / sprach <hi rendition="#aq">Don Kichote,</hi> vff ewer Wort wil ich jhm weitern Schaden nicht zufügen / ob er zwar ein mehrers wol verdient hette.</p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head>Das <hi rendition="#aq">11.</hi> Capitel.<lb/></head> <argument> <p>Von dem lehr- vnnd trostreichem Gespräch / so nach geendeter Schlacht vnd erhaltenem Sieg zwischen <hi rendition="#aq">Don Kichote</hi> vnd seinem Waffenträger vorgieng.</p> </argument> <p><hi rendition="#in">G</hi>Leich in dem hatte sich der Dickbauch Santscho wider auffgerafft / nach dem er von den Maultreibern wol zertroschen / eine gute weile vff der Erden gelegen / vnd inmittels dem Kampff seines Herrn gantz andächtig zugeschawet hatte. Denn er seufftzete zu Gott inniglich vnnd von grund seines Hertzens / daß er jhme gnad verliehe / den Sieg zuerhalten / vnd durch denselben etwa eine Insul zu gewinnen / darinnen jhn sein Herr krafft seiner Zusag zum Regenten bestellen möchte. Als er nun innen wurde / daß der Streit sein Ende genommen / vnnd sein Herr wider auff den Rossübrall zusteigen begunte / nahete er sich hinzu / daß er jhme den Bügel halten möchte. Ehe aber sein Herr auff stiege / fiel er auff die Knie vor jhm nider / ergreiff jhn bey der Hand / küssete jhm selbige / vnd sprach: Es geruhe nun ewer Gnaden / mein Herr <hi rendition="#aq">Don Kichote,</hi> mir das Regiment </p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0112]
Waffenträger alle das jenige ins werck richten solte / was er jhme befohlen hatte. Wolan / sprach Don Kichote, vff ewer Wort wil ich jhm weitern Schaden nicht zufügen / ob er zwar ein mehrers wol verdient hette.
Das 11. Capitel.
Von dem lehr- vnnd trostreichem Gespräch / so nach geendeter Schlacht vnd erhaltenem Sieg zwischen Don Kichote vnd seinem Waffenträger vorgieng.
GLeich in dem hatte sich der Dickbauch Santscho wider auffgerafft / nach dem er von den Maultreibern wol zertroschen / eine gute weile vff der Erden gelegen / vnd inmittels dem Kampff seines Herrn gantz andächtig zugeschawet hatte. Denn er seufftzete zu Gott inniglich vnnd von grund seines Hertzens / daß er jhme gnad verliehe / den Sieg zuerhalten / vnd durch denselben etwa eine Insul zu gewinnen / darinnen jhn sein Herr krafft seiner Zusag zum Regenten bestellen möchte. Als er nun innen wurde / daß der Streit sein Ende genommen / vnnd sein Herr wider auff den Rossübrall zusteigen begunte / nahete er sich hinzu / daß er jhme den Bügel halten möchte. Ehe aber sein Herr auff stiege / fiel er auff die Knie vor jhm nider / ergreiff jhn bey der Hand / küssete jhm selbige / vnd sprach: Es geruhe nun ewer Gnaden / mein Herr Don Kichote, mir das Regiment
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/112>, abgerufen am 22.07.2024. |