Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].Die Sittenlehre Aber die Aufsicht auf die Geschäfte Andrer, §. 28. Alles, es sey klein oder groß, was jemand Alle Diebe, welche zuletzt in die Zuchthäuser, Schande
Die Sittenlehre Aber die Aufſicht auf die Geſchaͤfte Andrer, §. 28. Alles, es ſey klein oder groß, was jemand Alle Diebe, welche zuletzt in die Zuchthaͤuſer, Schande
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Die Sittenlehre
Aber die Aufſicht auf die Geſchaͤfte Andrer,
die weiſe und liebreiche Verwaltung eines groſſen
Vermoͤgens und die haͤusliche Regierung uͤber eine
zahlreiche Familie, iſt vielen, die in ſolchen Um-
ſtaͤnden ſind, Arbeit gnug, wenn ſie gleich ihre
Haͤnde nicht, wie die Kuͤnſtler, Handwerker und
Tageloͤhner, brauchen. Dieſer Zuſtand iſt gewoͤhn-
lich bey bejahrten Perſonen, welche in der Jugend
ordentlich und gluͤcklich auf eine andre Art gearbei-
tet haben.
§. 28.
Alles, es ſey klein oder groß, was jemand
ohne Wiſſen und Willen deſſen, dem es gehoͤrt,
ſich zueignet, braucht oder genieſſet, macht ihn
zum Diebe oder Betrüger.
Alle Diebe, welche zuletzt in die Zuchthaͤuſer,
an den Pranger, oder an den Galgen kommen,
haben den Anfang ihrer Laſter damit gemacht, daß
ſie naſchten, in Hoffnung des Erſatzes fremdes
Geld brauchten; fuͤr ihre Eltern und Herrn mehr
einnahmen oder weniger ausgaben, als ſie ſagten,
oder daß ſie Unterſchleif machten; daß ſie Kleinig-
keiten ſtahlen, oder gefundne Sachen dem bekann-
ten Herrn nicht zuruͤck gaben. Solche Laſter reizen
zum groͤſſern Diebſtahle, entweder weil ſie gelun-
gen ſind, oder weil die Entdeckung eine ſolche
Schande
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