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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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Eignes Nachdenken
für uns wahr, daß Gott das einzige Wesen
sey, welches von Ewigkeit war.

Ein Wesen kann sich selbst so wenig zernichten,
als machen. Gott also wird niemals zernichtet.
Denn alles, was geschicht, ist in ihm selbst, als
in der ersten Ursache, gegründet. Also ist Gott
vollkommen ewig,
ohne Anfang und Ende.

Was vollkommen ewig ist, ist Gott oder eine
Eigenschaft des göttlichen Wesens; was nicht voll-
kommen ewig ist, ist nicht Gott, und auch keine
göttlicht Eigenschaft. Gott ist an Daseyn und
Eigenschaften von Ewigkeit zu Ewigkeit
unveränderlich.

Alles, was vollkommen ewig ist, ist
zusammen Eins.
Denn es gehört zu Gotte
und seinen Eigenschaften.

§. 10.

Das Ende einer Sache ist allemal der Anfang
einer andern Sache; und der Anfang einer Sache
ist allemal das Ende einer andern Sache. Oder
der Anfang einer und das Ende der andern
Sache sind allemal zusammen.

Bey dem ersten Anfange der Dinge endigte
sich also Etwas, das von Ewigkeit war. Dieses
Geendigte war nicht Gott selbst, noch irgend eine
seiner Eigenschaften; sondern Etwas, welches,

nebst

Eignes Nachdenken
fuͤr uns wahr, daß Gott das einzige Weſen
ſey, welches von Ewigkeit war.

Ein Weſen kann ſich ſelbſt ſo wenig zernichten,
als machen. Gott alſo wird niemals zernichtet.
Denn alles, was geſchicht, iſt in ihm ſelbſt, als
in der erſten Urſache, gegruͤndet. Alſo iſt Gott
vollkommen ewig,
ohne Anfang und Ende.

Was vollkommen ewig iſt, iſt Gott oder eine
Eigenſchaft des goͤttlichen Weſens; was nicht voll-
kommen ewig iſt, iſt nicht Gott, und auch keine
goͤttlicht Eigenſchaft. Gott iſt an Daſeyn und
Eigenſchaften von Ewigkeit zu Ewigkeit
unveränderlich.

Alles, was vollkommen ewig iſt, iſt
zuſammen Eins.
Denn es gehoͤrt zu Gotte
und ſeinen Eigenſchaften.

§. 10.

Das Ende einer Sache iſt allemal der Anfang
einer andern Sache; und der Anfang einer Sache
iſt allemal das Ende einer andern Sache. Oder
der Anfang einer und das Ende der andern
Sache ſind allemal zuſammen.

Bey dem erſten Anfange der Dinge endigte
ſich alſo Etwas, das von Ewigkeit war. Dieſes
Geendigte war nicht Gott ſelbſt, noch irgend eine
ſeiner Eigenſchaften; ſondern Etwas, welches,

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[12/0036] Eignes Nachdenken fuͤr uns wahr, daß Gott das einzige Weſen ſey, welches von Ewigkeit war. Ein Weſen kann ſich ſelbſt ſo wenig zernichten, als machen. Gott alſo wird niemals zernichtet. Denn alles, was geſchicht, iſt in ihm ſelbſt, als in der erſten Urſache, gegruͤndet. Alſo iſt Gott vollkommen ewig, ohne Anfang und Ende. Was vollkommen ewig iſt, iſt Gott oder eine Eigenſchaft des goͤttlichen Weſens; was nicht voll- kommen ewig iſt, iſt nicht Gott, und auch keine goͤttlicht Eigenſchaft. Gott iſt an Daſeyn und Eigenſchaften von Ewigkeit zu Ewigkeit unveränderlich. Alles, was vollkommen ewig iſt, iſt zuſammen Eins. Denn es gehoͤrt zu Gotte und ſeinen Eigenſchaften. §. 10. Das Ende einer Sache iſt allemal der Anfang einer andern Sache; und der Anfang einer Sache iſt allemal das Ende einer andern Sache. Oder der Anfang einer und das Ende der andern Sache ſind allemal zuſammen. Bey dem erſten Anfange der Dinge endigte ſich alſo Etwas, das von Ewigkeit war. Dieſes Geendigte war nicht Gott ſelbſt, noch irgend eine ſeiner Eigenſchaften; ſondern Etwas, welches, nebſt

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/36>, abgerufen am 30.12.2024.