Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ welche in einen Tage auffgerichtet worden/ war sol-cher Kräfften/ daß er sich antrug jhm biß auff das eusserste Beystandt zuleisten. Man hette auß dem Gesichte/ auß der Entrüstung/ vnd auß den Wor- ten die sie beyde herauß stiessen nicht können vnter- scheiden/ welchen die Sache am meisten betroffen; außgenommen daß Archombrotus seinen Grimm viel hefftiger außließ. Die Fraw aber/ gleichsam als glaubte sie deß Dieners Zeitung nicht/ gab für/ sie wolte stracks andere außschicken/ die gewisseren Be- richt eynziehen würden. Doch befahl sie den Knechte in der Kammer zu warten/ vnd führte die Gäste von jhm hinweg in ein anders Gemach/ daselbst Raht zuhalten wie den Sachen zu thun were. Timoclee treget dem Poliarchus an/ sie Das V. Capitel. ALs sie hineyn kommen/ vermochte sie jhr gleichwol
Joh. Barclayens Argenis/ welche in einẽ Tage auffgerichtet worden/ war ſol-cher Kraͤfften/ daß er ſich antrug jhm biß auff das euſſerſte Beyſtandt zuleiſten. Man hette auß dem Geſichte/ auß der Entruͤſtung/ vnd auß den Wor- ten die ſie beyde herauß ſtieſſen nicht koͤnnen vnter- ſcheiden/ welchen die Sache am meiſten betroffen; außgenommen daß Archombrotus ſeinen Grimm viel hefftiger außließ. Die Fraw aber/ gleichſam als glaubte ſie deß Dieners Zeitung nicht/ gab fuͤr/ ſie wolte ſtracks andere außſchicken/ die gewiſſeren Be- richt eynziehen wuͤrden. Doch befahl ſie dẽ Knechte in der Kammer zu warten/ vnd fuͤhrte die Gaͤſte von jhm hinweg in ein anders Gemach/ daſelbſt Raht zuhalten wie den Sachen zu thun were. Timoclee treget dem Poliarchus an/ ſie Das V. Capitel. ALs ſie hineyn kommen/ vermochte ſie jhr gleichwol
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0076" n="32"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/> welche in einẽ Tage auffgerichtet worden/ war ſol-<lb/> cher Kraͤfften/ daß er ſich antrug jhm biß auff das<lb/> euſſerſte Beyſtandt zuleiſten. Man hette auß dem<lb/> Geſichte/ auß der Entruͤſtung/ vnd auß den Wor-<lb/> ten die ſie beyde herauß ſtieſſen nicht koͤnnen vnter-<lb/> ſcheiden/ welchen die Sache am meiſten betroffen;<lb/> außgenommen daß Archombrotus ſeinen Grimm<lb/> viel hefftiger außließ. Die Fraw aber/ gleichſam als<lb/> glaubte ſie deß Dieners Zeitung nicht/ gab fuͤr/ ſie<lb/> wolte ſtracks andere außſchicken/ die gewiſſeren Be-<lb/> richt eynziehen wuͤrden. Doch befahl ſie dẽ Knechte<lb/> in der Kammer zu warten/ vnd fuͤhrte die Gaͤſte von<lb/> jhm hinweg in ein anders Gemach/ daſelbſt Raht<lb/> zuhalten wie den Sachen zu thun were.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <argument> <p>Timoclee treget dem Poliarchus an/ ſie<lb/><hi rendition="#et">wolle jhn in eine Hoͤle verbergen: Er<lb/> macht ſich auß der Frawen Hauſe/<lb/> gleichſamb als er Vrlaub von jhr ge-<lb/> nommen; vnd begibt ſich zu dem Ein-<lb/> gange benanter Hoͤle.</hi></p> </argument> </div><lb/> <div n="3"> <head>Das <hi rendition="#aq">V.</hi> Capitel.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls ſie hineyn kommen/ vermochte ſie jhr<lb/> Seufftzen vnd weynen wegen deß Poliarchu<lb/> Vngluͤcks nicht zulaſſen. Dann wie ſie nich<lb/> zweyfeite an ſeiner Vnſchuld/ alſo zweyfelte ſi<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gleichwol</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0076]
Joh. Barclayens Argenis/
welche in einẽ Tage auffgerichtet worden/ war ſol-
cher Kraͤfften/ daß er ſich antrug jhm biß auff das
euſſerſte Beyſtandt zuleiſten. Man hette auß dem
Geſichte/ auß der Entruͤſtung/ vnd auß den Wor-
ten die ſie beyde herauß ſtieſſen nicht koͤnnen vnter-
ſcheiden/ welchen die Sache am meiſten betroffen;
außgenommen daß Archombrotus ſeinen Grimm
viel hefftiger außließ. Die Fraw aber/ gleichſam als
glaubte ſie deß Dieners Zeitung nicht/ gab fuͤr/ ſie
wolte ſtracks andere außſchicken/ die gewiſſeren Be-
richt eynziehen wuͤrden. Doch befahl ſie dẽ Knechte
in der Kammer zu warten/ vnd fuͤhrte die Gaͤſte von
jhm hinweg in ein anders Gemach/ daſelbſt Raht
zuhalten wie den Sachen zu thun were.
Timoclee treget dem Poliarchus an/ ſie
wolle jhn in eine Hoͤle verbergen: Er
macht ſich auß der Frawen Hauſe/
gleichſamb als er Vrlaub von jhr ge-
nommen; vnd begibt ſich zu dem Ein-
gange benanter Hoͤle.
Das V. Capitel.
ALs ſie hineyn kommen/ vermochte ſie jhr
Seufftzen vnd weynen wegen deß Poliarchu
Vngluͤcks nicht zulaſſen. Dann wie ſie nich
zweyfeite an ſeiner Vnſchuld/ alſo zweyfelte ſi
gleichwol
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |