Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.[Abbildung]
Die Kunst zu schwimmen. ES ist nicht allein das lateinische Sprich- Jch begriff ohne viele Mühe, daß die Kunst oder let A 2
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Die Kunſt zu ſchwimmen. ES iſt nicht allein das lateiniſche Sprich- Jch begriff ohne viele Muͤhe, daß die Kunſt oder let A 2
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Die Kunſt zu ſchwimmen.
ES iſt nicht allein das lateiniſche Sprich-
wort, neque nare, neque litteras, di-
dicit, welches mich in meiner Jugend an-
getrieben, mich auf beides mit allem Fleiſ-
ſe zulegen, ſondern auch, und noch weit
mehr, die Bedeutung meines Namens, indem ich
Bachſtrom heiſſe. Dieſer letzte Beweg-Grund,
hat bei mir eine Luſt erwecket, genau und muͤhſam
dasjenige aufzuſuchen, was ſich in Anſehung der
Waͤſſer und Stroͤme finden laͤſſet; und gleich wie
ich damals zum Kriege beſtimmet war, ſo ſchickte
ich mich durch die Erlernung der Mathematic, der
Ingenieur-Kunſt, der Mechanic, und alles deſſen,
was einem Menſchen der ein Soldate wird, nuͤtzen
kan, dazu aufs Beſte an.
Jch begriff ohne viele Muͤhe, daß die Kunſt oder
Fertigkeit zu ſchwimmen einem Soldaten ungemein
nuͤtzlich und noͤthig ſey, fals er nicht oͤfters Lebens-
Gefahr laufen, oder die beſte Gelegenheit, den Feind
anzufallen und zu uͤberraſchen, verlieren will. Jn-
dem ich mich nun darin uͤbte, ward ich gleich An-
fangs gewahr, daß auch die groͤſte Bewegung mei-
nes Leibes mir dabei nur gar wenig Dienſte thaͤte,
ſintemal man doch noch groſſer Gefahr ausgeſtel-
let
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Zitationshilfe: | Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bachstrom_schwimmen_1742/9>, abgerufen am 03.03.2025. |