Die Folge wird uns lehren, daß die Sexte, als eine Consonanz, bey diesem Accorde gar wohl aus gewissen Ursachen verdoppelt werden kann: es gehet kein Intervall verlohren, obgleich alsdenn die Octave wegbleibet.
§. 7.
Die reine Quarte dissonirt zwar bey unserer Auf- gabe am wenigsten, dem ohngeachtet aber muß sie dennoch aufge- löset werden, wenn sie nicht im Durchgange vorkommt. Bey dem letztern kann sie allenfalls verdoppelt werden, wenn es nöthig ist, und die vorhergehenden Ziffern es erlauben. Folgende Exempel sind wegen der durchgehenden Quarte anzumerken:
[Abbildung]
§. 8.
Die reine Quarte kann die grosse und kleine Sexte bey sich haben. Die Auflösung dieses Accords kann gleich drauf in @ geschehen (a); doch ist dieses nicht allezeit nothwendig, der Baß mag liegen bleiben oder sich fortbewegen, weil wir oft die Folge von Ziffern anders finden, wobey zuweilen die Auflösung der Quarte zwar aufgehalten, aber nicht abgebrochen wird (b):
[Abbildung]
Vom Sextquartenaccord
§. 6.
Die Folge wird uns lehren, daß die Sexte, als eine Conſonanz, bey dieſem Accorde gar wohl aus gewiſſen Urſachen verdoppelt werden kann: es gehet kein Intervall verlohren, obgleich alsdenn die Octave wegbleibet.
§. 7.
Die reine Quarte diſſonirt zwar bey unſerer Auf- gabe am wenigſten, dem ohngeachtet aber muß ſie dennoch aufge- löſet werden, wenn ſie nicht im Durchgange vorkommt. Bey dem letztern kann ſie allenfalls verdoppelt werden, wenn es nöthig iſt, und die vorhergehenden Ziffern es erlauben. Folgende Exempel ſind wegen der durchgehenden Quarte anzumerken:
[Abbildung]
§. 8.
Die reine Quarte kann die groſſe und kleine Sexte bey ſich haben. Die Auflöſung dieſes Accords kann gleich drauf in  geſchehen (a); doch iſt dieſes nicht allezeit nothwendig, der Baß mag liegen bleiben oder ſich fortbewegen, weil wir oft die Folge von Ziffern anders finden, wobey zuweilen die Auflöſung der Quarte zwar aufgehalten, aber nicht abgebrochen wird (b):
[Abbildung]
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0077"n="67"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Sextquartenaccord</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§. 6.</head><p>Die Folge wird uns lehren, daß die Sexte, als eine<lb/>
Conſonanz, bey dieſem Accorde gar wohl aus gewiſſen Urſachen<lb/>
verdoppelt werden kann: es gehet kein Intervall verlohren, obgleich<lb/>
alsdenn die Octave wegbleibet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 7.</head><p>Die reine Quarte diſſonirt zwar bey unſerer Auf-<lb/>
gabe am wenigſten, dem ohngeachtet aber muß ſie dennoch aufge-<lb/>
löſet werden, wenn ſie nicht im Durchgange vorkommt. Bey dem<lb/>
letztern kann ſie <hirendition="#fr">allenfalls</hi> verdoppelt werden, wenn es nöthig iſt,<lb/>
und die vorhergehenden Ziffern es erlauben. Folgende Exempel ſind<lb/>
wegen der durchgehenden Quarte anzumerken:</p><lb/><figure/></div><divn="3"><head>§. 8.</head><p>Die reine Quarte kann die groſſe und kleine Sexte<lb/>
bey ſich haben. Die Auflöſung dieſes Accords kann gleich drauf<lb/>
in  geſchehen (<hirendition="#aq">a</hi>); doch iſt dieſes nicht allezeit nothwendig, der<lb/>
Baß mag liegen bleiben oder ſich fortbewegen, weil wir oft die<lb/>
Folge von Ziffern anders finden, wobey zuweilen die Auflöſung<lb/>
der Quarte zwar aufgehalten, aber nicht abgebrochen wird (<hirendition="#aq">b</hi>):</p><lb/><figure/></div></div></div></body></text></TEI>
[67/0077]
Vom Sextquartenaccord
§. 6. Die Folge wird uns lehren, daß die Sexte, als eine
Conſonanz, bey dieſem Accorde gar wohl aus gewiſſen Urſachen
verdoppelt werden kann: es gehet kein Intervall verlohren, obgleich
alsdenn die Octave wegbleibet.
§. 7. Die reine Quarte diſſonirt zwar bey unſerer Auf-
gabe am wenigſten, dem ohngeachtet aber muß ſie dennoch aufge-
löſet werden, wenn ſie nicht im Durchgange vorkommt. Bey dem
letztern kann ſie allenfalls verdoppelt werden, wenn es nöthig iſt,
und die vorhergehenden Ziffern es erlauben. Folgende Exempel ſind
wegen der durchgehenden Quarte anzumerken:
[Abbildung]
§. 8. Die reine Quarte kann die groſſe und kleine Sexte
bey ſich haben. Die Auflöſung dieſes Accords kann gleich drauf
in  geſchehen (a); doch iſt dieſes nicht allezeit nothwendig, der
Baß mag liegen bleiben oder ſich fortbewegen, weil wir oft die
Folge von Ziffern anders finden, wobey zuweilen die Auflöſung
der Quarte zwar aufgehalten, aber nicht abgebrochen wird (b):
[Abbildung]
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/77>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.