und nachgeben, wie die Hauptstimme in ihren Verzierungen mit der Harmonie nicht auf den Punct eintrift, wie es die vorgeschrie- bene Signatur eigentlich erfordert (b):
[Abbildung]
§. 6.
Unter die Zierlichkeiten der Begleitung gehören vor- nehmlich mit, die gleichen Fortschreitungen in Terzen mit den Grundnoten. Die rechte Hand bindet sich hier niemals an eine gleiche Vollstimmigkeit. Das durchaus vierstimmige Accom- pagnement findet selten, und nur bey langsamen Noten Statt (a), weil diese Terzen, wenn die Zeitmaasse hurtig ist, nicht gut her- aus gebracht werden können. Die dreystimmige, und am aller- meisten die zweystimmige Begleitung, wo man blos die Terzen zu den Grundnoten mitspielet, sind hier die vorzüglichsten. Aus allen unten angeführten Exempeln sehen wir, daß gehende, und in Terzen springende Grundnoten in gewissen Umständen am bequemsten diese Begleitung in Terzen erlauben. Die Ver- meidung falscher Progreßionen nöthiget den Begleiter diese Terzen oft zu nehmen. Gewisse Einleitungsclauseln können ebenfalls mit blossen Terzen begleitet werden (b). Wenn das letzte Exempel (b) in der weichen Tonart vorkommt, so muß man die Begleitung ändern (c):
Z. E.
Von gewiſſen Zierlichkeiten des Accompagnements.
und nachgeben, wie die Hauptſtimme in ihren Verzierungen mit der Harmonie nicht auf den Punct eintrift, wie es die vorgeſchrie- bene Signatur eigentlich erfordert (b):
[Abbildung]
§. 6.
Unter die Zierlichkeiten der Begleitung gehören vor- nehmlich mit, die gleichen Fortſchreitungen in Terzen mit den Grundnoten. Die rechte Hand bindet ſich hier niemals an eine gleiche Vollſtimmigkeit. Das durchaus vierſtimmige Accom- pagnement findet ſelten, und nur bey langſamen Noten Statt (a), weil dieſe Terzen, wenn die Zeitmaaſſe hurtig iſt, nicht gut her- aus gebracht werden können. Die dreyſtimmige, und am aller- meiſten die zweyſtimmige Begleitung, wo man blos die Terzen zu den Grundnoten mitſpielet, ſind hier die vorzüglichſten. Aus allen unten angeführten Exempeln ſehen wir, daß gehende, und in Terzen ſpringende Grundnoten in gewiſſen Umſtänden am bequemſten dieſe Begleitung in Terzen erlauben. Die Ver- meidung falſcher Progreßionen nöthiget den Begleiter dieſe Terzen oft zu nehmen. Gewiſſe Einleitungsclauſeln können ebenfalls mit bloſſen Terzen begleitet werden (b). Wenn das letzte Exempel (b) in der weichen Tonart vorkommt, ſo muß man die Begleitung ändern (c):
Z. E.
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Von gewiſſen Zierlichkeiten des Accompagnements.
und nachgeben, wie die Hauptſtimme in ihren Verzierungen mit
der Harmonie nicht auf den Punct eintrift, wie es die vorgeſchrie-
bene Signatur eigentlich erfordert (b):
[Abbildung]
§. 6. Unter die Zierlichkeiten der Begleitung gehören vor-
nehmlich mit, die gleichen Fortſchreitungen in Terzen mit
den Grundnoten. Die rechte Hand bindet ſich hier niemals an
eine gleiche Vollſtimmigkeit. Das durchaus vierſtimmige Accom-
pagnement findet ſelten, und nur bey langſamen Noten Statt (a),
weil dieſe Terzen, wenn die Zeitmaaſſe hurtig iſt, nicht gut her-
aus gebracht werden können. Die dreyſtimmige, und am aller-
meiſten die zweyſtimmige Begleitung, wo man blos die Terzen zu
den Grundnoten mitſpielet, ſind hier die vorzüglichſten. Aus
allen unten angeführten Exempeln ſehen wir, daß gehende, und
in Terzen ſpringende Grundnoten in gewiſſen Umſtänden
am bequemſten dieſe Begleitung in Terzen erlauben. Die Ver-
meidung falſcher Progreßionen nöthiget den Begleiter dieſe Terzen
oft zu nehmen. Gewiſſe Einleitungsclauſeln können ebenfalls mit
bloſſen Terzen begleitet werden (b). Wenn das letzte Exempel
(b) in der weichen Tonart vorkommt, ſo muß man die Begleitung
ändern (c):
Z. E.
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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/281>, abgerufen am 22.02.2025.
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