Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite

Drey und zwanzigstes Capitel.
ist noch nicht eingeführt, diesen Fall mit unisoni, oder all' uni-
sono
zu bezeichnen: er wird also der Discretion eines verständi-
gen Accompagnisten überlassen. Ich bin von der guten Aus-
nahme dieser Begleitung bey solchen Stellen durch die Erfahrung
genugsam überführet.

§. 9.

Bloß bey einem zweystimmigen Stücke, einem
Solo, oder einer Soloarie, werden diese brillante Bässe meh-
rentheils harmonisch begleitet.

§. 10.

Wenn die Begleitung im Einklange aufhören soll,
so muß man es durch Ziffern über den Noten, wo die Har-
monie wieder angehet, andeuten. Gesetzt, daß die erste Note
den Dreyklang, welcher auch ohne Ziffern gegriffen wird, über
sich hätte: so muß man dennoch in diesem Falle wenigstens eine
von den Ziffern, welche er enthält, über diese Note setzen.



Drey und zwanzigstes Capitel.
Von der einstimmigen Begleitung mit der linken
Hand allein.
§. 1.

Diese Art von Begleitung, welche durch t. s, tasto, oder tasto
solo
angedeutet wird, und wobey die Grundnoten mit der
linken Hand allein einstimmig gespielet werden, ist bey gewissen
Stellen eines Stückes eben so nöthig, als die Begleitung mit
dem Einklange, davon wir im vorigen Capitel gehandelt haben.
Bey einer unrichtigen Bezeichnung leidet die Ausführung in
beyden Fällen gleich viel.

§. 2.

Drey und zwanzigſtes Capitel.
iſt noch nicht eingeführt, dieſen Fall mit uniſoni, oder all’ uni-
ſono
zu bezeichnen: er wird alſo der Diſcretion eines verſtändi-
gen Accompagniſten überlaſſen. Ich bin von der guten Aus-
nahme dieſer Begleitung bey ſolchen Stellen durch die Erfahrung
genugſam überführet.

§. 9.

Bloß bey einem zweyſtimmigen Stücke, einem
Solo, oder einer Soloarie, werden dieſe brillante Bäſſe meh-
rentheils harmoniſch begleitet.

§. 10.

Wenn die Begleitung im Einklange aufhören ſoll,
ſo muß man es durch Ziffern über den Noten, wo die Har-
monie wieder angehet, andeuten. Geſetzt, daß die erſte Note
den Dreyklang, welcher auch ohne Ziffern gegriffen wird, über
ſich hätte: ſo muß man dennoch in dieſem Falle wenigſtens eine
von den Ziffern, welche er enthält, über dieſe Note ſetzen.



Drey und zwanzigſtes Capitel.
Von der einſtimmigen Begleitung mit der linken
Hand allein.
§. 1.

Dieſe Art von Begleitung, welche durch t. s, taſto, oder taſto
ſolo
angedeutet wird, und wobey die Grundnoten mit der
linken Hand allein einſtimmig geſpielet werden, iſt bey gewiſſen
Stellen eines Stückes eben ſo nöthig, als die Begleitung mit
dem Einklange, davon wir im vorigen Capitel gehandelt haben.
Bey einer unrichtigen Bezeichnung leidet die Ausführung in
beyden Fällen gleich viel.

§. 2.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0186" n="176"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Drey und zwanzig&#x017F;tes Capitel.</hi></fw><lb/>
i&#x017F;t noch nicht eingeführt, die&#x017F;en Fall mit <hi rendition="#aq">uni&#x017F;oni,</hi> oder <hi rendition="#aq">all&#x2019; uni-<lb/>
&#x017F;ono</hi> zu bezeichnen: er wird al&#x017F;o der Di&#x017F;cretion eines ver&#x017F;tändi-<lb/>
gen Accompagni&#x017F;ten überla&#x017F;&#x017F;en. Ich bin von der guten Aus-<lb/>
nahme die&#x017F;er Begleitung bey &#x017F;olchen Stellen durch die Erfahrung<lb/>
genug&#x017F;am überführet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 9.</head>
          <p>Bloß bey einem <hi rendition="#fr">zwey&#x017F;timmigen Stücke,</hi> einem<lb/><hi rendition="#fr">Solo,</hi> oder einer <hi rendition="#fr">Soloarie,</hi> werden die&#x017F;e brillante Bä&#x017F;&#x017F;e meh-<lb/>
rentheils harmoni&#x017F;ch begleitet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 10.</head>
          <p>Wenn die Begleitung im Einklange aufhören &#x017F;oll,<lb/>
&#x017F;o muß man es durch Ziffern über den Noten, wo die Har-<lb/>
monie wieder angehet, andeuten. Ge&#x017F;etzt, daß die er&#x017F;te Note<lb/>
den Dreyklang, welcher auch ohne Ziffern gegriffen wird, über<lb/>
&#x017F;ich hätte: &#x017F;o muß man dennoch in die&#x017F;em Falle wenig&#x017F;tens eine<lb/>
von den Ziffern, welche er enthält, über die&#x017F;e Note &#x017F;etzen.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Drey und zwanzig&#x017F;tes Capitel.<lb/>
Von der ein&#x017F;timmigen Begleitung mit der linken<lb/>
Hand allein.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 1.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie&#x017F;e Art von Begleitung, welche durch <hi rendition="#aq">t. s, ta&#x017F;to,</hi> oder <hi rendition="#aq">ta&#x017F;to<lb/>
&#x017F;olo</hi> angedeutet wird, und wobey die Grundnoten mit der<lb/>
linken Hand allein ein&#x017F;timmig ge&#x017F;pielet werden, i&#x017F;t bey gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Stellen eines Stückes eben &#x017F;o nöthig, als die Begleitung mit<lb/>
dem Einklange, davon wir im vorigen Capitel gehandelt haben.<lb/>
Bey einer unrichtigen Bezeichnung leidet die Ausführung in<lb/>
beyden Fällen gleich viel.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 2.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[176/0186] Drey und zwanzigſtes Capitel. iſt noch nicht eingeführt, dieſen Fall mit uniſoni, oder all’ uni- ſono zu bezeichnen: er wird alſo der Diſcretion eines verſtändi- gen Accompagniſten überlaſſen. Ich bin von der guten Aus- nahme dieſer Begleitung bey ſolchen Stellen durch die Erfahrung genugſam überführet. §. 9. Bloß bey einem zweyſtimmigen Stücke, einem Solo, oder einer Soloarie, werden dieſe brillante Bäſſe meh- rentheils harmoniſch begleitet. §. 10. Wenn die Begleitung im Einklange aufhören ſoll, ſo muß man es durch Ziffern über den Noten, wo die Har- monie wieder angehet, andeuten. Geſetzt, daß die erſte Note den Dreyklang, welcher auch ohne Ziffern gegriffen wird, über ſich hätte: ſo muß man dennoch in dieſem Falle wenigſtens eine von den Ziffern, welche er enthält, über dieſe Note ſetzen. Drey und zwanzigſtes Capitel. Von der einſtimmigen Begleitung mit der linken Hand allein. §. 1. Dieſe Art von Begleitung, welche durch t. s, taſto, oder taſto ſolo angedeutet wird, und wobey die Grundnoten mit der linken Hand allein einſtimmig geſpielet werden, iſt bey gewiſſen Stellen eines Stückes eben ſo nöthig, als die Begleitung mit dem Einklange, davon wir im vorigen Capitel gehandelt haben. Bey einer unrichtigen Bezeichnung leidet die Ausführung in beyden Fällen gleich viel. §. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/186
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/186>, abgerufen am 21.11.2024.