Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite

Funfzehntes Capitel.
tung dieses Exempels mit der doppelten Terz, oder mit der Terz
und Octave, ist dieser hierunten stehenden vorzuziehen:
[Abbildung]

§. 14.

Wenn unser Accord statt des Sextquarten-
accordes
vorkommt, so wird die Sexte von der Septime auf-
gehalten, und diese letztere, nebst der Quarte und Octave sind
die Intervallen, woraus er bestehet. Die Septime ist mehren-
theils
klein, die Quarte aber allezeit rein. Beyde Intervallen
werden herunterwärts, und jenes vor diesem aufgelöset. Die
Signatur dieser Aufgabe ist @.

§. 15.

Aus folgenden Exempeln lässet sich dieser Accord
genauer betrachten. Bey (a) bleibt der Baß liegen; weder die
Septime, noch die Quarte sind vorbereitet. Bey (b) lieget die
Septime schon, die Quarte aber nicht. Zur ersten Note kann
man sowohl @, als auch @ nehmen. Bey (c) ist die Septime
nebst der Quarte vorher da. Zur ersten Note nimmt man @;
die doppelte Terz mit der Sexte machet verdeckte, und die @
offenbare Octaven (cc). Bey (d) lieget die Septime schon.
Zur ersten Note mit dem Dreyklange kann man @, @, oder @
greiffen. Dieser Dreyklang mit der Octave thut sehr gut; aber
die Quinte darf nicht oben liegen, weil man sonst Fehler machet.
Bey (e) sind beyde Dissonanzen, sowohl die Septime, als auch
die Quarte vorbereitet. Zur ersten Note greift man entweder
@, oder @. Die Octave kann bey dieser ersten Septime nicht
seyn, weil sie bey der zweyten nöthig ist. Bey (f) lieget die

Septi-

Funfzehntes Capitel.
tung dieſes Exempels mit der doppelten Terz, oder mit der Terz
und Octave, iſt dieſer hierunten ſtehenden vorzuziehen:
[Abbildung]

§. 14.

Wenn unſer Accord ſtatt des Sextquarten-
accordes
vorkommt, ſo wird die Sexte von der Septime auf-
gehalten, und dieſe letztere, nebſt der Quarte und Octave ſind
die Intervallen, woraus er beſtehet. Die Septime iſt mehren-
theils
klein, die Quarte aber allezeit rein. Beyde Intervallen
werden herunterwärts, und jenes vor dieſem aufgelöſet. Die
Signatur dieſer Aufgabe iſt .

§. 15.

Aus folgenden Exempeln läſſet ſich dieſer Accord
genauer betrachten. Bey (a) bleibt der Baß liegen; weder die
Septime, noch die Quarte ſind vorbereitet. Bey (b) lieget die
Septime ſchon, die Quarte aber nicht. Zur erſten Note kann
man ſowohl , als auch  nehmen. Bey (c) iſt die Septime
nebſt der Quarte vorher da. Zur erſten Note nimmt man ;
die doppelte Terz mit der Sexte machet verdeckte, und die 
offenbare Octaven (cc). Bey (d) lieget die Septime ſchon.
Zur erſten Note mit dem Dreyklange kann man , , oder 
greiffen. Dieſer Dreyklang mit der Octave thut ſehr gut; aber
die Quinte darf nicht oben liegen, weil man ſonſt Fehler machet.
Bey (e) ſind beyde Diſſonanzen, ſowohl die Septime, als auch
die Quarte vorbereitet. Zur erſten Note greift man entweder
, oder . Die Octave kann bey dieſer erſten Septime nicht
ſeyn, weil ſie bey der zweyten nöthig iſt. Bey (f) lieget die

Septi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0156" n="146"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Funfzehntes Capitel.</hi></fw><lb/>
tung die&#x017F;es Exempels mit der doppelten Terz, oder mit der Terz<lb/>
und Octave, i&#x017F;t die&#x017F;er hierunten &#x017F;tehenden vorzuziehen:<lb/><figure/></p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>§. 14.</head>
          <p>Wenn <hi rendition="#fr">un&#x017F;er Accord &#x017F;tatt des Sextquarten-<lb/>
accordes</hi> vorkommt, &#x017F;o wird die Sexte von der <hi rendition="#fr">Septime</hi> auf-<lb/>
gehalten, und die&#x017F;e letztere, neb&#x017F;t der <hi rendition="#fr">Quarte</hi> und <hi rendition="#fr">Octave</hi> &#x017F;ind<lb/>
die Intervallen, woraus er be&#x017F;tehet. Die Septime i&#x017F;t <hi rendition="#fr">mehren-<lb/>
theils</hi> klein, die Quarte aber <hi rendition="#fr">allezeit</hi> rein. Beyde Intervallen<lb/>
werden herunterwärts, und jenes vor die&#x017F;em aufgelö&#x017F;et. Die<lb/>
Signatur die&#x017F;er Aufgabe i&#x017F;t &#xFFFC;.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 15.</head>
          <p>Aus folgenden Exempeln lä&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich die&#x017F;er Accord<lb/>
genauer betrachten. Bey <hi rendition="#aq">(a)</hi> bleibt der Baß liegen; weder die<lb/>
Septime, noch die Quarte &#x017F;ind vorbereitet. Bey <hi rendition="#aq">(b)</hi> lieget die<lb/>
Septime &#x017F;chon, die Quarte aber nicht. Zur er&#x017F;ten Note kann<lb/>
man &#x017F;owohl &#xFFFC;, als auch &#xFFFC; nehmen. Bey <hi rendition="#aq">(c)</hi> i&#x017F;t die Septime<lb/>
neb&#x017F;t der Quarte vorher da. Zur er&#x017F;ten Note nimmt man &#xFFFC;;<lb/>
die doppelte Terz mit der Sexte machet verdeckte, und die &#xFFFC;<lb/>
offenbare Octaven <hi rendition="#aq">(cc)</hi>. Bey <hi rendition="#aq">(d)</hi> lieget die Septime &#x017F;chon.<lb/>
Zur er&#x017F;ten Note mit dem Dreyklange kann man &#xFFFC;, &#xFFFC;, oder &#xFFFC;<lb/>
greiffen. Die&#x017F;er Dreyklang mit der Octave thut &#x017F;ehr gut; aber<lb/>
die Quinte darf nicht oben liegen, weil man &#x017F;on&#x017F;t Fehler machet.<lb/>
Bey <hi rendition="#aq">(e)</hi> &#x017F;ind beyde Di&#x017F;&#x017F;onanzen, &#x017F;owohl die Septime, als auch<lb/>
die Quarte vorbereitet. Zur er&#x017F;ten Note greift man entweder<lb/>
&#xFFFC;, oder &#xFFFC;. Die Octave kann bey die&#x017F;er er&#x017F;ten Septime nicht<lb/>
&#x017F;eyn, weil &#x017F;ie bey der zweyten nöthig i&#x017F;t. Bey <hi rendition="#aq">(f)</hi> lieget die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Septi-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[146/0156] Funfzehntes Capitel. tung dieſes Exempels mit der doppelten Terz, oder mit der Terz und Octave, iſt dieſer hierunten ſtehenden vorzuziehen: [Abbildung] §. 14. Wenn unſer Accord ſtatt des Sextquarten- accordes vorkommt, ſo wird die Sexte von der Septime auf- gehalten, und dieſe letztere, nebſt der Quarte und Octave ſind die Intervallen, woraus er beſtehet. Die Septime iſt mehren- theils klein, die Quarte aber allezeit rein. Beyde Intervallen werden herunterwärts, und jenes vor dieſem aufgelöſet. Die Signatur dieſer Aufgabe iſt . §. 15. Aus folgenden Exempeln läſſet ſich dieſer Accord genauer betrachten. Bey (a) bleibt der Baß liegen; weder die Septime, noch die Quarte ſind vorbereitet. Bey (b) lieget die Septime ſchon, die Quarte aber nicht. Zur erſten Note kann man ſowohl , als auch  nehmen. Bey (c) iſt die Septime nebſt der Quarte vorher da. Zur erſten Note nimmt man ; die doppelte Terz mit der Sexte machet verdeckte, und die  offenbare Octaven (cc). Bey (d) lieget die Septime ſchon. Zur erſten Note mit dem Dreyklange kann man , , oder  greiffen. Dieſer Dreyklang mit der Octave thut ſehr gut; aber die Quinte darf nicht oben liegen, weil man ſonſt Fehler machet. Bey (e) ſind beyde Diſſonanzen, ſowohl die Septime, als auch die Quarte vorbereitet. Zur erſten Note greift man entweder , oder . Die Octave kann bey dieſer erſten Septime nicht ſeyn, weil ſie bey der zweyten nöthig iſt. Bey (f) lieget die Septi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/156
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/156>, abgerufen am 21.11.2024.