Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite
Neuntes Capitel. Erster Abschnitt.
§. 13.

Bey folgenden Exempeln aber ist es nöthig, die
Sexte mit dem Erhöhungszeichen anzudeuten, und wer es nicht
thut, der setzt einen in der Modulation nicht genug geübten Be-
gleiter in eine Verlegenheit und Verwirrung, anstatt, daß er,
ihm eine Bequemlichkeit zu verschaffen, glaubt. Bey dem letzten
Exempel kann man auch, statt der Sexte, die doppelte Secunde,
als eine Vorausnahme des folgenden Dreyklanges, nehmen:

[Abbildung]

§. 14.

Wenn eine Grundnote mit @ um eine Stufe in
den weichen Dreyklang in die Höhe steigt, so findet man zuwei-
len über der letzten Note @ oder @ die Ursachen davon sind Vor-
schläge, welche mitgespielt werden müssen, und wobey also der
Baß nicht herunter tritt, weil diese @ nur der Zierlichkeit wegen da
ist, und der Dreyklang die eigentliche Harmonie ist. Die Secunde
und Quarte gehen in die Terz, und die Sexte in die Quinte. Bey
einer schwachen Begleitung kann die Quarte (a), und zuweilen
die Sexte wegbleiben (b):

Z. E.
Neuntes Capitel. Erſter Abſchnitt.
§. 13.

Bey folgenden Exempeln aber iſt es nöthig, die
Sexte mit dem Erhöhungszeichen anzudeuten, und wer es nicht
thut, der ſetzt einen in der Modulation nicht genug geübten Be-
gleiter in eine Verlegenheit und Verwirrung, anſtatt, daß er,
ihm eine Bequemlichkeit zu verſchaffen, glaubt. Bey dem letzten
Exempel kann man auch, ſtatt der Sexte, die doppelte Secunde,
als eine Vorausnahme des folgenden Dreyklanges, nehmen:

[Abbildung]

§. 14.

Wenn eine Grundnote mit  um eine Stufe in
den weichen Dreyklang in die Höhe ſteigt, ſo findet man zuwei-
len über der letzten Note  oder  die Urſachen davon ſind Vor-
ſchläge, welche mitgeſpielt werden müſſen, und wobey alſo der
Baß nicht herunter tritt, weil dieſe  nur der Zierlichkeit wegen da
iſt, und der Dreyklang die eigentliche Harmonie iſt. Die Secunde
und Quarte gehen in die Terz, und die Sexte in die Quinte. Bey
einer ſchwachen Begleitung kann die Quarte (a), und zuweilen
die Sexte wegbleiben (b):

Z. E.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0114" n="104"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Neuntes Capitel. Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 13.</head>
            <p>Bey folgenden Exempeln aber i&#x017F;t es nöthig, die<lb/>
Sexte mit dem Erhöhungszeichen anzudeuten, und wer es nicht<lb/>
thut, der &#x017F;etzt einen in der Modulation nicht genug geübten Be-<lb/>
gleiter in eine Verlegenheit und Verwirrung, an&#x017F;tatt, daß er,<lb/>
ihm eine Bequemlichkeit zu ver&#x017F;chaffen, glaubt. Bey dem letzten<lb/>
Exempel kann man auch, &#x017F;tatt der Sexte, die doppelte Secunde,<lb/>
als eine Vorausnahme des folgenden Dreyklanges, nehmen:<lb/><figure/></p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>§. 14.</head>
            <p>Wenn eine Grundnote mit &#xFFFC; um eine Stufe in<lb/>
den weichen Dreyklang in die Höhe &#x017F;teigt, &#x017F;o findet man zuwei-<lb/>
len über der letzten Note &#xFFFC; oder &#xFFFC; die Ur&#x017F;achen davon &#x017F;ind Vor-<lb/>
&#x017F;chläge, welche mitge&#x017F;pielt werden mü&#x017F;&#x017F;en, und wobey al&#x017F;o der<lb/>
Baß nicht herunter tritt, weil die&#x017F;e &#xFFFC; nur der Zierlichkeit wegen da<lb/>
i&#x017F;t, und der Dreyklang die eigentliche Harmonie i&#x017F;t. Die Secunde<lb/>
und Quarte gehen in die Terz, und die Sexte in die Quinte. Bey<lb/>
einer &#x017F;chwachen Begleitung kann die Quarte (<hi rendition="#aq">a</hi>), und zuweilen<lb/>
die Sexte wegbleiben (<hi rendition="#aq">b</hi>):<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Z. E.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0114] Neuntes Capitel. Erſter Abſchnitt. §. 13. Bey folgenden Exempeln aber iſt es nöthig, die Sexte mit dem Erhöhungszeichen anzudeuten, und wer es nicht thut, der ſetzt einen in der Modulation nicht genug geübten Be- gleiter in eine Verlegenheit und Verwirrung, anſtatt, daß er, ihm eine Bequemlichkeit zu verſchaffen, glaubt. Bey dem letzten Exempel kann man auch, ſtatt der Sexte, die doppelte Secunde, als eine Vorausnahme des folgenden Dreyklanges, nehmen: [Abbildung] §. 14. Wenn eine Grundnote mit  um eine Stufe in den weichen Dreyklang in die Höhe ſteigt, ſo findet man zuwei- len über der letzten Note  oder  die Urſachen davon ſind Vor- ſchläge, welche mitgeſpielt werden müſſen, und wobey alſo der Baß nicht herunter tritt, weil dieſe  nur der Zierlichkeit wegen da iſt, und der Dreyklang die eigentliche Harmonie iſt. Die Secunde und Quarte gehen in die Terz, und die Sexte in die Quinte. Bey einer ſchwachen Begleitung kann die Quarte (a), und zuweilen die Sexte wegbleiben (b): Z. E.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/114
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/114>, abgerufen am 21.12.2024.