Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
Das zweyte Hauptst. vierte Abth. Von dem Doppelsch.
Tab. V.
§. 36.

Man verwirre diese unsere Manier ja nicht mit dem
einfachen Doppelschlage, welcher nach einer Note vorkommt. Sie
sind gar sehr unterschieden, indem der letzte eine gantze Weile
nach der Note eintritt und bey geschleiften und ausgehaltenen
Noten zu finden ist. Die Figuren beyder Manieren beysammen
sehen wir unter Fig. LXX, um ihren Unterschied deutlich zu erkennen.

§. 37.

Endlich kömmt der Doppelschlag auch nach zwey
kleinen Zweyunddreyßigtheilen vor der Note, worüber er stehet,
vor. Diese Nötgen werden so geschwind als möglich an den
Doppelschlag gehängt und mit ihm verbunden. Die dreyfache
Schwäntzung bleibt ebenfalls allezeit unverändert. Diese noch
zeithero von niemanden angemerckte Manier stellt in der Kürtze
einen Triller von unten vor, und wird also auch an dessen
Stelle über einer kurtzen Note gebraucht. Man kan diese Ma-
nier den Doppelschlag von unten nennen. Sein Zeichen
und seine Ausführung ist bey Fig. LXXI. abgebildet.



Fünfte Abtheilung.
Von dem Mordenten.
§. 1.

Der Mordent ist eine nöthige Manier, welche die Noten
zusammen hängt, ausfüllet und ihnen einen Glantz giebt.
Er ist bald lang bald kurtz. Sein Zeichen im erstern
Falle ist Tab. V. bey Fig. LXXII. nebst der Ausführung abge-
bildet; jenes wird niemahls verlängert, diese aber wohl, wenn es
nöthig ist (a). Der kurtze Mordent nebst seiner Würckung ist
bey (b) zu sehen.

§. 2.
Das zweyte Hauptſt. vierte Abth. Von dem Doppelſch.
Tab. V.
§. 36.

Man verwirre dieſe unſere Manier ja nicht mit dem
einfachen Doppelſchlage, welcher nach einer Note vorkommt. Sie
ſind gar ſehr unterſchieden, indem der letzte eine gantze Weile
nach der Note eintritt und bey geſchleiften und ausgehaltenen
Noten zu finden iſt. Die Figuren beyder Manieren beyſammen
ſehen wir unter Fig. LXX, um ihren Unterſchied deutlich zu erkennen.

§. 37.

Endlich koͤmmt der Doppelſchlag auch nach zwey
kleinen Zweyunddreyßigtheilen vor der Note, woruͤber er ſtehet,
vor. Dieſe Noͤtgen werden ſo geſchwind als moͤglich an den
Doppelſchlag gehaͤngt und mit ihm verbunden. Die dreyfache
Schwaͤntzung bleibt ebenfalls allezeit unveraͤndert. Dieſe noch
zeithero von niemanden angemerckte Manier ſtellt in der Kuͤrtze
einen Triller von unten vor, und wird alſo auch an deſſen
Stelle uͤber einer kurtzen Note gebraucht. Man kan dieſe Ma-
nier den Doppelſchlag von unten nennen. Sein Zeichen
und ſeine Ausfuͤhrung iſt bey Fig. LXXI. abgebildet.



Fuͤnfte Abtheilung.
Von dem Mordenten.
§. 1.

Der Mordent iſt eine noͤthige Manier, welche die Noten
zuſammen haͤngt, ausfuͤllet und ihnen einen Glantz giebt.
Er iſt bald lang bald kurtz. Sein Zeichen im erſtern
Falle iſt Tab. V. bey Fig. LXXII. nebſt der Ausfuͤhrung abge-
bildet; jenes wird niemahls verlaͤngert, dieſe aber wohl, wenn es
noͤthig iſt (a). Der kurtze Mordent nebſt ſeiner Wuͤrckung iſt
bey (b) zu ſehen.

§. 2.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0094" n="86"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das zweyte Haupt&#x017F;t. vierte Abth. Von dem Doppel&#x017F;ch.</hi> </fw>
            <note place="left">Tab. <hi rendition="#aq">V.</hi></note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 36.</head>
            <p>Man verwirre die&#x017F;e un&#x017F;ere Manier ja nicht mit dem<lb/>
einfachen Doppel&#x017F;chlage, welcher nach einer Note vorkommt. Sie<lb/>
&#x017F;ind gar &#x017F;ehr unter&#x017F;chieden, indem der letzte eine gantze Weile<lb/>
nach der Note eintritt und bey ge&#x017F;chleiften und ausgehaltenen<lb/>
Noten zu finden i&#x017F;t. Die Figuren beyder Manieren bey&#x017F;ammen<lb/>
&#x017F;ehen wir unter Fig. <hi rendition="#aq">LXX,</hi> um ihren Unter&#x017F;chied deutlich zu erkennen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 37.</head>
            <p>Endlich ko&#x0364;mmt der Doppel&#x017F;chlag auch nach zwey<lb/>
kleinen Zweyunddreyßigtheilen vor der Note, woru&#x0364;ber er &#x017F;tehet,<lb/>
vor. Die&#x017F;e No&#x0364;tgen werden &#x017F;o ge&#x017F;chwind als mo&#x0364;glich an den<lb/>
Doppel&#x017F;chlag geha&#x0364;ngt und mit ihm verbunden. Die dreyfache<lb/>
Schwa&#x0364;ntzung bleibt ebenfalls allezeit unvera&#x0364;ndert. Die&#x017F;e noch<lb/>
zeithero von niemanden angemerckte Manier &#x017F;tellt in der Ku&#x0364;rtze<lb/>
einen <hi rendition="#fr">Triller von unten</hi> vor, und wird al&#x017F;o auch an de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Stelle u&#x0364;ber einer kurtzen Note gebraucht. Man kan die&#x017F;e Ma-<lb/>
nier den <hi rendition="#fr">Doppel&#x017F;chlag von unten</hi> nennen. Sein Zeichen<lb/>
und &#x017F;eine Ausfu&#x0364;hrung i&#x017F;t bey Fig. <hi rendition="#aq">LXXI.</hi> abgebildet.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nfte Abtheilung.<lb/><hi rendition="#g">Von dem Mordenten</hi>.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 1.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>er Mordent</hi> i&#x017F;t eine no&#x0364;thige Manier, welche die Noten<lb/>
zu&#x017F;ammen ha&#x0364;ngt, ausfu&#x0364;llet und ihnen einen Glantz giebt.<lb/>
Er i&#x017F;t bald <hi rendition="#fr">lang</hi> bald <hi rendition="#fr">kurtz</hi>. Sein Zeichen im er&#x017F;tern<lb/>
Falle i&#x017F;t Tab. <hi rendition="#aq">V.</hi> bey Fig. <hi rendition="#aq">LXXII.</hi> neb&#x017F;t der Ausfu&#x0364;hrung abge-<lb/>
bildet; jenes wird niemahls verla&#x0364;ngert, die&#x017F;e aber wohl, wenn es<lb/>
no&#x0364;thig i&#x017F;t <hi rendition="#aq">(a)</hi>. Der kurtze Mordent neb&#x017F;t &#x017F;einer Wu&#x0364;rckung i&#x017F;t<lb/>
bey <hi rendition="#aq">(b)</hi> zu &#x017F;ehen.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 2.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0094] Das zweyte Hauptſt. vierte Abth. Von dem Doppelſch. §. 36. Man verwirre dieſe unſere Manier ja nicht mit dem einfachen Doppelſchlage, welcher nach einer Note vorkommt. Sie ſind gar ſehr unterſchieden, indem der letzte eine gantze Weile nach der Note eintritt und bey geſchleiften und ausgehaltenen Noten zu finden iſt. Die Figuren beyder Manieren beyſammen ſehen wir unter Fig. LXX, um ihren Unterſchied deutlich zu erkennen. §. 37. Endlich koͤmmt der Doppelſchlag auch nach zwey kleinen Zweyunddreyßigtheilen vor der Note, woruͤber er ſtehet, vor. Dieſe Noͤtgen werden ſo geſchwind als moͤglich an den Doppelſchlag gehaͤngt und mit ihm verbunden. Die dreyfache Schwaͤntzung bleibt ebenfalls allezeit unveraͤndert. Dieſe noch zeithero von niemanden angemerckte Manier ſtellt in der Kuͤrtze einen Triller von unten vor, und wird alſo auch an deſſen Stelle uͤber einer kurtzen Note gebraucht. Man kan dieſe Ma- nier den Doppelſchlag von unten nennen. Sein Zeichen und ſeine Ausfuͤhrung iſt bey Fig. LXXI. abgebildet. Fuͤnfte Abtheilung. Von dem Mordenten. §. 1. Der Mordent iſt eine noͤthige Manier, welche die Noten zuſammen haͤngt, ausfuͤllet und ihnen einen Glantz giebt. Er iſt bald lang bald kurtz. Sein Zeichen im erſtern Falle iſt Tab. V. bey Fig. LXXII. nebſt der Ausfuͤhrung abge- bildet; jenes wird niemahls verlaͤngert, dieſe aber wohl, wenn es noͤthig iſt (a). Der kurtze Mordent nebſt ſeiner Wuͤrckung iſt bey (b) zu ſehen. §. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstauflage dieses Teils erschien als selbstä… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/94
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/94>, abgerufen am 21.11.2024.