Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.Das zweyte Hauptst. dritte Abth. Von den Trillern. Tab. IV.den Noten vorzukommen pflegt, so hält man den Vorschlag gantzlang, und schnappt hernach gantz kurtz mit diesem Triller ab, in- dem man den Finger von der Taste entfernet. (c). §. 35. Man findet ihn oft ausser den Cadentzen und Fer- §. 36. Bey Gelegenheit des Vortrags dieses Trillers mer- [Abbildung]
Vierte
Das zweyte Hauptſt. dritte Abth. Von den Trillern. Tab. IV.den Noten vorzukommen pflegt, ſo haͤlt man den Vorſchlag gantzlang, und ſchnappt hernach gantz kurtz mit dieſem Triller ab, in- dem man den Finger von der Taſte entfernet. (c). §. 35. Man findet ihn oft auſſer den Cadentzen und Fer- §. 36. Bey Gelegenheit des Vortrags dieſes Trillers mer- [Abbildung]
Vierte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0082" n="74"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das zweyte Hauptſt. dritte Abth. Von den Trillern.</hi></fw><lb/><note place="left">Tab. <hi rendition="#aq">IV.</hi></note>den Noten vorzukommen pflegt, ſo haͤlt man den Vorſchlag gantz<lb/> lang, und ſchnappt hernach gantz kurtz mit dieſem Triller ab, in-<lb/> dem man den Finger von der Taſte entfernet. <hi rendition="#aq">(c).</hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 35.</head> <p>Man findet ihn oft auſſer den Cadentzen und Fer-<lb/> maten, bey Paſſagien, wo drey oder auch mehrere Noten herunter<lb/> ſteigen Fig. <hi rendition="#aq">XLVIII.</hi> und, weil er die Natur eines Trillers ohne<lb/> Nachſchlag hat, welcher ſich herunter neiget, ſo iſt er, wie die-<lb/> ſer, in Faͤllen anzutreffen, wo auf lange Noten kurtze hinter-<lb/><note place="left">Tab. <hi rendition="#aq">V.</hi></note>her folgen, wie wir Tab. <hi rendition="#aq">V.</hi> bey Fig. <hi rendition="#aq">XLIX.</hi> ſehen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 36.</head> <p>Bey Gelegenheit des Vortrags dieſes Trillers mer-<lb/> cken wir noch an, daß ſich auf dem Forte piano, wenn dieſe<lb/> Manier leiſe gemacht werden ſoll, eine bey nahe unuͤberſteigliche<lb/> Schwierigkeit findet. Man weiß, daß alles Schnellen durch<lb/> einen gewiſſen Grad der Gewalt geſchehen muß; dieſe Gewalt<lb/> macht allezeit den Anſchlag auf dieſem Jnſtrumente ſtarck; unſer<lb/> Triller kan gantz und gar nicht ohne Schnellen hervor gebracht<lb/> werden; alſo leidet ein Clavier-Spieler allezeit hierinnen, um ſo<lb/> viel mehr, da dieſer Triller gar ſehr oft theils allein, theils in<lb/> Geſellſchaft des Doppel-Schlags nach einem Vorſchlag, und folg-<lb/> lich nach den Regeln des Vortrags aller Vorſchlaͤge, piano vor-<lb/> koͤmmt. Dieſe Unbequemlichkeit ereignet ſich bey allem Schnel-<lb/> len, beſonders aber hier bey der ſchaͤrfſten Art von Schnellen.<lb/> Jch zweifle, ob man auch durch die groͤßte Uebung, die Staͤrcke des<lb/> Anſchlags bey dieſem Triller auf benanntem Jnſtrumente allezeit<lb/> in ſeiner Gewalt wird haben koͤnnen.</p><lb/> <figure/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Vierte</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0082]
Das zweyte Hauptſt. dritte Abth. Von den Trillern.
den Noten vorzukommen pflegt, ſo haͤlt man den Vorſchlag gantz
lang, und ſchnappt hernach gantz kurtz mit dieſem Triller ab, in-
dem man den Finger von der Taſte entfernet. (c).
Tab. IV.
§. 35. Man findet ihn oft auſſer den Cadentzen und Fer-
maten, bey Paſſagien, wo drey oder auch mehrere Noten herunter
ſteigen Fig. XLVIII. und, weil er die Natur eines Trillers ohne
Nachſchlag hat, welcher ſich herunter neiget, ſo iſt er, wie die-
ſer, in Faͤllen anzutreffen, wo auf lange Noten kurtze hinter-
her folgen, wie wir Tab. V. bey Fig. XLIX. ſehen.
Tab. V.
§. 36. Bey Gelegenheit des Vortrags dieſes Trillers mer-
cken wir noch an, daß ſich auf dem Forte piano, wenn dieſe
Manier leiſe gemacht werden ſoll, eine bey nahe unuͤberſteigliche
Schwierigkeit findet. Man weiß, daß alles Schnellen durch
einen gewiſſen Grad der Gewalt geſchehen muß; dieſe Gewalt
macht allezeit den Anſchlag auf dieſem Jnſtrumente ſtarck; unſer
Triller kan gantz und gar nicht ohne Schnellen hervor gebracht
werden; alſo leidet ein Clavier-Spieler allezeit hierinnen, um ſo
viel mehr, da dieſer Triller gar ſehr oft theils allein, theils in
Geſellſchaft des Doppel-Schlags nach einem Vorſchlag, und folg-
lich nach den Regeln des Vortrags aller Vorſchlaͤge, piano vor-
koͤmmt. Dieſe Unbequemlichkeit ereignet ſich bey allem Schnel-
len, beſonders aber hier bey der ſchaͤrfſten Art von Schnellen.
Jch zweifle, ob man auch durch die groͤßte Uebung, die Staͤrcke des
Anſchlags bey dieſem Triller auf benanntem Jnſtrumente allezeit
in ſeiner Gewalt wird haben koͤnnen.
[Abbildung]
Vierte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstauflage dieses Teils erschien als selbstä… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |