Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.Von den Trillern. lincken Hand mit dem Daumen und zweyten, und mit dem zwey-Tab. IV.ten und dritten Finger. Diese gewöhnliche Finger-Setzung bey den Trillern, ist Ursache, daß der lincke Daumen besonders ge- schickt wird, und daher nebst dem zweyten Finger fast das meiste in der lincken Hand zu thun hat. §. 11. Einige pflegen auch in Tertien einen doppelten Tril- §. 12. Wenn der oberste Ton eines Trillers auf einen §. 13. Der Triller über einer Note, welche etwas lang Stel- J
Von den Trillern. lincken Hand mit dem Daumen und zweyten, und mit dem zwey-Tab. IV.ten und dritten Finger. Dieſe gewoͤhnliche Finger-Setzung bey den Trillern, iſt Urſache, daß der lincke Daumen beſonders ge- ſchickt wird, und daher nebſt dem zweyten Finger faſt das meiſte in der lincken Hand zu thun hat. §. 11. Einige pflegen auch in Tertien einen doppelten Tril- §. 12. Wenn der oberſte Ton eines Trillers auf einen §. 13. Der Triller uͤber einer Note, welche etwas lang Stel- J
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Von den Trillern.
lincken Hand mit dem Daumen und zweyten, und mit dem zwey-
ten und dritten Finger. Dieſe gewoͤhnliche Finger-Setzung bey
den Trillern, iſt Urſache, daß der lincke Daumen beſonders ge-
ſchickt wird, und daher nebſt dem zweyten Finger faſt das meiſte
in der lincken Hand zu thun hat.
Tab. IV.
§. 11. Einige pflegen auch in Tertien einen doppelten Tril-
ler mit einer Hand zu uͤben; dieſe koͤnnen ſich nach Belieben
unter den bey Fig. XLII. in der erſten und zweyten Tabelle be-
findlichen Exempel unterſchiedene Arten von ſolchen doppelten
Tertien-Trillern ausleſen. Auch dieſe Uebung, man bringe es
nun ſo weit als man wolle, iſt wegen der Finger nuͤtzlich; auſſer
dem aber laſſe man ſie bey der Ausfuͤhrung lieber weg, wenn
ſie nicht recht gleich und ſcharf ſind, ohne welche zwey Puncte
kein Triller gut ſeyn kan.
§. 12. Wenn der oberſte Ton eines Trillers auf einen
halben Ton faͤllt, und der unterſte auf der unterſten Reihe Ta-
ſten iſt, ſo iſt es nicht unrecht mit dem uͤbergeſchlagenen lincken
Daumen und dem zweyten Finger den Triller zu machen. Fig.
XXVI. Einige Perſonen pflegen auch zu ihrer Bequemlichkeit, zu-
mahl, wenn das Grifbrett hart iſt, mit der rechten Hand die
Triller mit dem dritten und fuͤnften oder zweyten und vierten
zu machen.
§. 13. Der Triller uͤber einer Note, welche etwas lang
iſt, ſie mag hinauf oder herunter gehen, hat allezeit einen Nach-
ſchlag. Wenn nach der Note mit dem Triller ein Sprung folgt
Fig. XXVII. (a), ſo findet der Nachſchlag auch ſtatt. Wenn die
Noten kurtz ſind, ſo leidet ihn eine darauf folgende ſteigende Se-
cunde allezeit eher (b), als eine fallende (c). Da bey gantz lang-
ſamer Zeit-Maaß folgende Arten Noten (d) einen Nachſchlag ver-
tragen, ohngeacht die geſchwinde Folge nach den Puncten die
Stel-
J
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Zitationshilfe: | Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/73>, abgerufen am 22.02.2025. |