Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.Das zweyte Hauptst. zweyte Abth. Von den Vorschlägen. Tab. IV.welche leider noch, darzu nicht eher gebraucht werden, als beyden sangbarsten Gedancken, z. E. (b). Wenn ja Vorschläge hier- bey angebracht werden sollten und müßten, so ist die Ausführung bey (*) leidlicher. Man siehet hieraus, daß man diese Fehler ver- bessern kan, wenn aus diesen Nachschlägen Vorschläge werden. Bey Fig. XXI. ist ein Fall wo die Nachschläge gut und gewöhn- lich sind, das letzte Exempel ist mehr Mode als nach der Har- monie reine. §. 26. Weil durch die kleinen eintzeln Nötgen oft etwas Dritte Abtheilung. Von den Trillern. §. 1. Die Triller beleben den Gesang, und sind also unentbehr- §. 2. Dem ohngeacht ist sehr nothwendig, daß man, zumahl §. 3.
Das zweyte Hauptſt. zweyte Abth. Von den Vorſchlaͤgen. Tab. IV.welche leider noch, darzu nicht eher gebraucht werden, als beyden ſangbarſten Gedancken, z. E. (b). Wenn ja Vorſchlaͤge hier- bey angebracht werden ſollten und muͤßten, ſo iſt die Ausfuͤhrung bey (*) leidlicher. Man ſiehet hieraus, daß man dieſe Fehler ver- beſſern kan, wenn aus dieſen Nachſchlaͤgen Vorſchlaͤge werden. Bey Fig. XXI. iſt ein Fall wo die Nachſchlaͤge gut und gewoͤhn- lich ſind, das letzte Exempel iſt mehr Mode als nach der Har- monie reine. §. 26. Weil durch die kleinen eintzeln Noͤtgen oft etwas Dritte Abtheilung. Von den Trillern. §. 1. Die Triller beleben den Geſang, und ſind alſo unentbehr- §. 2. Dem ohngeacht iſt ſehr nothwendig, daß man, zumahl §. 3.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0070" n="62"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das zweyte Hauptſt. zweyte Abth. Von den Vorſchlaͤgen.</hi></fw><lb/><note place="left">Tab. <hi rendition="#aq">IV.</hi></note>welche leider noch, darzu nicht eher gebraucht werden, als bey<lb/> den ſangbarſten Gedancken, z. E. <hi rendition="#aq">(b).</hi> Wenn ja Vorſchlaͤge hier-<lb/> bey angebracht werden ſollten und muͤßten, ſo iſt die Ausfuͤhrung<lb/> bey (*) leidlicher. Man ſiehet hieraus, daß man dieſe Fehler ver-<lb/> beſſern kan, wenn aus dieſen Nachſchlaͤgen Vorſchlaͤge werden.<lb/> Bey Fig. <hi rendition="#aq">XXI.</hi> iſt ein Fall wo die Nachſchlaͤge gut und gewoͤhn-<lb/> lich ſind, das letzte Exempel iſt mehr Mode als nach der Har-<lb/> monie reine.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 26.</head> <p>Weil durch die kleinen eintzeln Noͤtgen oft etwas<lb/> mehreres als Vorſchlaͤge angedeutet werden, ſo wollen wir in der<lb/> Folge das noͤthige dieſerwegen anfuͤhren.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dritte Abtheilung.<lb/><hi rendition="#g">Von den Trillern</hi>.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 1.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#fr">Triller</hi> beleben den Geſang, und ſind alſo unentbehr-<lb/> lich. Vor dieſem brauchte man ſie nicht leichte eher, als<lb/> nach einem Vorſchlage Tab. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Fig. <hi rendition="#aq">XXII. (a),</hi> oder bey<lb/> Wiederholung der vorigen Note <hi rendition="#aq">(b);</hi> im erſtern Falle heißt man<lb/> ſie <hi rendition="#fr">angeſchloſſene Triller;</hi> heute zu Tage aber kommen ſie bey<lb/> gehenden, bey ſpringenden Noten, gleich im Anfange, oft hin-<lb/> ter einander, bey Cadenzen, auch auſſerdem, uͤber langen Haltun-<lb/> gen <hi rendition="#aq">(c)</hi>, uͤber Fermaten <hi rendition="#aq">(d)</hi>, bey den Einſchnitten ohne vorher-<lb/> gegangenen Vorſchlag <hi rendition="#aq">(e)</hi>, auch nach ſolchem <hi rendition="#aq">(f)</hi> vor. Folglich<lb/> iſt dieſe Manier anjetzo viel willkuͤhrlicher als ehedem.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 2.</head> <p>Dem ohngeacht iſt ſehr nothwendig, daß man, zumahl<lb/> bey affectuoͤſen Stellen, mit dieſer Manier beſonders rathſam umgehe.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 3.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0070]
Das zweyte Hauptſt. zweyte Abth. Von den Vorſchlaͤgen.
welche leider noch, darzu nicht eher gebraucht werden, als bey
den ſangbarſten Gedancken, z. E. (b). Wenn ja Vorſchlaͤge hier-
bey angebracht werden ſollten und muͤßten, ſo iſt die Ausfuͤhrung
bey (*) leidlicher. Man ſiehet hieraus, daß man dieſe Fehler ver-
beſſern kan, wenn aus dieſen Nachſchlaͤgen Vorſchlaͤge werden.
Bey Fig. XXI. iſt ein Fall wo die Nachſchlaͤge gut und gewoͤhn-
lich ſind, das letzte Exempel iſt mehr Mode als nach der Har-
monie reine.
Tab. IV.
§. 26. Weil durch die kleinen eintzeln Noͤtgen oft etwas
mehreres als Vorſchlaͤge angedeutet werden, ſo wollen wir in der
Folge das noͤthige dieſerwegen anfuͤhren.
Dritte Abtheilung.
Von den Trillern.
§. 1.
Die Triller beleben den Geſang, und ſind alſo unentbehr-
lich. Vor dieſem brauchte man ſie nicht leichte eher, als
nach einem Vorſchlage Tab. IV. Fig. XXII. (a), oder bey
Wiederholung der vorigen Note (b); im erſtern Falle heißt man
ſie angeſchloſſene Triller; heute zu Tage aber kommen ſie bey
gehenden, bey ſpringenden Noten, gleich im Anfange, oft hin-
ter einander, bey Cadenzen, auch auſſerdem, uͤber langen Haltun-
gen (c), uͤber Fermaten (d), bey den Einſchnitten ohne vorher-
gegangenen Vorſchlag (e), auch nach ſolchem (f) vor. Folglich
iſt dieſe Manier anjetzo viel willkuͤhrlicher als ehedem.
§. 2. Dem ohngeacht iſt ſehr nothwendig, daß man, zumahl
bey affectuoͤſen Stellen, mit dieſer Manier beſonders rathſam umgehe.
§. 3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstauflage dieses Teils erschien als selbstä… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |