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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

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Von der Finger-Setzung.
gemein haben, oder, wegen Angräntzung der Ton-Arten mit denTab. I.
Kreutzen an die mit Been noch deutlicher zu sagen, deren
Grund-Ton die kleine Terzie von der weichen Ton-Art ist.

§. 54.

E dur hat bey Fig. XXVIII. für beyde Hände so
wohl im Aufsteigen als auch im Absteigen einerley einfache Fin-
ger-Ordnung. Cis moll im Absteigen hat dieselbe. Da jedem
aus dem vorigen die Leitern von den absteigenden weichen Ton-
Arten bekannt seyn können, so werde ich die Abbildung dersel-
ben, in so fern sie keine besondere Applicatur haben, als etwas
überflüßiges weglassen.

§. 55.

Cis moll im Aufsteigen nach Fig. XXIX. hat eine
eintzige mögliche gute Finger-Setzung.

§. 56.

H dur im Auf- und Absteigen hat nebst dem abstei-
genden Gis moll, nach Fig. XXX. einerley Finger. Dieses letz-
tere im Aufsteigen unterscheidet sich bloß durch die Grösse der
Jntervallen, aber nicht durch die Ordnung der Finger von den
erstern, wie wir aus Fig. XXXI. sehen.

§. 57.

Fis dur auf- und absteigend hat nebst Es moll im
Absteigen eine gemeinschaftliche unter Fig. XXXII. abgebildete Ap-
plicatur. Die bey dem aufsteigenden Es moll, laut Fig. XXXIII.
ist eben dieselbe, ohngeacht so wohl die Grösse der Jntervallen
als auch die Schreib-Art von jenen unterschieden ist. Wir be-
mercken bey der lincken Hand eine nöthige Ausnahme von unse-
rer im 33. §. angeführten Regel, vermöge welcher statt des c der
Daumen ins d hätte gesetzt werden sollen.

§. 58.

Des oder Cis dur mit seiner Finger-Ordnung in
beyderley Bewegung zeigt uns Fig. XXXIV. B moll hat bey
dem Absteigen dieselbe Applicatur. Bey dem Aufsteigen gedachten
B molls finden wir so wohl die Abbildung der Scala als der

Fin-
D 2

Von der Finger-Setzung.
gemein haben, oder, wegen Angraͤntzung der Ton-Arten mit denTab. I.
Kreutzen an die mit Been noch deutlicher zu ſagen, deren
Grund-Ton die kleine Terzie von der weichen Ton-Art iſt.

§. 54.

E dur hat bey Fig. XXVIII. fuͤr beyde Haͤnde ſo
wohl im Aufſteigen als auch im Abſteigen einerley einfache Fin-
ger-Ordnung. Cis moll im Abſteigen hat dieſelbe. Da jedem
aus dem vorigen die Leitern von den abſteigenden weichen Ton-
Arten bekannt ſeyn koͤnnen, ſo werde ich die Abbildung derſel-
ben, in ſo fern ſie keine beſondere Applicatur haben, als etwas
uͤberfluͤßiges weglaſſen.

§. 55.

Cis moll im Aufſteigen nach Fig. XXIX. hat eine
eintzige moͤgliche gute Finger-Setzung.

§. 56.

H dur im Auf- und Abſteigen hat nebſt dem abſtei-
genden Gis moll, nach Fig. XXX. einerley Finger. Dieſes letz-
tere im Aufſteigen unterſcheidet ſich bloß durch die Groͤſſe der
Jntervallen, aber nicht durch die Ordnung der Finger von den
erſtern, wie wir aus Fig. XXXI. ſehen.

§. 57.

Fis dur auf- und abſteigend hat nebſt Es moll im
Abſteigen eine gemeinſchaftliche unter Fig. XXXII. abgebildete Ap-
plicatur. Die bey dem aufſteigenden Es moll, laut Fig. XXXIII.
iſt eben dieſelbe, ohngeacht ſo wohl die Groͤſſe der Jntervallen
als auch die Schreib-Art von jenen unterſchieden iſt. Wir be-
mercken bey der lincken Hand eine noͤthige Ausnahme von unſe-
rer im 33. §. angefuͤhrten Regel, vermoͤge welcher ſtatt des c der
Daumen ins d haͤtte geſetzt werden ſollen.

§. 58.

Des oder Cis dur mit ſeiner Finger-Ordnung in
beyderley Bewegung zeigt uns Fig. XXXIV. B moll hat bey
dem Abſteigen dieſelbe Applicatur. Bey dem Aufſteigen gedachten
B molls finden wir ſo wohl die Abbildung der Scala als der

Fin-
D 2
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[27/0035] Von der Finger-Setzung. gemein haben, oder, wegen Angraͤntzung der Ton-Arten mit den Kreutzen an die mit Been noch deutlicher zu ſagen, deren Grund-Ton die kleine Terzie von der weichen Ton-Art iſt. Tab. I. §. 54. E dur hat bey Fig. XXVIII. fuͤr beyde Haͤnde ſo wohl im Aufſteigen als auch im Abſteigen einerley einfache Fin- ger-Ordnung. Cis moll im Abſteigen hat dieſelbe. Da jedem aus dem vorigen die Leitern von den abſteigenden weichen Ton- Arten bekannt ſeyn koͤnnen, ſo werde ich die Abbildung derſel- ben, in ſo fern ſie keine beſondere Applicatur haben, als etwas uͤberfluͤßiges weglaſſen. §. 55. Cis moll im Aufſteigen nach Fig. XXIX. hat eine eintzige moͤgliche gute Finger-Setzung. §. 56. H dur im Auf- und Abſteigen hat nebſt dem abſtei- genden Gis moll, nach Fig. XXX. einerley Finger. Dieſes letz- tere im Aufſteigen unterſcheidet ſich bloß durch die Groͤſſe der Jntervallen, aber nicht durch die Ordnung der Finger von den erſtern, wie wir aus Fig. XXXI. ſehen. §. 57. Fis dur auf- und abſteigend hat nebſt Es moll im Abſteigen eine gemeinſchaftliche unter Fig. XXXII. abgebildete Ap- plicatur. Die bey dem aufſteigenden Es moll, laut Fig. XXXIII. iſt eben dieſelbe, ohngeacht ſo wohl die Groͤſſe der Jntervallen als auch die Schreib-Art von jenen unterſchieden iſt. Wir be- mercken bey der lincken Hand eine noͤthige Ausnahme von unſe- rer im 33. §. angefuͤhrten Regel, vermoͤge welcher ſtatt des c der Daumen ins d haͤtte geſetzt werden ſollen. §. 58. Des oder Cis dur mit ſeiner Finger-Ordnung in beyderley Bewegung zeigt uns Fig. XXXIV. B moll hat bey dem Abſteigen dieſelbe Applicatur. Bey dem Aufſteigen gedachten B molls finden wir ſo wohl die Abbildung der Scala als der Fin- D 2

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/35>, abgerufen am 21.11.2024.