Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rudolf August <Braunschweig-Lüneburg, Herzog>: Von Gottes Gnaden Wir Rudolff-Augusts/ Hertzog zu Braunsweig und Lüneburg/ etc. [Wolfenbüttel], 1669.

Bild:
erste Seite
letzte Seite

VOn Gottes Gnaden Wir Rüdolff-
Augusts/ Hertzog zu Braunsweig und Lüneburg/ etc. Uhr-

kunden und fügen hiemit zuwissen/ was gestaldt Wir in Erfahrung kommen/ daß die Ziegeuner/ so sonsten Tar-
tarn ins gemein genennet werden/ sich wieder hervor thun/ und auch unser Land hin und wieder durchziehen sol-
len. Ob nun zwart deßwegen nicht allein in des heiligen Reichs Satzungen gemessene Verordnung enthalten/ son-
dern auch Unsere hochselige Vorfahren an der Regierung/ und insonderheit unsers in GOtt ruhenden Herrn und Vaters Gnaden/ gantz
ernstlich Verboht publiciren lassen: So befinden Wir jedoch mit gantz ungnädigem Mißgefallen/ daß demselben nicht allemal gebüh-
rend nachgelebet worden. Damit nun solche nützliche Verordnungen ümb so viel mehr und besser beobachtet/ und nicht ins Vergessen
gestellet werden mögen/ So wollen Wir dieselbe hiemit renoviret/ und einen jeden unser Unterthanen und Angehörigen ermahnet ha-
ben/ denselben aller Gebühr nachzusetzen/ Jnmassen Wir auch hiemit ernstlich befehlen/ ordnen und constituiren/ das hinfüro in un-
sern Fürstenthümen/ Graff-Herrschafften und Landen/ vorgemeldte Ziegeuner und Tartarn nicht sollen geduldet/ ihnen kein Durchzug
oder Nachtlager verstattet/ noch sie auff einige Weise darin gelitten/ oder sonsten ihnen Unterschleiff gegönnet werden/ sondern es sollen
die Unserigen sampt und sonders/ niemand außbescheiden/ bey Vermeidung unserer schweren Straffe und höchsten Ungnade befehliget
seyn/ dafern dergleichen Ziegeuner oder Tartarn sich in unsern Landen betreten lassen solten/ daß alsdan ein jeder seines Orts sich der-
selben bemächtigen/ und wann ein Gerichte etwan darzu nicht Stärcke oder Mittel gnug hätte/ alsdenn das andere ümb Hülffe und
Beystand durch den Glockenschlag oder andere Mittel anruffen (welches ihm auch darauff bey Vermeidung schwerer Straffe bey-
zustehen schuldig seyn soll) solches Gesindlein zu wolverwahrlicher Hafft nehmen/ und solches Uns zu ernstlicher Bestraffung desselbi-
gen/ ohne Verzug zuwissen thun. Wir wollen auch hiedurch die mehrgemeldte in des Heil. Reichs Policey-Ordnung wider die
Ziegeuner gemachte Verordnung/ worin sie für vogelfrey/ wie man es ins gemein nennet/ geachtet werden/ nicht auffgehoben haben/
sondern erklären Uns dahin/ daß wan jemands/ gegen gemeldte Ziegeuner in unsern Landen mit der That handeln oder fürnehmen wür-
de/ derselbe daran nicht gefrevelt noch unrecht gethan haben solle/ solten auch etwa die hierzu/ so wol von Uns/ und unsern Beampten
und anderen Gerichten bestalte Dienere oder auch unsere Beampte/ und die Gerichtsherren selbst/ sich hierin seumig und verdächtig be-
zeigen/ oder mit solchem Gesindlein durch die Finger sehen/ auff solchen Fall wollen Wir die von unsern Vorfahren verordnete Straffe
hiemit wiederholet haben/ daß nemlich/ einjeder Ober-Herr die seumige Diener mit Geld/ oder Gefängnüß/ nach gestalten Sachen be-
legen/ die Beampten und Gerichts-Herren aber/ so sich deßfals selbst straffbar machen/ zu Anordnung gebührlicher Bestraffung bey
Uns angemeldet werden sollen: Daran geschicht unser ernstlicher Wille und Meynung/ und Wir seyn den Gehorsam gegen jedwedern
mit Gnaden zuerkennen/ den Ungehorsam aber mit Ernst zubestraffen gemeinet. Urkundlich haben Wir dieses eigenhändig unterschrie-
ben/ und mit unserm Fürstlichen Cantzley-Secret unterdrücken lassen/ so geschehen in unser Vestung Wolffenbüttel den 26. Septembris, 1669.

[Abbildung]
[Abbildung]

VOn Gottes Gnaden Wir Rüdolff-
Auguſts/ Hertzog zu Braunsweig und Lüneburg/ ꝛc. Uhr-

kunden und fügen hiemit zuwiſſen/ was geſtaldt Wir in Erfahrung kommen/ daß die Ziegeuner/ ſo ſonſten Tar-
tarn ins gemein genennet werden/ ſich wieder hervor thun/ und auch unſer Land hin und wieder durchziehen ſol-
len. Ob nun zwart deßwegen nicht allein in des heiligen Reichs Satzungen gemeſſene Verordnung enthalten/ ſon-
dern auch Unſere hochſelige Vorfahren an der Regierung/ und inſonderheit unſers in GOtt ruhenden Herrn und Vaters Gnaden/ gantz
ernſtlich Verboht publiciren laſſen: So befinden Wir jedoch mit gantz ungnädigem Mißgefallen/ daß demſelben nicht allemal gebüh-
rend nachgelebet worden. Damit nun ſolche nützliche Verordnungen ümb ſo viel mehr und beſſer beobachtet/ und nicht ins Vergeſſen
geſtellet werden mögen/ So wollen Wir dieſelbe hiemit renoviret/ und einen jeden unſer Unterthanen und Angehörigen ermahnet ha-
ben/ denſelben aller Gebühr nachzuſetzen/ Jnmaſſen Wir auch hiemit ernſtlich befehlen/ ordnen und conſtituiren/ das hinfüro in un-
ſern Fürſtenthümen/ Graff-Herꝛſchafften und Landen/ vorgemeldte Ziegeuner und Tartarn nicht ſollen geduldet/ ihnen kein Durchzug
oder Nachtlager verſtattet/ noch ſie auff einige Weiſe darin gelitten/ oder ſonſten ihnen Unterſchleiff gegönnet werden/ ſondern es ſollen
die Unſerigen ſampt und ſonders/ niemand außbeſcheiden/ bey Vermeidung unſerer ſchweren Straffe und höchſten Ungnade befehliget
ſeyn/ dafern dergleichen Ziegeuner oder Tartarn ſich in unſern Landen betreten laſſen ſolten/ daß alsdan ein jeder ſeines Orts ſich der-
ſelben bemächtigen/ und wann ein Gerichte etwan darzu nicht Stärcke oder Mittel gnug hätte/ alsdenn das andere ümb Hülffe und
Beyſtand durch den Glockenſchlag oder andere Mittel anruffen (welches ihm auch darauff bey Vermeidung ſchwerer Straffe bey-
zuſtehen ſchuldig ſeyn ſoll) ſolches Geſindlein zu wolverwahrlicher Hafft nehmen/ und ſolches Uns zu ernſtlicher Beſtraffung deſſelbi-
gen/ ohne Verzug zuwiſſen thun. Wir wollen auch hiedurch die mehrgemeldte in des Heil. Reichs Policey-Ordnung wider die
Ziegeuner gemachte Verordnung/ worin ſie für vogelfrey/ wie man es ins gemein nennet/ geachtet werden/ nicht auffgehoben haben/
ſondern erklären Uns dahin/ daß wan jemands/ gegen gemeldte Ziegeuner in unſern Landen mit der That handeln oder fürnehmen wür-
de/ derſelbe daran nicht gefrevelt noch unrecht gethan haben ſolle/ ſolten auch etwa die hierzu/ ſo wol von Uns/ und unſern Beampten
und anderen Gerichten beſtalte Dienere oder auch unſere Beampte/ und die Gerichtsherren ſelbſt/ ſich hierin ſeumig und verdächtig be-
zeigen/ oder mit ſolchem Geſindlein durch die Finger ſehen/ auff ſolchen Fall wollen Wir die von unſern Vorfahren verordnete Straffe
hiemit wiederholet haben/ daß nemlich/ einjeder Ober-Herr die ſeumige Diener mit Geld/ oder Gefängnüß/ nach geſtalten Sachen be-
legen/ die Beampten und Gerichts-Herren aber/ ſo ſich deßfals ſelbſt ſtraffbar machen/ zu Anordnung gebührlicher Beſtraffung bey
Uns angemeldet werden ſollen: Daran geſchicht unſer ernſtlicher Wille und Meynung/ und Wir ſeyn den Gehorſam gegen jedwedern
mit Gnaden zuerkennen/ den Ungehorſam aber mit Ernſt zubeſtraffen gemeinet. Urkundlich haben Wir dieſes eigenhändig unterſchrie-
ben/ und mit unſerm Fürſtlichen Cantzley-Secret unterdrücken laſſen/ ſo geſchehen in unſer Veſtung Wolffenbüttel den 26. Septembris, 1669.

[Abbildung]
[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0001"/>
      <div n="1">
        <head/>
        <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">VO</hi>n <hi rendition="#in">G</hi>ottes <hi rendition="#in">G</hi>naden <hi rendition="#in">W</hi>ir <hi rendition="#in">R</hi>üdolff-<lb/><hi rendition="#in">A</hi>ugu&#x017F;ts/ <hi rendition="#in">H</hi>ertzog zu <hi rendition="#in">B</hi>raunsweig und <hi rendition="#in">L</hi>üneburg/ &#xA75B;c. <hi rendition="#in">U</hi>hr-</hi><lb/>
kunden und fügen hiemit zuwi&#x017F;&#x017F;en/ was ge&#x017F;taldt Wir in Erfahrung kommen/ daß die Ziegeuner/ &#x017F;o &#x017F;on&#x017F;ten Tar-<lb/>
tarn ins gemein genennet werden/ &#x017F;ich wieder hervor thun/ und auch un&#x017F;er Land hin und wieder durchziehen &#x017F;ol-<lb/>
len. Ob nun zwart deßwegen nicht allein in des heiligen Reichs Satzungen geme&#x017F;&#x017F;ene Verordnung enthalten/ &#x017F;on-<lb/>
dern auch Un&#x017F;ere hoch&#x017F;elige Vorfahren an der Regierung/ und in&#x017F;onderheit un&#x017F;ers in GOtt ruhenden Herrn und Vaters Gnaden/ gantz<lb/>
ern&#x017F;tlich Verboht <hi rendition="#aq">publici</hi>ren la&#x017F;&#x017F;en: So befinden Wir jedoch mit gantz ungnädigem Mißgefallen/ daß dem&#x017F;elben nicht allemal gebüh-<lb/>
rend nachgelebet worden. Damit nun &#x017F;olche nützliche Verordnungen ümb &#x017F;o viel mehr und be&#x017F;&#x017F;er beobachtet/ und nicht ins Verge&#x017F;&#x017F;en<lb/>
ge&#x017F;tellet werden mögen/ So wollen Wir die&#x017F;elbe hiemit <hi rendition="#aq">renovi</hi>ret/ und einen jeden un&#x017F;er Unterthanen und Angehörigen ermahnet ha-<lb/>
ben/ den&#x017F;elben aller Gebühr nachzu&#x017F;etzen/ Jnma&#x017F;&#x017F;en Wir auch hiemit ern&#x017F;tlich befehlen/ ordnen und <hi rendition="#aq">con&#x017F;titui</hi>ren/ das hinfüro in un-<lb/>
&#x017F;ern Für&#x017F;tenthümen/ Graff-Her&#xA75B;&#x017F;chafften und Landen/ vorgemeldte Ziegeuner und Tartarn nicht &#x017F;ollen geduldet/ ihnen kein Durchzug<lb/>
oder Nachtlager ver&#x017F;tattet/ noch &#x017F;ie auff einige Wei&#x017F;e darin gelitten/ oder &#x017F;on&#x017F;ten ihnen Unter&#x017F;chleiff gegönnet werden/ &#x017F;ondern es &#x017F;ollen<lb/>
die Un&#x017F;erigen &#x017F;ampt und &#x017F;onders/ niemand außbe&#x017F;cheiden/ bey Vermeidung un&#x017F;erer &#x017F;chweren Straffe und höch&#x017F;ten Ungnade befehliget<lb/>
&#x017F;eyn/ dafern dergleichen Ziegeuner oder Tartarn &#x017F;ich in un&#x017F;ern Landen betreten la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olten/ daß alsdan ein jeder &#x017F;eines Orts &#x017F;ich der-<lb/>
&#x017F;elben bemächtigen/ und wann ein Gerichte etwan darzu nicht Stärcke oder Mittel gnug hätte/ alsdenn das andere ümb Hülffe und<lb/>
Bey&#x017F;tand durch den Glocken&#x017F;chlag oder andere Mittel anruffen (welches ihm auch darauff bey Vermeidung &#x017F;chwerer Straffe bey-<lb/>
zu&#x017F;tehen &#x017F;chuldig &#x017F;eyn &#x017F;oll) &#x017F;olches Ge&#x017F;indlein zu wolverwahrlicher Hafft nehmen/ und &#x017F;olches Uns zu ern&#x017F;tlicher Be&#x017F;traffung de&#x017F;&#x017F;elbi-<lb/>
gen/ ohne Verzug zuwi&#x017F;&#x017F;en thun. Wir wollen auch hiedurch die mehrgemeldte in des Heil. Reichs Policey-Ordnung wider die<lb/>
Ziegeuner gemachte Verordnung/ worin &#x017F;ie für vogelfrey/ wie man es ins gemein nennet/ geachtet werden/ nicht auffgehoben haben/<lb/>
&#x017F;ondern erklären Uns dahin/ daß wan jemands/ gegen gemeldte Ziegeuner in un&#x017F;ern Landen mit der That handeln oder fürnehmen wür-<lb/>
de/ der&#x017F;elbe daran nicht gefrevelt noch unrecht gethan haben &#x017F;olle/ &#x017F;olten auch etwa die hierzu/ &#x017F;o wol von Uns/ und un&#x017F;ern Beampten<lb/>
und anderen Gerichten be&#x017F;talte Dienere oder auch un&#x017F;ere Beampte/ und die Gerichtsherren &#x017F;elb&#x017F;t/ &#x017F;ich hierin &#x017F;eumig und verdächtig be-<lb/>
zeigen/ oder mit &#x017F;olchem Ge&#x017F;indlein durch die Finger &#x017F;ehen/ auff &#x017F;olchen Fall wollen Wir die von un&#x017F;ern Vorfahren verordnete Straffe<lb/>
hiemit wiederholet haben/ daß nemlich/ einjeder Ober-Herr die &#x017F;eumige Diener mit Geld/ oder Gefängnüß/ nach ge&#x017F;talten Sachen be-<lb/>
legen/ die Beampten und Gerichts-Herren aber/ &#x017F;o &#x017F;ich deßfals &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;traffbar machen/ zu Anordnung gebührlicher Be&#x017F;traffung bey<lb/>
Uns angemeldet werden &#x017F;ollen: Daran ge&#x017F;chicht un&#x017F;er ern&#x017F;tlicher Wille und Meynung/ und Wir &#x017F;eyn den Gehor&#x017F;am gegen jedwedern<lb/>
mit Gnaden zuerkennen/ den Ungehor&#x017F;am aber mit Ern&#x017F;t zube&#x017F;traffen gemeinet. Urkundlich haben Wir die&#x017F;es eigenhändig unter&#x017F;chrie-<lb/>
ben/ und mit un&#x017F;erm Für&#x017F;tlichen Cantzley-Secret unterdrücken la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o ge&#x017F;chehen in un&#x017F;er Ve&#x017F;tung Wolffenbüttel den 26. <hi rendition="#aq">Septembris,</hi> 1669.</p><lb/>
        <closer>
          <salute>
            <figure/>
          </salute>
        </closer>
        <figure/>
      </div>
    </body>
    <back/>
  </text>
</TEI>
[0001] VOn Gottes Gnaden Wir Rüdolff- Auguſts/ Hertzog zu Braunsweig und Lüneburg/ ꝛc. Uhr- kunden und fügen hiemit zuwiſſen/ was geſtaldt Wir in Erfahrung kommen/ daß die Ziegeuner/ ſo ſonſten Tar- tarn ins gemein genennet werden/ ſich wieder hervor thun/ und auch unſer Land hin und wieder durchziehen ſol- len. Ob nun zwart deßwegen nicht allein in des heiligen Reichs Satzungen gemeſſene Verordnung enthalten/ ſon- dern auch Unſere hochſelige Vorfahren an der Regierung/ und inſonderheit unſers in GOtt ruhenden Herrn und Vaters Gnaden/ gantz ernſtlich Verboht publiciren laſſen: So befinden Wir jedoch mit gantz ungnädigem Mißgefallen/ daß demſelben nicht allemal gebüh- rend nachgelebet worden. Damit nun ſolche nützliche Verordnungen ümb ſo viel mehr und beſſer beobachtet/ und nicht ins Vergeſſen geſtellet werden mögen/ So wollen Wir dieſelbe hiemit renoviret/ und einen jeden unſer Unterthanen und Angehörigen ermahnet ha- ben/ denſelben aller Gebühr nachzuſetzen/ Jnmaſſen Wir auch hiemit ernſtlich befehlen/ ordnen und conſtituiren/ das hinfüro in un- ſern Fürſtenthümen/ Graff-Herꝛſchafften und Landen/ vorgemeldte Ziegeuner und Tartarn nicht ſollen geduldet/ ihnen kein Durchzug oder Nachtlager verſtattet/ noch ſie auff einige Weiſe darin gelitten/ oder ſonſten ihnen Unterſchleiff gegönnet werden/ ſondern es ſollen die Unſerigen ſampt und ſonders/ niemand außbeſcheiden/ bey Vermeidung unſerer ſchweren Straffe und höchſten Ungnade befehliget ſeyn/ dafern dergleichen Ziegeuner oder Tartarn ſich in unſern Landen betreten laſſen ſolten/ daß alsdan ein jeder ſeines Orts ſich der- ſelben bemächtigen/ und wann ein Gerichte etwan darzu nicht Stärcke oder Mittel gnug hätte/ alsdenn das andere ümb Hülffe und Beyſtand durch den Glockenſchlag oder andere Mittel anruffen (welches ihm auch darauff bey Vermeidung ſchwerer Straffe bey- zuſtehen ſchuldig ſeyn ſoll) ſolches Geſindlein zu wolverwahrlicher Hafft nehmen/ und ſolches Uns zu ernſtlicher Beſtraffung deſſelbi- gen/ ohne Verzug zuwiſſen thun. Wir wollen auch hiedurch die mehrgemeldte in des Heil. Reichs Policey-Ordnung wider die Ziegeuner gemachte Verordnung/ worin ſie für vogelfrey/ wie man es ins gemein nennet/ geachtet werden/ nicht auffgehoben haben/ ſondern erklären Uns dahin/ daß wan jemands/ gegen gemeldte Ziegeuner in unſern Landen mit der That handeln oder fürnehmen wür- de/ derſelbe daran nicht gefrevelt noch unrecht gethan haben ſolle/ ſolten auch etwa die hierzu/ ſo wol von Uns/ und unſern Beampten und anderen Gerichten beſtalte Dienere oder auch unſere Beampte/ und die Gerichtsherren ſelbſt/ ſich hierin ſeumig und verdächtig be- zeigen/ oder mit ſolchem Geſindlein durch die Finger ſehen/ auff ſolchen Fall wollen Wir die von unſern Vorfahren verordnete Straffe hiemit wiederholet haben/ daß nemlich/ einjeder Ober-Herr die ſeumige Diener mit Geld/ oder Gefängnüß/ nach geſtalten Sachen be- legen/ die Beampten und Gerichts-Herren aber/ ſo ſich deßfals ſelbſt ſtraffbar machen/ zu Anordnung gebührlicher Beſtraffung bey Uns angemeldet werden ſollen: Daran geſchicht unſer ernſtlicher Wille und Meynung/ und Wir ſeyn den Gehorſam gegen jedwedern mit Gnaden zuerkennen/ den Ungehorſam aber mit Ernſt zubeſtraffen gemeinet. Urkundlich haben Wir dieſes eigenhändig unterſchrie- ben/ und mit unſerm Fürſtlichen Cantzley-Secret unterdrücken laſſen/ ſo geſchehen in unſer Veſtung Wolffenbüttel den 26. Septembris, 1669. [Abbildung] [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/august_ziegeuner_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/august_ziegeuner_1669/1
Zitationshilfe: Rudolf August <Braunschweig-Lüneburg, Herzog>: Von Gottes Gnaden Wir Rudolff-Augusts/ Hertzog zu Braunsweig und Lüneburg/ etc. [Wolfenbüttel], 1669, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/august_ziegeuner_1669/1>, abgerufen am 21.11.2024.