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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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10.

Das traurige Schicksal des Baron Stein hatte in Carlsbad überall die regste Theilnahme erweckt. Wenn auch die Bedeutung seines Wesens der Menge entging; wenn ihn auch viele für einen Schwärmer, für einen Sonderling hielten, für einen Melancholiker, der mitten in dem Leben und Treiben der großen Welt für seine Gedanken sich ein eigenes Reich erschuf, so wurde er doch in allen Salons gern gesehen; denn er galt für eine interessante Erscheinung, und hatte die feinen Manieren und den edeln Anstand eines Gentleman. Baron Stein war von seiner Familie für die diplomatische Carriere bestimmt worden; doch sein Herz blieb der kalten Taktik dieses Feder-Despotismus fremd, und hing mit treuer Begeisterung an den burschenschaftlichen Idealen seiner Jugend. So war sein Inneres in einen unlösbaren Zwiespalt zwischen Neigung und Beruf, zwischen

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Das traurige Schicksal des Baron Stein hatte in Carlsbad überall die regste Theilnahme erweckt. Wenn auch die Bedeutung seines Wesens der Menge entging; wenn ihn auch viele für einen Schwärmer, für einen Sonderling hielten, für einen Melancholiker, der mitten in dem Leben und Treiben der großen Welt für seine Gedanken sich ein eigenes Reich erschuf, so wurde er doch in allen Salons gern gesehen; denn er galt für eine interessante Erscheinung, und hatte die feinen Manieren und den edeln Anstand eines Gentleman. Baron Stein war von seiner Familie für die diplomatische Carriere bestimmt worden; doch sein Herz blieb der kalten Taktik dieses Feder-Despotismus fremd, und hing mit treuer Begeisterung an den burschenschaftlichen Idealen seiner Jugend. So war sein Inneres in einen unlösbaren Zwiespalt zwischen Neigung und Beruf, zwischen

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[101/0113] 10. Das traurige Schicksal des Baron Stein hatte in Carlsbad überall die regste Theilnahme erweckt. Wenn auch die Bedeutung seines Wesens der Menge entging; wenn ihn auch viele für einen Schwärmer, für einen Sonderling hielten, für einen Melancholiker, der mitten in dem Leben und Treiben der großen Welt für seine Gedanken sich ein eigenes Reich erschuf, so wurde er doch in allen Salons gern gesehen; denn er galt für eine interessante Erscheinung, und hatte die feinen Manieren und den edeln Anstand eines Gentleman. Baron Stein war von seiner Familie für die diplomatische Carriere bestimmt worden; doch sein Herz blieb der kalten Taktik dieses Feder-Despotismus fremd, und hing mit treuer Begeisterung an den burschenschaftlichen Idealen seiner Jugend. So war sein Inneres in einen unlösbaren Zwiespalt zwischen Neigung und Beruf, zwischen

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/113>, abgerufen am 21.11.2024.