Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.in seinem falschen wesen und lästerung auch zur verunglimpffung anderer So weit gehet die deduction des gedachten zeugens der wahrheit Das VI. Capitel. Von dem recht Evangelischen Lehramt und der Christ- lichen freyheit/ erleuchter Christen. JCh wende mich aber schließlich zu etwas nöthigers und dienlichers/ und
in ſeinem falſchen weſen und laͤſterung auch zur verunglimpffung anderer So weit gehet die deduction des gedachten zeugens der wahrheit Das VI. Capitel. Von dem recht Evangeliſchen Lehramt und der Chriſt- lichen freyheit/ erleuchter Chriſten. JCh wende mich aber ſchließlich zu etwas noͤthigers und dienlichers/ und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0083" n="82"/> in ſeinem falſchen weſen und laͤſterung auch zur verunglimpffung anderer<lb/> kinder GOttes/ die mit mir ein gleiches gewiſſens-bedencken tragen/ nicht<lb/> kan geſchehen laſſen. <hi rendition="#fr">Vors andere/</hi> weil von mir verlanget wird/ daß<lb/> ich hinſuͤro den gewoͤhnlichen kirchen-verſammlungen beywohnen ſoll/ und<lb/> ich ſolches zu thun verſpreche/ ſo bitte ich gleichfals mir dieſes zu vorhero<lb/> darbey aus/ daß wenn ich in predigten/ oder ſonſt etwas wahrnehmen ſol-<lb/> te/ daruͤber ich einem <hi rendition="#aq">R. Miniſterio</hi> mein bedencken zu eroͤffnen der noth-<lb/> durfft zu ſeyn nach meinem gewiſſen erachtete/ mir die freyheit moͤge gege-<lb/> benſeyn/ mit ihme daruͤber beſcheidentlich auſſer der verſammlung zu <hi rendition="#aq">confe-<lb/> ri</hi>ren. Sonderlich aber wuͤrde ſolches geſchehen/ wenn man zuweilen<lb/> vor der gantzen gemeinde in ſolchen <hi rendition="#aq">materi</hi>en allerley wiedrige <hi rendition="#aq">elenchos</hi> ge-<lb/> brauchen wolte/ davon ich in meinem gewiſſen vor Gott ein anders uͤberzeu-<lb/> get waͤre/ und alſo erhebliche urſache haͤtte mein bedencken billich darwieder<lb/> einzubringen. <hi rendition="#fr">Vors Dritte</hi> iſt mein angelegenes bitten/ daß E. hieſiges <hi rendition="#aq">R.<lb/> Miniſterium</hi> ſich auch nunmehro gegen mich erklaͤren wolle/ ob daſſelbe<lb/> mich hinfuͤro vor rechtglaubig zu halten ge ſinnet ſey: wolte es aber (deſſen<lb/> ich mich nicht verſehen wil) mich vor irrig erklaͤren/ ſo begehre ich billig<lb/> deſſen beweiß/ in welchem ſtuͤcke daſſelbe mich auff einiger <hi rendition="#aq">Heterodoxie</hi><lb/> befunden zu haben erachte/ und verlange einig und allein <hi rendition="#g">AUS HEJ</hi>-<lb/> LJGER <hi rendition="#g">SCHRJFT</hi> eine gruͤndliche <hi rendition="#aq">conviction</hi> des <hi rendition="#aq">imputirt</hi>en<lb/> irꝛthums/ wiedrigen falls wuͤrde mir weder grund noch muth ermangeln/<lb/> diejenigen ſelbſt groſſer haupt-irꝛthuͤmer aus der ſchrifft zu uͤberfuͤhren/<lb/> welche von andern ohne urſache dergleichen urtheilen. <hi rendition="#aq">Tantum.</hi></p><lb/> <p>So weit gehet die <hi rendition="#aq">deduction</hi> des gedachten zeugens der wahrheit<lb/> von dem gemeinen kirchen- und Abendmahl gehen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VI.</hi> Capitel.<lb/> Von dem recht Evangeliſchen Lehramt und der Chriſt-<lb/> lichen freyheit/ erleuchter Chriſten.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>Ch wende mich aber ſchließlich zu etwas noͤthigers und dienlichers/<lb/> uñ damit ein unpartheyiſcher leſer in die ſer ſchrifft nicht mit bloſſen<lb/> ſtreit-ſachen allein <hi rendition="#aq">occupi</hi>ret werde/ welche bißher/ GOtt lob!<lb/> manchem einunertraͤglicher eckel worden ſind. So will ich allhier noch<lb/> ein auffrichtiges bedencken anfuͤgen/ worinnen mehr <hi rendition="#aq">reeles</hi> und auff ge-<lb/> meinebeſſerung zielendes zu finden ſeyn wird. Es betrifft aber dieſes nicht<lb/> etwa alleine den verwirreten hauffen der welt-leute oder ihrer partheyen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0083]
in ſeinem falſchen weſen und laͤſterung auch zur verunglimpffung anderer
kinder GOttes/ die mit mir ein gleiches gewiſſens-bedencken tragen/ nicht
kan geſchehen laſſen. Vors andere/ weil von mir verlanget wird/ daß
ich hinſuͤro den gewoͤhnlichen kirchen-verſammlungen beywohnen ſoll/ und
ich ſolches zu thun verſpreche/ ſo bitte ich gleichfals mir dieſes zu vorhero
darbey aus/ daß wenn ich in predigten/ oder ſonſt etwas wahrnehmen ſol-
te/ daruͤber ich einem R. Miniſterio mein bedencken zu eroͤffnen der noth-
durfft zu ſeyn nach meinem gewiſſen erachtete/ mir die freyheit moͤge gege-
benſeyn/ mit ihme daruͤber beſcheidentlich auſſer der verſammlung zu confe-
riren. Sonderlich aber wuͤrde ſolches geſchehen/ wenn man zuweilen
vor der gantzen gemeinde in ſolchen materien allerley wiedrige elenchos ge-
brauchen wolte/ davon ich in meinem gewiſſen vor Gott ein anders uͤberzeu-
get waͤre/ und alſo erhebliche urſache haͤtte mein bedencken billich darwieder
einzubringen. Vors Dritte iſt mein angelegenes bitten/ daß E. hieſiges R.
Miniſterium ſich auch nunmehro gegen mich erklaͤren wolle/ ob daſſelbe
mich hinfuͤro vor rechtglaubig zu halten ge ſinnet ſey: wolte es aber (deſſen
ich mich nicht verſehen wil) mich vor irrig erklaͤren/ ſo begehre ich billig
deſſen beweiß/ in welchem ſtuͤcke daſſelbe mich auff einiger Heterodoxie
befunden zu haben erachte/ und verlange einig und allein AUS HEJ-
LJGER SCHRJFT eine gruͤndliche conviction des imputirten
irꝛthums/ wiedrigen falls wuͤrde mir weder grund noch muth ermangeln/
diejenigen ſelbſt groſſer haupt-irꝛthuͤmer aus der ſchrifft zu uͤberfuͤhren/
welche von andern ohne urſache dergleichen urtheilen. Tantum.
So weit gehet die deduction des gedachten zeugens der wahrheit
von dem gemeinen kirchen- und Abendmahl gehen.
Das VI. Capitel.
Von dem recht Evangeliſchen Lehramt und der Chriſt-
lichen freyheit/ erleuchter Chriſten.
JCh wende mich aber ſchließlich zu etwas noͤthigers und dienlichers/
uñ damit ein unpartheyiſcher leſer in die ſer ſchrifft nicht mit bloſſen
ſtreit-ſachen allein occupiret werde/ welche bißher/ GOtt lob!
manchem einunertraͤglicher eckel worden ſind. So will ich allhier noch
ein auffrichtiges bedencken anfuͤgen/ worinnen mehr reeles und auff ge-
meinebeſſerung zielendes zu finden ſeyn wird. Es betrifft aber dieſes nicht
etwa alleine den verwirreten hauffen der welt-leute oder ihrer partheyen
und
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