ich dachte und fühlte, wogte im Meer, glänzte in der der Sonne, kreiste mit den Sternen; ich fühlte mich in allem und genoß alles in mir.
15. Drum wer Ohren hat zu hören, der höre! Es ist nicht zwei, nicht drei, nicht tausende, es ist Eins und Alles; es ist nicht Leib und Geist geschieden, daß das eine der Zeit, das andere der Ewigkeit angehöre, es ist Eins, gehört sich selbst, und ist Zeit und Ewig¬ keit zugleich, und sichtbar und unsichtbar, bleibend im Wandel, ein unendliches Leben.
An die Günderode.
Wie wir hier leben das will ich Dir erzählen. Mor¬ gens kommen wir alle im Schlafzimmer von Savigny's zusammen. Da wird gegalert und als ein bischen Krieg mit Kopfkissen und Rouleaux geführt, und im Neben¬ zimmer wird gefrühstückt dabei. Wir nehmen uns zwar sehr in Acht den großen Savigny zu treffen, aber er ist gescheut wenns Gefecht heiß wird da zieht er sich zurück. Später zerstreut sich Alles. Wir sind auch jetzt schon zweimal geritten, ich bin beidemal herunter ge¬
ich dachte und fühlte, wogte im Meer, glänzte in der der Sonne, kreiste mit den Sternen; ich fühlte mich in allem und genoß alles in mir.
15. Drum wer Ohren hat zu hören, der höre! Es iſt nicht zwei, nicht drei, nicht tauſende, es iſt Eins und Alles; es iſt nicht Leib und Geiſt geſchieden, daß das eine der Zeit, das andere der Ewigkeit angehöre, es iſt Eins, gehört ſich ſelbſt, und iſt Zeit und Ewig¬ keit zugleich, und ſichtbar und unſichtbar, bleibend im Wandel, ein unendliches Leben.
An die Günderode.
Wie wir hier leben das will ich Dir erzählen. Mor¬ gens kommen wir alle im Schlafzimmer von Savigny's zuſammen. Da wird gegalert und als ein bischen Krieg mit Kopfkiſſen und Rouleaux geführt, und im Neben¬ zimmer wird gefrühſtückt dabei. Wir nehmen uns zwar ſehr in Acht den großen Savigny zu treffen, aber er iſt geſcheut wenns Gefecht heiß wird da zieht er ſich zurück. Später zerſtreut ſich Alles. Wir ſind auch jetzt ſchon zweimal geritten, ich bin beidemal herunter ge¬
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ich dachte und fühlte, wogte im Meer, glänzte in der
der Sonne, kreiste mit den Sternen; ich fühlte mich in
allem und genoß alles in mir.
15. Drum wer Ohren hat zu hören, der höre!
Es iſt nicht zwei, nicht drei, nicht tauſende, es iſt Eins
und Alles; es iſt nicht Leib und Geiſt geſchieden, daß
das eine der Zeit, das andere der Ewigkeit angehöre,
es iſt Eins, gehört ſich ſelbſt, und iſt Zeit und Ewig¬
keit zugleich, und ſichtbar und unſichtbar, bleibend im
Wandel, ein unendliches Leben.
An die Günderode.
Wie wir hier leben das will ich Dir erzählen. Mor¬
gens kommen wir alle im Schlafzimmer von Savigny's
zuſammen. Da wird gegalert und als ein bischen Krieg
mit Kopfkiſſen und Rouleaux geführt, und im Neben¬
zimmer wird gefrühſtückt dabei. Wir nehmen uns zwar
ſehr in Acht den großen Savigny zu treffen, aber er
iſt geſcheut wenns Gefecht heiß wird da zieht er ſich
zurück. Später zerſtreut ſich Alles. Wir ſind auch jetzt
ſchon zweimal geritten, ich bin beidemal herunter ge¬
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/44>, abgerufen am 18.11.2024.
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