Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.Doch wähl ich das Grab mit Des Heilands dafür. Da knie ich nieder Voll bitterem Schmerz, Da kann ich Dich lassen Da bricht mirs Herz. Lebt wohl denn ihr Augen Voll freundlichem Schein, Mein Blick soll zum Himmel Gerichtet nur sein. Die Heilung ist bitter Der Weg ist wohl weit Doch greif ich zum Stabe Und ende mein Leid. Der andre Pilger. Ich scheide froh vom Vaterland, Und suche den geliebten Strand Wo Jesus Christus wallte. Wo er in Demuth angethan Des Erdenlebens schwere Bahn Mit stillem Sinne wallte. Was ist die Herrlichkeit der Welt
Und alles was dem Sinn gefällt? -- Ich will ihm froh entsagen. Dir irrd'sche Kette fällt von mir Und Jesu! -- nur zu Dir! zu Dir! -- Will ich mein Sehnen tragen. Doch wähl ich das Grab mit Des Heilands dafür. Da knie ich nieder Voll bitterem Schmerz, Da kann ich Dich laſſen Da bricht mirs Herz. Lebt wohl denn ihr Augen Voll freundlichem Schein, Mein Blick ſoll zum Himmel Gerichtet nur ſein. Die Heilung iſt bitter Der Weg iſt wohl weit Doch greif ich zum Stabe Und ende mein Leid. Der andre Pilger. Ich ſcheide froh vom Vaterland, Und ſuche den geliebten Strand Wo Jeſus Chriſtus wallte. Wo er in Demuth angethan Des Erdenlebens ſchwere Bahn Mit ſtillem Sinne wallte. Was iſt die Herrlichkeit der Welt
Und alles was dem Sinn gefällt? — Ich will ihm froh entſagen. Dir irrd'ſche Kette fällt von mir Und Jeſu! — nur zu Dir! zu Dir! — Will ich mein Sehnen tragen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0423" n="407"/> <lg n="8"> <l>Doch wähl ich das Grab mit</l><lb/> <l>Des Heilands dafür.</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Da knie ich nieder</l><lb/> <l>Voll bitterem Schmerz,</l><lb/> <l>Da kann ich Dich laſſen</l><lb/> <l>Da bricht mirs Herz.</l><lb/> </lg> <lg n="10"> <l>Lebt wohl denn ihr Augen</l><lb/> <l>Voll freundlichem Schein,</l><lb/> <l>Mein Blick ſoll zum Himmel</l><lb/> <l>Gerichtet nur ſein.</l><lb/> </lg> <lg n="11"> <l>Die Heilung iſt bitter</l><lb/> <l>Der Weg iſt wohl weit</l><lb/> <l>Doch greif ich zum Stabe</l><lb/> <l>Und ende mein Leid.</l><lb/> </lg> </lg> </div> <div n="4"> <head>Der andre Pilger.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ich ſcheide froh vom Vaterland,</l><lb/> <l>Und ſuche den geliebten Strand</l><lb/> <l>Wo Jeſus Chriſtus wallte.</l><lb/> <l>Wo er in Demuth angethan</l><lb/> <l>Des Erdenlebens ſchwere Bahn</l><lb/> <l>Mit ſtillem Sinne wallte.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Was iſt die Herrlichkeit der Welt</l><lb/> <l>Und alles was dem Sinn gefällt? —</l><lb/> <l>Ich will ihm froh entſagen.</l><lb/> <l>Dir irrd'ſche Kette fällt von mir</l><lb/> <l>Und Jeſu! — nur zu Dir! zu Dir! —</l><lb/> <l>Will ich mein Sehnen tragen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [407/0423]
Doch wähl ich das Grab mit
Des Heilands dafür.
Da knie ich nieder
Voll bitterem Schmerz,
Da kann ich Dich laſſen
Da bricht mirs Herz.
Lebt wohl denn ihr Augen
Voll freundlichem Schein,
Mein Blick ſoll zum Himmel
Gerichtet nur ſein.
Die Heilung iſt bitter
Der Weg iſt wohl weit
Doch greif ich zum Stabe
Und ende mein Leid.
Der andre Pilger.
Ich ſcheide froh vom Vaterland,
Und ſuche den geliebten Strand
Wo Jeſus Chriſtus wallte.
Wo er in Demuth angethan
Des Erdenlebens ſchwere Bahn
Mit ſtillem Sinne wallte.
Was iſt die Herrlichkeit der Welt
Und alles was dem Sinn gefällt? —
Ich will ihm froh entſagen.
Dir irrd'ſche Kette fällt von mir
Und Jeſu! — nur zu Dir! zu Dir! —
Will ich mein Sehnen tragen.
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