Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.mir einige Pericopen gesendet hast. Fahre fort von Zeit Und nun lebe wohl und habe nochmals Dank für Den 11. Januar 1811. G. An Goethe. Also ist mein lieber Freund allein! -- das freut Ich habe eine kalte Nacht verwacht um meinen II. 13
mir einige Pericopen geſendet haſt. Fahre fort von Zeit Und nun lebe wohl und habe nochmals Dank für Den 11. Januar 1811. G. An Goethe. Alſo iſt mein lieber Freund allein! — das freut Ich habe eine kalte Nacht verwacht um meinen II. 13
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mir einige Pericopen geſendet haſt. Fahre fort von Zeit
zu Zeit wie es Dir der Geiſt eingiebt.
Und nun lebe wohl und habe nochmals Dank für
die warme Glanzweſte. Meine Frau grüßt und dankt
zum ſchönſten. Riemer hat wohl ſchon ſelbſt geſchrieben.
Jena, wo ich mich vierzehn Tage hinbegeben.
Den 11. Januar 1811.
G.
An Goethe.
Alſo iſt mein lieber Freund allein! — das freut
mich, daß Du allein biſt, denke meiner! — lege die
Hand an die Stirne und denke meiner, daß ich auch
allein bin. In beiliegenden Blättern der Beweis, daß
meine Einſamkeit mit Dir erfüllt iſt, ja wie ſollte ich
anders zu ſolchen Anſchauungen kommen als indem ich
mich in Deine Gegenwart denke.
Ich habe eine kalte Nacht verwacht um meinen
Gedanken nachzugehen, weil Du ſo freundlich alles zu
wiſſen verlangſt, ich hab doch nicht alles aufſchreiben
können weil dieſe Gedanken zu flüchtig ſind. Ach ja
Goethe, wenn ich alles aufſchreiben wollte wie wunder-
II. 13
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Zitationshilfe: | Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/299>, abgerufen am 22.02.2025. |