Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.

Bild:
<< vorherige Seite

kehr in deinem Namen freundlichst empfangen, und mir
ein guter Wintergeselle werden, auch so lang bei mir
verweilen, bis Du zu mir kommst es abzuholen. Laß
mich bald wieder von Dir vernehmen. Der Herzog
grüßt Dich auf's beste, einiges muß ich ihm auch dies-
mal aus deinen schönen Fruchtkranz von Neuigkeiten
zukommen lassen. Er ist Dir mit besonderer Neigung
zugethan, und besonders was die Schilderung von
Kriegsscenen anbelangt, theilt er vollkommen deine en-
thusiastische An- und Umsichten; erwartet aber auch nur
ein tragisches Ende.

August kommt Anfang Oktobers von Heidelberg
zurück wo es ihm ganz wohlgegangen ist. Auch hat
er eine Rheinreise bis Coblenz gemacht. Lebe meiner
gedenk.


G.

Wie ein Sperling kam mir dein Brief vom 11. Sep-
tember auf den Schreibtisch geflogen; zuletzt hast Du
zwar ein kleines Dompfaffenstückchen dran gehängt,
von besonderer Theilnahme, allein ich lasse mir nichts

kehr in deinem Namen freundlichſt empfangen, und mir
ein guter Wintergeſelle werden, auch ſo lang bei mir
verweilen, bis Du zu mir kommſt es abzuholen. Laß
mich bald wieder von Dir vernehmen. Der Herzog
grüßt Dich auf's beſte, einiges muß ich ihm auch dies-
mal aus deinen ſchönen Fruchtkranz von Neuigkeiten
zukommen laſſen. Er iſt Dir mit beſonderer Neigung
zugethan, und beſonders was die Schilderung von
Kriegsſcenen anbelangt, theilt er vollkommen deine en-
thuſiaſtiſche An- und Umſichten; erwartet aber auch nur
ein tragiſches Ende.

Auguſt kommt Anfang Oktobers von Heidelberg
zurück wo es ihm ganz wohlgegangen iſt. Auch hat
er eine Rheinreiſe bis Coblenz gemacht. Lebe meiner
gedenk.


G.

Wie ein Sperling kam mir dein Brief vom 11. Sep-
tember auf den Schreibtiſch geflogen; zuletzt haſt Du
zwar ein kleines Dompfaffenſtückchen dran gehängt,
von beſonderer Theilnahme, allein ich laſſe mir nichts

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0121" n="111"/>
kehr in deinem Namen freundlich&#x017F;t empfangen, und mir<lb/>
ein guter Winterge&#x017F;elle werden, auch &#x017F;o lang bei mir<lb/>
verweilen, bis Du zu mir komm&#x017F;t es abzuholen. Laß<lb/>
mich bald wieder von Dir vernehmen. Der Herzog<lb/>
grüßt Dich auf's be&#x017F;te, einiges muß ich ihm auch dies-<lb/>
mal aus deinen &#x017F;chönen Fruchtkranz von Neuigkeiten<lb/>
zukommen la&#x017F;&#x017F;en. Er i&#x017F;t Dir mit be&#x017F;onderer Neigung<lb/>
zugethan, und be&#x017F;onders was die Schilderung von<lb/>
Kriegs&#x017F;cenen anbelangt, theilt er vollkommen deine en-<lb/>
thu&#x017F;ia&#x017F;ti&#x017F;che An- und Um&#x017F;ichten; erwartet aber auch nur<lb/>
ein tragi&#x017F;ches Ende.</p><lb/>
          <p>Augu&#x017F;t kommt Anfang Oktobers von Heidelberg<lb/>
zurück wo es ihm ganz wohlgegangen i&#x017F;t. Auch hat<lb/>
er eine Rheinrei&#x017F;e bis Coblenz gemacht. Lebe meiner<lb/>
gedenk.</p><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Jena, den 15. September 1809.</hi> </dateline><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">G.</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <dateline> <hi rendition="#et">26. September.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Wie ein Sperling kam mir dein Brief vom 11. Sep-<lb/>
tember auf den Schreibti&#x017F;ch geflogen; zuletzt ha&#x017F;t Du<lb/>
zwar ein kleines Dompfaffen&#x017F;tückchen dran gehängt,<lb/>
von be&#x017F;onderer Theilnahme, allein ich la&#x017F;&#x017F;e mir nichts<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0121] kehr in deinem Namen freundlichſt empfangen, und mir ein guter Wintergeſelle werden, auch ſo lang bei mir verweilen, bis Du zu mir kommſt es abzuholen. Laß mich bald wieder von Dir vernehmen. Der Herzog grüßt Dich auf's beſte, einiges muß ich ihm auch dies- mal aus deinen ſchönen Fruchtkranz von Neuigkeiten zukommen laſſen. Er iſt Dir mit beſonderer Neigung zugethan, und beſonders was die Schilderung von Kriegsſcenen anbelangt, theilt er vollkommen deine en- thuſiaſtiſche An- und Umſichten; erwartet aber auch nur ein tragiſches Ende. Auguſt kommt Anfang Oktobers von Heidelberg zurück wo es ihm ganz wohlgegangen iſt. Auch hat er eine Rheinreiſe bis Coblenz gemacht. Lebe meiner gedenk. Jena, den 15. September 1809. G. 26. September. Wie ein Sperling kam mir dein Brief vom 11. Sep- tember auf den Schreibtiſch geflogen; zuletzt haſt Du zwar ein kleines Dompfaffenſtückchen dran gehängt, von beſonderer Theilnahme, allein ich laſſe mir nichts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/121
Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/121>, abgerufen am 21.11.2024.