Es ist noch die Frage, liebste Bettine, ob man Dich mehr wunderlich oder wunderbar nennen kann; besinnen darf man sich auch nicht; man denkt endlich nur darauf, wie man sich gegen die reißende Fluth Deiner Gedanken sicher zu stellen habe; laß Dir daher genügen, wenn ich nicht ausführlich Deine Klagen, Deine Forderungen, Fragen und Beschuldigungen beschwichtige, befriedige, beantworte und ablehne; im ganzen aber Dir herzlich danke, daß Du mich wieder so reichlich beschenkt hast.
Mit dem Primas hast Du Deine Sache klug und artig gemacht. Ich habe schon ein eigenhändiges Schrei- ben von ihm, worin er mir alles zusichert, was Du so anmuthig von ihm erbettelt hast, und mir andeutet, daß ich Dir alles allein zu verdanken habe und mir noch viel Artiges von Dir schreibt, was Du in Deinem ausführlichen Bericht vergessen zu haben scheinst.
Wenn wir also Krieg miteinander führen wollten, so hätten wir wohl gleiche Truppen; Du die berühmte Frau, und ich den liebenswürdigen Fürsten voll Güte gegen mich und Dich. -- Beiden wollen wir die Ehre
Es iſt noch die Frage, liebſte Bettine, ob man Dich mehr wunderlich oder wunderbar nennen kann; beſinnen darf man ſich auch nicht; man denkt endlich nur darauf, wie man ſich gegen die reißende Fluth Deiner Gedanken ſicher zu ſtellen habe; laß Dir daher genügen, wenn ich nicht ausführlich Deine Klagen, Deine Forderungen, Fragen und Beſchuldigungen beſchwichtige, befriedige, beantworte und ablehne; im ganzen aber Dir herzlich danke, daß Du mich wieder ſo reichlich beſchenkt haſt.
Mit dem Primas haſt Du Deine Sache klug und artig gemacht. Ich habe ſchon ein eigenhändiges Schrei- ben von ihm, worin er mir alles zuſichert, was Du ſo anmuthig von ihm erbettelt haſt, und mir andeutet, daß ich Dir alles allein zu verdanken habe und mir noch viel Artiges von Dir ſchreibt, was Du in Deinem ausführlichen Bericht vergeſſen zu haben ſcheinſt.
Wenn wir alſo Krieg miteinander führen wollten, ſo hätten wir wohl gleiche Truppen; Du die berühmte Frau, und ich den liebenswürdigen Fürſten voll Güte gegen mich und Dich. — Beiden wollen wir die Ehre
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Es iſt noch die Frage, liebſte Bettine, ob man Dich
mehr wunderlich oder wunderbar nennen kann; beſinnen
darf man ſich auch nicht; man denkt endlich nur darauf,
wie man ſich gegen die reißende Fluth Deiner Gedanken
ſicher zu ſtellen habe; laß Dir daher genügen, wenn ich
nicht ausführlich Deine Klagen, Deine Forderungen,
Fragen und Beſchuldigungen beſchwichtige, befriedige,
beantworte und ablehne; im ganzen aber Dir herzlich
danke, daß Du mich wieder ſo reichlich beſchenkt haſt.
Mit dem Primas haſt Du Deine Sache klug und
artig gemacht. Ich habe ſchon ein eigenhändiges Schrei-
ben von ihm, worin er mir alles zuſichert, was Du ſo
anmuthig von ihm erbettelt haſt, und mir andeutet,
daß ich Dir alles allein zu verdanken habe und mir
noch viel Artiges von Dir ſchreibt, was Du in Deinem
ausführlichen Bericht vergeſſen zu haben ſcheinſt.
Wenn wir alſo Krieg miteinander führen wollten,
ſo hätten wir wohl gleiche Truppen; Du die berühmte
Frau, und ich den liebenswürdigen Fürſten voll Güte
gegen mich und Dich. — Beiden wollen wir die Ehre
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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835/367>, abgerufen am 03.12.2024.
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