Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Aufs Jahr, da kommen sie wieder, Sie gehen jezt fort ins neue Land, Und ziehen jezt eilig hinüber; Doch kommen sie wieder herüber, Das ist einem jeden bekannt. Und kommen sie wieder zu uns zurück, Der Baur geht ihnen entgegen; Sie bringen ihm viel mahl den Segen, Sie bringen ihm Wohlstand und Glück. Ein Heller und ein Pfenning Das ist ein kleiner Werth. (Vier Baurenmädchen sammelten sonst mit diesem Liede von Haus zu Gott grüß euch all ihr Herren, Und die darinnen sind; Gott tröst' die betrübten Seelen, Die in dem Fegfeuer sind. Wir sind daher gegangen, Wir sind daher gesandt; Wir bettlen für die Krone, Die noch steht in Himmelshand. Aufs Jahr, da kommen ſie wieder, Sie gehen jezt fort ins neue Land, Und ziehen jezt eilig hinuͤber; Doch kommen ſie wieder heruͤber, Das iſt einem jeden bekannt. Und kommen ſie wieder zu uns zuruͤck, Der Baur geht ihnen entgegen; Sie bringen ihm viel mahl den Segen, Sie bringen ihm Wohlſtand und Gluͤck. Ein Heller und ein Pfenning Das iſt ein kleiner Werth. (Vier Baurenmaͤdchen ſammelten ſonſt mit dieſem Liede von Haus zu Gott gruͤß euch all ihr Herren, Und die darinnen ſind; Gott troͤſt' die betruͤbten Seelen, Die in dem Fegfeuer ſind. Wir ſind daher gegangen, Wir ſind daher geſandt; Wir bettlen fuͤr die Krone, Die noch ſteht in Himmelshand. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0072" n="62"/> <l>Aufs Jahr, da kommen ſie wieder,</l><lb/> <l>Und ſuchen ihr voriges Haus.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Sie gehen jezt fort ins neue Land,</l><lb/> <l>Und ziehen jezt eilig hinuͤber;</l><lb/> <l>Doch kommen ſie wieder heruͤber,</l><lb/> <l>Das iſt einem jeden bekannt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Und kommen ſie wieder zu uns zuruͤck,</l><lb/> <l>Der Baur geht ihnen entgegen;</l><lb/> <l>Sie bringen ihm viel mahl den Segen,</l><lb/> <l>Sie bringen ihm Wohlſtand und Gluͤck.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ein Heller und ein Pfenning<lb/> Das iſt ein kleiner Werth</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Vier Baurenmaͤdchen ſammelten ſonſt mit dieſem Liede von Haus zu<lb/> Haus einiges Geld, um das Muttergottesbild, welches ſie bei Pro-<lb/> ceſſionen trugen, vorher auszuſchmuͤcken, in den rheiniſchen Doͤrfern<lb/> Sponheim, Spabruͤck oder Geillesheim.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">G</hi>ott gruͤß euch all ihr Herren,</l><lb/> <l>Und die darinnen ſind;</l><lb/> <l>Gott troͤſt' die betruͤbten Seelen,</l><lb/> <l>Die in dem Fegfeuer ſind.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wir ſind daher gegangen,</l><lb/> <l>Wir ſind daher geſandt;</l><lb/> <l>Wir bettlen fuͤr die Krone,</l><lb/> <l>Die noch ſteht in Himmelshand.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
Aufs Jahr, da kommen ſie wieder,
Und ſuchen ihr voriges Haus.
Sie gehen jezt fort ins neue Land,
Und ziehen jezt eilig hinuͤber;
Doch kommen ſie wieder heruͤber,
Das iſt einem jeden bekannt.
Und kommen ſie wieder zu uns zuruͤck,
Der Baur geht ihnen entgegen;
Sie bringen ihm viel mahl den Segen,
Sie bringen ihm Wohlſtand und Gluͤck.
Ein Heller und ein Pfenning
Das iſt ein kleiner Werth.
(Vier Baurenmaͤdchen ſammelten ſonſt mit dieſem Liede von Haus zu
Haus einiges Geld, um das Muttergottesbild, welches ſie bei Pro-
ceſſionen trugen, vorher auszuſchmuͤcken, in den rheiniſchen Doͤrfern
Sponheim, Spabruͤck oder Geillesheim.)
Gott gruͤß euch all ihr Herren,
Und die darinnen ſind;
Gott troͤſt' die betruͤbten Seelen,
Die in dem Fegfeuer ſind.
Wir ſind daher gegangen,
Wir ſind daher geſandt;
Wir bettlen fuͤr die Krone,
Die noch ſteht in Himmelshand.
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