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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Doch jeder ist der Schmidt
Des eignen Glücks allzeiten,
Wer wohl gebettet sich,
Der lieget auch in Freuden,
Ob man ihn gleich thut neiden.
Dein Glück stieht nicht vor dir,
Was dir auf Erd beschaffen,
Schau nur, wenns vor der Thür,
Daß dus nicht thust verschlafen,
Brauch Mittel, Zeit und Waffen.


Gimpelglück.

(Postiglionder Lieb. XXIII.)

Ich that einmal spazieren gehn,
Da hört ich also singen schön
Der Vöglein viel und mancherlei,
Ganz lieblich war ihr Melodei;
Da kam ich auch zu einem Nest,
Das war geziert aufs allerbest,
Konnt mich aber nicht richten drein,
Was doch dies für ein Nest möcht seyn.
Nahm mir drum also wohl der Weil,
Ei da sah ich im Nest ein Cuk,
Dieselb erzeigt sich schön geziert,
Groß und klein Vögelein sie vexirt,
Des muß ich mirs lachen in Still,
Dieweil deren warn vorhanden viel,
Doch jeder iſt der Schmidt
Des eignen Gluͤcks allzeiten,
Wer wohl gebettet ſich,
Der lieget auch in Freuden,
Ob man ihn gleich thut neiden.
Dein Gluͤck ſtieht nicht vor dir,
Was dir auf Erd beſchaffen,
Schau nur, wenns vor der Thuͤr,
Daß dus nicht thuſt verſchlafen,
Brauch Mittel, Zeit und Waffen.


Gimpelgluͤck.

(Poſtiglionder Lieb. XXIII.)

Ich that einmal ſpazieren gehn,
Da hoͤrt ich alſo ſingen ſchoͤn
Der Voͤglein viel und mancherlei,
Ganz lieblich war ihr Melodei;
Da kam ich auch zu einem Neſt,
Das war geziert aufs allerbeſt,
Konnt mich aber nicht richten drein,
Was doch dies fuͤr ein Neſt moͤcht ſeyn.
Nahm mir drum alſo wohl der Weil,
Ei da ſah ich im Neſt ein Cuk,
Dieſelb erzeigt ſich ſchoͤn geziert,
Groß und klein Voͤgelein ſie vexirt,
Des muß ich mirs lachen in Still,
Dieweil deren warn vorhanden viel,
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[42/0052] Doch jeder iſt der Schmidt Des eignen Gluͤcks allzeiten, Wer wohl gebettet ſich, Der lieget auch in Freuden, Ob man ihn gleich thut neiden. Dein Gluͤck ſtieht nicht vor dir, Was dir auf Erd beſchaffen, Schau nur, wenns vor der Thuͤr, Daß dus nicht thuſt verſchlafen, Brauch Mittel, Zeit und Waffen. Gimpelgluͤck. (Poſtiglionder Lieb. XXIII.) Ich that einmal ſpazieren gehn, Da hoͤrt ich alſo ſingen ſchoͤn Der Voͤglein viel und mancherlei, Ganz lieblich war ihr Melodei; Da kam ich auch zu einem Neſt, Das war geziert aufs allerbeſt, Konnt mich aber nicht richten drein, Was doch dies fuͤr ein Neſt moͤcht ſeyn. Nahm mir drum alſo wohl der Weil, Ei da ſah ich im Neſt ein Cuk, Dieſelb erzeigt ſich ſchoͤn geziert, Groß und klein Voͤgelein ſie vexirt, Des muß ich mirs lachen in Still, Dieweil deren warn vorhanden viel,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/52>, abgerufen am 30.12.2024.