Ey möagat er kui Käs, so frässet e Dreck, Un schärt i ins Teufels paar Daza a weg. Und do mer sin kömme übers Städle hinaus, Denka mer, blos es der Herodes da Hobel fein aus. Und do mer sin komma ge Betlahai, So sind a mirs Kindli ä Mueters allai. Und do mer im han brunge Butter, Nuß, und a Milach, Hats Kindli klo bizli druf aini gschilacht. Sankt Joseph nahm waidli die Wiege-Schnuar, Und macht go dem Kindli a Gugel fuar. Do stundes en Engeln hinter der Thür, Und both es a Mümfeli Brout herfür. -- Jez sin mer halt gestorben, und leabe nimmai, Und liega zua Kölla am Bodasai.
Lebewohl.
(Mündlich)
Morgen muß ich weg von hier, Und muß Abschied nehmen O du allerhöchste Zier, Scheiden das bringt Grämen. Da ich dich so treu geliebt, Ueber alle Maaßen, Soll ich dich verlassen.
Wenn zwei gute Freunde sind, Die einander kennen,
Ey moͤagat er kui Kaͤs, ſo fraͤſſet e Dreck, Un ſchaͤrt i ins Teufels paar Daza a weg. Und do mer ſin koͤmme uͤbers Staͤdle hinaus, Denka mer, blos es der Herodes da Hobel fein aus. Und do mer ſin komma ge Betlahai, So ſind a mirs Kindli aͤ Mueters allai. Und do mer im han brunge Butter, Nuß, und a Milach, Hats Kindli klo bizli druf aini gſchilacht. Sankt Joſeph nahm waidli die Wiege-Schnuar, Und macht go dem Kindli a Gugel fuar. Do ſtundes en Engeln hinter der Thuͤr, Und both es a Muͤmfeli Brout herfuͤr. — Jez ſin mer halt geſtorben, und leabe nimmai, Und liega zua Koͤlla am Bodaſai.
Lebewohl.
(Muͤndlich)
Morgen muß ich weg von hier, Und muß Abſchied nehmen O du allerhoͤchſte Zier, Scheiden das bringt Graͤmen. Da ich dich ſo treu geliebt, Ueber alle Maaßen, Soll ich dich verlaſſen.
Wenn zwei gute Freunde ſind, Die einander kennen,
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Ey moͤagat er kui Kaͤs, ſo fraͤſſet e Dreck,
Un ſchaͤrt i ins Teufels paar Daza a weg.
Und do mer ſin koͤmme uͤbers Staͤdle hinaus,
Denka mer, blos es der Herodes da Hobel fein aus.
Und do mer ſin komma ge Betlahai,
So ſind a mirs Kindli aͤ Mueters allai.
Und do mer im han brunge Butter, Nuß, und a
Milach,
Hats Kindli klo bizli druf aini gſchilacht.
Sankt Joſeph nahm waidli die Wiege-Schnuar,
Und macht go dem Kindli a Gugel fuar.
Do ſtundes en Engeln hinter der Thuͤr,
Und both es a Muͤmfeli Brout herfuͤr. —
Jez ſin mer halt geſtorben, und leabe nimmai,
Und liega zua Koͤlla am Bodaſai.
Lebewohl.
(Muͤndlich)
Morgen muß ich weg von hier,
Und muß Abſchied nehmen
O du allerhoͤchſte Zier,
Scheiden das bringt Graͤmen.
Da ich dich ſo treu geliebt,
Ueber alle Maaßen,
Soll ich dich verlaſſen.
Wenn zwei gute Freunde ſind,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/41>, abgerufen am 22.02.2025.
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