Ein silberne Scheide, Ein goldene Kling, Mein Schatz ist von Adel, Wie freut mich das Ding.
Kreideweiße Haare, Schwarz gewichste Schuh, Ein Degen an der Seite, Ein Goldstück dazu.
Mein Schatz ist von Adel, Von Adel ist er, Was hat er für einen Tadel? Kein Waden hat er.
Gelegenheitsverse.
Wenn ein Schiff vom Stapel läuft, so singen in Lübeck die Kinder, die zu ihrem Vergnügen sich darauf befinden:
Laß ihm, laß ihm seinen Willen, Er hat den Kopf voll Grillen.
Wenn die Knaben beim Spiel das lezte, was sie haben, einsetzen, singen sie:
Die lezte Hand klopft an die Wand, Die wird mich nicht verlassen.
Von Adel und Tadel.
Ein ſilberne Scheide, Ein goldene Kling, Mein Schatz iſt von Adel, Wie freut mich das Ding.
Kreideweiße Haare, Schwarz gewichſte Schuh, Ein Degen an der Seite, Ein Goldſtuͤck dazu.
Mein Schatz iſt von Adel, Von Adel iſt er, Was hat er fuͤr einen Tadel? Kein Waden hat er.
Gelegenheitsverſe.
Wenn ein Schiff vom Stapel laͤuft, ſo ſingen in Luͤbeck die Kinder, die zu ihrem Vergnuͤgen ſich darauf befinden:
Laß ihm, laß ihm ſeinen Willen, Er hat den Kopf voll Grillen.
Wenn die Knaben beim Spiel das lezte, was ſie haben, einſetzen, ſingen ſie:
Die lezte Hand klopft an die Wand, Die wird mich nicht verlaſſen.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0370"n="102"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Von Adel und Tadel</hi>.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">E</hi>in ſilberne Scheide,</l><lb/><l>Ein goldene Kling,</l><lb/><l>Mein Schatz iſt von Adel,</l><lb/><l>Wie freut mich das Ding.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Kreideweiße Haare,</l><lb/><l>Schwarz gewichſte Schuh,</l><lb/><l>Ein Degen an der Seite,</l><lb/><l>Ein Goldſtuͤck dazu.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Mein Schatz iſt von Adel,</l><lb/><l>Von Adel iſt er,</l><lb/><l>Was hat er fuͤr einen Tadel?</l><lb/><l>Kein Waden hat er.</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Gelegenheitsverſe</hi>.</head><lb/><p>Wenn ein Schiff vom Stapel laͤuft, ſo ſingen in<lb/>
Luͤbeck die Kinder, die zu ihrem Vergnuͤgen ſich darauf<lb/>
befinden:</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">L</hi>aß ihm, laß ihm ſeinen Willen,</l><lb/><l>Er hat den Kopf voll Grillen.</l></lg></lg><lb/><p>Wenn die Knaben beim Spiel das lezte, was ſie<lb/>
haben, einſetzen, ſingen ſie:</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Die lezte Hand klopft an die Wand,</l><lb/><l>Die wird mich nicht verlaſſen.</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[102/0370]
Von Adel und Tadel.
Ein ſilberne Scheide,
Ein goldene Kling,
Mein Schatz iſt von Adel,
Wie freut mich das Ding.
Kreideweiße Haare,
Schwarz gewichſte Schuh,
Ein Degen an der Seite,
Ein Goldſtuͤck dazu.
Mein Schatz iſt von Adel,
Von Adel iſt er,
Was hat er fuͤr einen Tadel?
Kein Waden hat er.
Gelegenheitsverſe.
Wenn ein Schiff vom Stapel laͤuft, ſo ſingen in
Luͤbeck die Kinder, die zu ihrem Vergnuͤgen ſich darauf
befinden:
Laß ihm, laß ihm ſeinen Willen,
Er hat den Kopf voll Grillen.
Wenn die Knaben beim Spiel das lezte, was ſie
haben, einſetzen, ſingen ſie:
Die lezte Hand klopft an die Wand,
Die wird mich nicht verlaſſen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/370>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.