Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Geh mit mir ins Haberstoh, Bicht weit her. Ein Himmel ohne Sonn, Ein Garten ohne Bronn, Ein Baum ohne Frucht, Ein Mägdlein ohne Zucht, Ein Süpplein ohne Brocken, Ein Thurm ohne Glocken, Ein Soldat ohne Gewehr, Sind alle nicht weit her. Ich schenk dir was. Was ist denn das? Ein silbernes Wart ein Weilchen, Und ein goldnes Nixchen, In einem Niemahlenen Büchschen. Geh mit mir ins Haberſtoh, Bicht weit her. Ein Himmel ohne Sonn, Ein Garten ohne Bronn, Ein Baum ohne Frucht, Ein Maͤgdlein ohne Zucht, Ein Suͤpplein ohne Brocken, Ein Thurm ohne Glocken, Ein Soldat ohne Gewehr, Sind alle nicht weit her. Ich ſchenk dir was. Was iſt denn das? Ein ſilbernes Wart ein Weilchen, Und ein goldnes Nixchen, In einem Niemahlenen Buͤchschen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0346" n="78"/> <l>Geh mit mir ins Haberſtoh,</l><lb/> <l>Haberſtoh iſt noch nit zeitig,</l><lb/> <l>Geh mit mir ins Beſenreiſig,</l><lb/> <l>Beſenreiſig iſt noch nit auf,</l><lb/> <l>Geh mit mir die Trepp hinauf,</l><lb/> <l>Trepplein iſt verbrochen,</l><lb/> <l>Sind wir nauf gekrochen,</l><lb/> <l>Sind wir in dem Kaͤmmerlein,</l><lb/> <l>Schenk ein Schoͤpplein Wein ein.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Bicht weit her</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>in Himmel ohne Sonn,</l><lb/> <l>Ein Garten ohne Bronn,</l><lb/> <l>Ein Baum ohne Frucht,</l><lb/> <l>Ein Maͤgdlein ohne Zucht,</l><lb/> <l>Ein Suͤpplein ohne Brocken,</l><lb/> <l>Ein Thurm ohne Glocken,</l><lb/> <l>Ein Soldat ohne Gewehr,</l><lb/> <l>Sind alle nicht weit her.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ich ſchenk dir was</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as iſt denn das?</l><lb/> <l>Ein ſilbernes Wart ein Weilchen,</l><lb/> <l>Und ein goldnes Nixchen,</l><lb/> <l>In einem Niemahlenen Buͤchschen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [78/0346]
Geh mit mir ins Haberſtoh,
Haberſtoh iſt noch nit zeitig,
Geh mit mir ins Beſenreiſig,
Beſenreiſig iſt noch nit auf,
Geh mit mir die Trepp hinauf,
Trepplein iſt verbrochen,
Sind wir nauf gekrochen,
Sind wir in dem Kaͤmmerlein,
Schenk ein Schoͤpplein Wein ein.
Bicht weit her.
Ein Himmel ohne Sonn,
Ein Garten ohne Bronn,
Ein Baum ohne Frucht,
Ein Maͤgdlein ohne Zucht,
Ein Suͤpplein ohne Brocken,
Ein Thurm ohne Glocken,
Ein Soldat ohne Gewehr,
Sind alle nicht weit her.
Ich ſchenk dir was.
Was iſt denn das?
Ein ſilbernes Wart ein Weilchen,
Und ein goldnes Nixchen,
In einem Niemahlenen Buͤchschen.
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