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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Jetzt will ich auf den Kirchhof gehen,
Will suchen meiner Liebsten Grab,
Will ihr alleweil rufen,
Bis daß sie mir Antwort giebt.
Ey du mein allerherzliebster Schaz,
Mach auf dein tiefes Grab,
Du hörst kein Glöcklein läuten,
Du hörst kein Vöglein pfeifen,
Du siehst weder Sonn noch Mond!


Hessisch.
Als ich kam zur Stube rein,
Da ist gut wohnen!
Ich hab so lang draußen gestanden,
Daß Gott erbarm!
Ich seh dies an deinem Hut,
Wie dein Hut tröpflen thut,
Von Regen ist er naß,
Von wegen meinem Schatz.
Ich gieng wohl über Berg und Thal,
Wär mir kein Weg zu schmal,
Zu meinem Schätzchen wollt ich gehn,
Alle Wochen siebenmal.
Dort steht ein schöner Lorbeerbaum,
Der steht schön da,
Und ein schöner Reutersbub,
Der steht mir an.

Jetzt will ich auf den Kirchhof gehen,
Will ſuchen meiner Liebſten Grab,
Will ihr alleweil rufen,
Bis daß ſie mir Antwort giebt.
Ey du mein allerherzliebſter Schaz,
Mach auf dein tiefes Grab,
Du hoͤrſt kein Gloͤcklein laͤuten,
Du hoͤrſt kein Voͤglein pfeifen,
Du ſiehſt weder Sonn noch Mond!


Heſſiſch.
Als ich kam zur Stube rein,
Da iſt gut wohnen!
Ich hab ſo lang draußen geſtanden,
Daß Gott erbarm!
Ich ſeh dies an deinem Hut,
Wie dein Hut troͤpflen thut,
Von Regen iſt er naß,
Von wegen meinem Schatz.
Ich gieng wohl uͤber Berg und Thal,
Waͤr mir kein Weg zu ſchmal,
Zu meinem Schaͤtzchen wollt ich gehn,
Alle Wochen ſiebenmal.
Dort ſteht ein ſchoͤner Lorbeerbaum,
Der ſteht ſchoͤn da,
Und ein ſchoͤner Reutersbub,
Der ſteht mir an.

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[16/0026] Jetzt will ich auf den Kirchhof gehen, Will ſuchen meiner Liebſten Grab, Will ihr alleweil rufen, Bis daß ſie mir Antwort giebt. Ey du mein allerherzliebſter Schaz, Mach auf dein tiefes Grab, Du hoͤrſt kein Gloͤcklein laͤuten, Du hoͤrſt kein Voͤglein pfeifen, Du ſiehſt weder Sonn noch Mond! Heſſiſch. Als ich kam zur Stube rein, Da iſt gut wohnen! Ich hab ſo lang draußen geſtanden, Daß Gott erbarm! Ich ſeh dies an deinem Hut, Wie dein Hut troͤpflen thut, Von Regen iſt er naß, Von wegen meinem Schatz. Ich gieng wohl uͤber Berg und Thal, Waͤr mir kein Weg zu ſchmal, Zu meinem Schaͤtzchen wollt ich gehn, Alle Wochen ſiebenmal. Dort ſteht ein ſchoͤner Lorbeerbaum, Der ſteht ſchoͤn da, Und ein ſchoͤner Reutersbub, Der ſteht mir an.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/26>, abgerufen am 21.12.2024.