Fangt an zu singen, Die Trommel rühren, Zertrennt ist Pharaos groß Heer; Laßt Saiten klingen, Und jubiliren, Verschont hat uns das rothe Meer. Hat nachgelassen So stark zu fliessen, Gestanden wie die Mauren fest; Durch gute Straßen, Mit trocknen Füssen Gehn wir hindurch, wir sind getröst.
Will Moses führen Das Heer der Männer, Kommt ihr zu mir ihr Jungfräulein; Mein Heer zu zieren, Trotz euch Bekenner, Bin Aron ich die Schwester dein. Weil wir entronnen Den Wasserwellen, Sollt ihr der höchsten Majestät So viel vergönnen, Ein Fest anstellen, Und singen, daß der Osten weht.
Der Thau wird fallen, Und euch begiessen,
Siegslied.
(Marcarium epithalanium. S. 148.)
Fangt an zu ſingen, Die Trommel ruͤhren, Zertrennt iſt Pharaos groß Heer; Laßt Saiten klingen, Und jubiliren, Verſchont hat uns das rothe Meer. Hat nachgelaſſen So ſtark zu flieſſen, Geſtanden wie die Mauren feſt; Durch gute Straßen, Mit trocknen Fuͤſſen Gehn wir hindurch, wir ſind getroͤſt.
Will Moſes fuͤhren Das Heer der Maͤnner, Kommt ihr zu mir ihr Jungfraͤulein; Mein Heer zu zieren, Trotz euch Bekenner, Bin Aron ich die Schweſter dein. Weil wir entronnen Den Waſſerwellen, Sollt ihr der hoͤchſten Majeſtaͤt So viel vergoͤnnen, Ein Feſt anſtellen, Und ſingen, daß der Oſten weht.
Der Thau wird fallen, Und euch begieſſen,
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Siegslied.
(Marcarium epithalanium. S. 148.)
Fangt an zu ſingen,
Die Trommel ruͤhren,
Zertrennt iſt Pharaos groß Heer;
Laßt Saiten klingen,
Und jubiliren,
Verſchont hat uns das rothe Meer.
Hat nachgelaſſen
So ſtark zu flieſſen,
Geſtanden wie die Mauren feſt;
Durch gute Straßen,
Mit trocknen Fuͤſſen
Gehn wir hindurch, wir ſind getroͤſt.
Will Moſes fuͤhren
Das Heer der Maͤnner,
Kommt ihr zu mir ihr Jungfraͤulein;
Mein Heer zu zieren,
Trotz euch Bekenner,
Bin Aron ich die Schweſter dein.
Weil wir entronnen
Den Waſſerwellen,
Sollt ihr der hoͤchſten Majeſtaͤt
So viel vergoͤnnen,
Ein Feſt anſtellen,
Und ſingen, daß der Oſten weht.
Der Thau wird fallen,
Und euch begieſſen,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/198>, abgerufen am 22.02.2025.
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