Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Schwarzbrauns Babeli Aus der Zeit, wo die Schäfereyen überhand nahmen. (Mündlich.) Schäfer. Mein Freund! Ein guter Freund, Der hier verspätet weint, Erbittet sich zur Gnad Hier eine Ruhestadt, Weil er von diesem Ort Nicht mehr kann reisen fort. Nachtwächter. Wer seyd ihr? Schäfer. Ich bin ein treuer Hirt, Aus Liebe und Begierd, Seht an mein Hirtenstab, Den ich in Händen hab, Damit weid ich die Heerd Wies mich der Vater lehrt. Nachtwächter. Wen sucht ihr? Schäfer. Ich such aus treuem Sinn Die edle Schäferinn, Die sich von meiner Heerd, Schwarzbrauns Babeli Aus der Zeit, wo die Schaͤfereyen uͤberhand nahmen. (Muͤndlich.) Schaͤfer. Mein Freund! Ein guter Freund, Der hier verſpaͤtet weint, Erbittet ſich zur Gnad Hier eine Ruheſtadt, Weil er von dieſem Ort Nicht mehr kann reiſen fort. Nachtwaͤchter. Wer ſeyd ihr? Schaͤfer. Ich bin ein treuer Hirt, Aus Liebe und Begierd, Seht an mein Hirtenſtab, Den ich in Haͤnden hab, Damit weid ich die Heerd Wies mich der Vater lehrt. Nachtwaͤchter. Wen ſucht ihr? Schaͤfer. Ich ſuch aus treuem Sinn Die edle Schaͤferinn, Die ſich von meiner Heerd, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0070" n="58"/> <l>Schwarzbrauns Babeli</l><lb/> <l>Steh auf und laß uns 'nein.</l><lb/> <l>Laß uns in die Kammer 'nein,</l><lb/> <l>Bringen dir ein Kanne Wein.</l><lb/> <l>Schwarzbrauns Babeli,</l><lb/> <l>Steh auf und laß uns 'nein.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Aus der Zeit</hi>, <hi rendition="#g">wo die Schaͤfereyen uͤberhand<lb/> nahmen</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Muͤndlich.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#g">Schaͤfer</hi>. <hi rendition="#in">M</hi>ein Freund! Ein guter Freund,</l><lb/> <l>Der hier verſpaͤtet weint,</l><lb/> <l>Erbittet ſich zur Gnad</l><lb/> <l>Hier eine Ruheſtadt,</l><lb/> <l>Weil er von dieſem Ort</l><lb/> <l>Nicht mehr kann reiſen fort.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#g">Nachtwaͤchter</hi>. Wer ſeyd ihr?</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l><hi rendition="#g">Schaͤfer</hi>. Ich bin ein treuer Hirt,</l><lb/> <l>Aus Liebe und Begierd,</l><lb/> <l>Seht an mein Hirtenſtab,</l><lb/> <l>Den ich in Haͤnden hab,</l><lb/> <l>Damit weid ich die Heerd</l><lb/> <l>Wies mich der Vater lehrt.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l><hi rendition="#g">Nachtwaͤchter</hi>. Wen ſucht ihr?</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l><hi rendition="#g">Schaͤfer</hi>. Ich ſuch aus treuem Sinn</l><lb/> <l>Die edle Schaͤferinn,</l><lb/> <l>Die ſich von meiner Heerd,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0070]
Schwarzbrauns Babeli
Steh auf und laß uns 'nein.
Laß uns in die Kammer 'nein,
Bringen dir ein Kanne Wein.
Schwarzbrauns Babeli,
Steh auf und laß uns 'nein.
Aus der Zeit, wo die Schaͤfereyen uͤberhand
nahmen.
(Muͤndlich.)
Schaͤfer. Mein Freund! Ein guter Freund,
Der hier verſpaͤtet weint,
Erbittet ſich zur Gnad
Hier eine Ruheſtadt,
Weil er von dieſem Ort
Nicht mehr kann reiſen fort.
Nachtwaͤchter. Wer ſeyd ihr?
Schaͤfer. Ich bin ein treuer Hirt,
Aus Liebe und Begierd,
Seht an mein Hirtenſtab,
Den ich in Haͤnden hab,
Damit weid ich die Heerd
Wies mich der Vater lehrt.
Nachtwaͤchter. Wen ſucht ihr?
Schaͤfer. Ich ſuch aus treuem Sinn
Die edle Schaͤferinn,
Die ſich von meiner Heerd,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |