Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Glanz ist nicht auszusprechen
Von der Stadt Jerusalem,
David spielet auf der Harfe,
Benjamin spielt Flöttrawär,
Isaak tanzet mit Rebekka,
Jakob mit der schönen Rahel.
Zu der grossen Freudenwonne,
Auf dem Schloß Jerusalem.
O Jerusalem du schöne,
O wie schöne glänzest du,
Ey wärst du nur in der Nähe,
So wär ich schon längst bey dir.
Ach wenn ich ein Engel wäre,
Daß ich heut noch fliegen könnt,
In die Höh wollt ich mich schwingen,
Und fliegen nach Jerusalem.
So lang sich mein Herz beweget,
Und ein warmes Tröpflein Blut,
In den blauen Adern reget,
Bleib ich dir mein Engel gut.


Schnützelputz-Häusel.

[Büsching und von der Hagen Sammlung deutscher Volkslieder. Berlin
1807. S. 59.]

So geht es in Schnützelputz Häusel,
Da singen und tanzen die Mäusel,
Und bellen die Schnecken im Häusel.
In Schnützelputz Häusel da geht es sehr toll,
Der Glanz iſt nicht auszuſprechen
Von der Stadt Jeruſalem,
David ſpielet auf der Harfe,
Benjamin ſpielt Floͤttrawaͤr,
Iſaak tanzet mit Rebekka,
Jakob mit der ſchoͤnen Rahel.
Zu der groſſen Freudenwonne,
Auf dem Schloß Jeruſalem.
O Jeruſalem du ſchoͤne,
O wie ſchoͤne glaͤnzeſt du,
Ey waͤrſt du nur in der Naͤhe,
So waͤr ich ſchon laͤngſt bey dir.
Ach wenn ich ein Engel waͤre,
Daß ich heut noch fliegen koͤnnt,
In die Hoͤh wollt ich mich ſchwingen,
Und fliegen nach Jeruſalem.
So lang ſich mein Herz beweget,
Und ein warmes Troͤpflein Blut,
In den blauen Adern reget,
Bleib ich dir mein Engel gut.


Schnuͤtzelputz-Haͤuſel.

[Buͤſching und von der Hagen Sammlung deutſcher Volkslieder. Berlin
1807. S. 59.]

So geht es in Schnuͤtzelputz Haͤuſel,
Da ſingen und tanzen die Maͤuſel,
Und bellen die Schnecken im Haͤuſel.
In Schnuͤtzelputz Haͤuſel da geht es ſehr toll,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0418" n="406"/>
            <lg n="2">
              <l>Der Glanz i&#x017F;t nicht auszu&#x017F;prechen</l><lb/>
              <l>Von der Stadt Jeru&#x017F;alem,</l><lb/>
              <l>David &#x017F;pielet auf der Harfe,</l><lb/>
              <l>Benjamin &#x017F;pielt Flo&#x0364;ttrawa&#x0364;r,</l><lb/>
              <l>I&#x017F;aak tanzet mit Rebekka,</l><lb/>
              <l>Jakob mit der &#x017F;cho&#x0364;nen Rahel.</l><lb/>
              <l>Zu der gro&#x017F;&#x017F;en Freudenwonne,</l><lb/>
              <l>Auf dem Schloß Jeru&#x017F;alem.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>O Jeru&#x017F;alem du &#x017F;cho&#x0364;ne,</l><lb/>
              <l>O wie &#x017F;cho&#x0364;ne gla&#x0364;nze&#x017F;t du,</l><lb/>
              <l>Ey wa&#x0364;r&#x017F;t du nur in der Na&#x0364;he,</l><lb/>
              <l>So wa&#x0364;r ich &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t bey dir.</l><lb/>
              <l>Ach wenn ich ein Engel wa&#x0364;re,</l><lb/>
              <l>Daß ich heut noch fliegen ko&#x0364;nnt,</l><lb/>
              <l>In die Ho&#x0364;h wollt ich mich &#x017F;chwingen,</l><lb/>
              <l>Und fliegen nach Jeru&#x017F;alem.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>So lang &#x017F;ich mein Herz beweget,</l><lb/>
              <l>Und ein warmes Tro&#x0364;pflein Blut,</l><lb/>
              <l>In den blauen Adern reget,</l><lb/>
              <l>Bleib ich dir mein Engel gut.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Schnu&#x0364;tzelputz</hi>-<hi rendition="#g">Ha&#x0364;u&#x017F;el</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">[Bu&#x0364;&#x017F;ching und von der Hagen Sammlung deut&#x017F;cher Volkslieder. Berlin<lb/>
1807. S. 59.]</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">S</hi>o geht es in Schnu&#x0364;tzelputz Ha&#x0364;u&#x017F;el,</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;ingen und tanzen die Ma&#x0364;u&#x017F;el,</l><lb/>
              <l>Und bellen die Schnecken im Ha&#x0364;u&#x017F;el.</l><lb/>
              <l>In Schnu&#x0364;tzelputz Ha&#x0364;u&#x017F;el da geht es &#x017F;ehr toll,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[406/0418] Der Glanz iſt nicht auszuſprechen Von der Stadt Jeruſalem, David ſpielet auf der Harfe, Benjamin ſpielt Floͤttrawaͤr, Iſaak tanzet mit Rebekka, Jakob mit der ſchoͤnen Rahel. Zu der groſſen Freudenwonne, Auf dem Schloß Jeruſalem. O Jeruſalem du ſchoͤne, O wie ſchoͤne glaͤnzeſt du, Ey waͤrſt du nur in der Naͤhe, So waͤr ich ſchon laͤngſt bey dir. Ach wenn ich ein Engel waͤre, Daß ich heut noch fliegen koͤnnt, In die Hoͤh wollt ich mich ſchwingen, Und fliegen nach Jeruſalem. So lang ſich mein Herz beweget, Und ein warmes Troͤpflein Blut, In den blauen Adern reget, Bleib ich dir mein Engel gut. Schnuͤtzelputz-Haͤuſel. [Buͤſching und von der Hagen Sammlung deutſcher Volkslieder. Berlin 1807. S. 59.] So geht es in Schnuͤtzelputz Haͤuſel, Da ſingen und tanzen die Maͤuſel, Und bellen die Schnecken im Haͤuſel. In Schnuͤtzelputz Haͤuſel da geht es ſehr toll,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/418
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/418>, abgerufen am 19.11.2024.