Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Was das bedeuten soll, schrie ich darauf, Schweig still, es geschieht dir nichts! Schweig still, ich thu dir nichts, Sprach er darauf? Er geht zum Bette hin, der kleine Fratz, Er bittet mich gar schön, Sollt aus dem Wege gehn, Sollt machen Platz. Ey du verdammtes Kind! was bildst dir ein, Willst schon im Bette liegen, Gehörst noch in die Wiegen, In die Wickel hinein. Scheer dich vom Bett und geh nach Haus Anstatt der Liebesglut Gehört dir noch die Ruth, Du Fledermaus! 90 x 9 x 99. (Fliegendes Blat.) Es waren einmal die Schneider, Die hatten guten Muth, Da tranken ihrer neunzig, Neun mal neun und neunzig Aus einem Fingerhut. Und als die Schneider versammelt waren, Da hielten sie einen Rath, Da sassen ihrer neunzig, Was das bedeuten ſoll, ſchrie ich darauf, Schweig ſtill, es geſchieht dir nichts! Schweig ſtill, ich thu dir nichts, Sprach er darauf? Er geht zum Bette hin, der kleine Fratz, Er bittet mich gar ſchoͤn, Sollt aus dem Wege gehn, Sollt machen Platz. Ey du verdammtes Kind! was bildſt dir ein, Willſt ſchon im Bette liegen, Gehoͤrſt noch in die Wiegen, In die Wickel hinein. Scheer dich vom Bett und geh nach Haus Anſtatt der Liebesglut Gehoͤrt dir noch die Ruth, Du Fledermaus! 90 x 9 x 99. (Fliegendes Blat.) Es waren einmal die Schneider, Die hatten guten Muth, Da tranken ihrer neunzig, Neun mal neun und neunzig Aus einem Fingerhut. Und als die Schneider verſammelt waren, Da hielten ſie einen Rath, Da ſaſſen ihrer neunzig, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0388" n="376"/> <lg n="3"> <l>Was das bedeuten ſoll, ſchrie ich darauf,</l><lb/> <l>Schweig ſtill, es geſchieht dir nichts!</l><lb/> <l>Schweig ſtill, ich thu dir nichts,</l><lb/> <l>Sprach er darauf?</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Er geht zum Bette hin, der kleine Fratz,</l><lb/> <l>Er bittet mich gar ſchoͤn,</l><lb/> <l>Sollt aus dem Wege gehn,</l><lb/> <l>Sollt machen Platz.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Ey du verdammtes Kind! was bildſt dir ein,</l><lb/> <l>Willſt ſchon im Bette liegen,</l><lb/> <l>Gehoͤrſt noch in die Wiegen,</l><lb/> <l>In die Wickel hinein.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Scheer dich vom Bett und geh nach Haus</l><lb/> <l>Anſtatt der Liebesglut</l><lb/> <l>Gehoͤrt dir noch die Ruth,</l><lb/> <l>Du Fledermaus!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>90 <hi rendition="#aq">x</hi> 9 <hi rendition="#aq">x</hi> 99.</head><lb/> <p rendition="#c">(Fliegendes Blat.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>s waren einmal die Schneider,</l><lb/> <l>Die hatten guten Muth,</l><lb/> <l>Da tranken ihrer neunzig,</l><lb/> <l>Neun mal neun und neunzig</l><lb/> <l>Aus einem Fingerhut.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und als die Schneider verſammelt waren,</l><lb/> <l>Da hielten ſie einen Rath,</l><lb/> <l>Da ſaſſen ihrer neunzig,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [376/0388]
Was das bedeuten ſoll, ſchrie ich darauf,
Schweig ſtill, es geſchieht dir nichts!
Schweig ſtill, ich thu dir nichts,
Sprach er darauf?
Er geht zum Bette hin, der kleine Fratz,
Er bittet mich gar ſchoͤn,
Sollt aus dem Wege gehn,
Sollt machen Platz.
Ey du verdammtes Kind! was bildſt dir ein,
Willſt ſchon im Bette liegen,
Gehoͤrſt noch in die Wiegen,
In die Wickel hinein.
Scheer dich vom Bett und geh nach Haus
Anſtatt der Liebesglut
Gehoͤrt dir noch die Ruth,
Du Fledermaus!
90 x 9 x 99.
(Fliegendes Blat.)
Es waren einmal die Schneider,
Die hatten guten Muth,
Da tranken ihrer neunzig,
Neun mal neun und neunzig
Aus einem Fingerhut.
Und als die Schneider verſammelt waren,
Da hielten ſie einen Rath,
Da ſaſſen ihrer neunzig,
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