Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Hat einen Sack voll Thaler an, Ein wenig denke nach, mein Schatz, Eh du kömmst auf den Musterplatz, O Weh! Wenn du mich nun besiegst, Und dann bei deinem Alten liegst, Wie wird dir sein zu Muth! Herzallerliebstes Engellein, Bedenk, was dir zu thun mag sein, O Weh! Wirst du einmal verführt, Mein junger Leib dir nimmer wird, Du bringst mich auch in Tod. Rühre nicht Bock, denn es brennt. (Aus der Zeit Simon Dachs.) Bons dies, Bock! Dei Grats, Block! Wie viel Tuch zum Rock? Sieben Ellen, Wann soll ich ihn haben? Gleich auf der Stelle, Auf den Sonntag Abend, Sprach der Geselle. Sonntag kam, Block kam. Bons dies, Bock! Dei Grats, Block! Hat einen Sack voll Thaler an, Ein wenig denke nach, mein Schatz, Eh du koͤmmſt auf den Muſterplatz, O Weh! Wenn du mich nun beſiegſt, Und dann bei deinem Alten liegſt, Wie wird dir ſein zu Muth! Herzallerliebſtes Engellein, Bedenk, was dir zu thun mag ſein, O Weh! Wirſt du einmal verfuͤhrt, Mein junger Leib dir nimmer wird, Du bringſt mich auch in Tod. Ruͤhre nicht Bock, denn es brennt. (Aus der Zeit Simon Dachs.) Bons dies, Bock! Dei Grats, Block! Wie viel Tuch zum Rock? Sieben Ellen, Wann ſoll ich ihn haben? Gleich auf der Stelle, Auf den Sonntag Abend, Sprach der Geſelle. Sonntag kam, Block kam. Bons dies, Bock! Dei Grats, Block! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="10"> <pb facs="#f0359" n="347"/> <l>Hat einen Sack voll Thaler an,</l><lb/> <l>Der wird dich fuͤhren hin.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Ein wenig denke nach, mein Schatz,</l><lb/> <l>Eh du koͤmmſt auf den Muſterplatz,</l><lb/> <l>O Weh!</l><lb/> <l>Wenn du mich nun beſiegſt,</l><lb/> <l>Und dann bei deinem Alten liegſt,</l><lb/> <l>Wie wird dir ſein zu Muth!</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Herzallerliebſtes Engellein,</l><lb/> <l>Bedenk, was dir zu thun mag ſein,</l><lb/> <l>O Weh!</l><lb/> <l>Wirſt du einmal verfuͤhrt,</l><lb/> <l>Mein junger Leib dir nimmer wird,</l><lb/> <l>Du bringſt mich auch in Tod.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ruͤhre nicht Bock</hi>, <hi rendition="#g">denn es brennt</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Aus der Zeit Simon Dachs.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">B</hi>ons dies, Bock!</l><lb/> <l>Dei Grats, Block!</l><lb/> <l>Wie viel Tuch zum Rock?</l><lb/> <l>Sieben Ellen,</l><lb/> <l>Wann ſoll ich ihn haben?</l><lb/> <l>Gleich auf der Stelle,</l><lb/> <l>Auf den Sonntag Abend,</l><lb/> <l>Sprach der Geſelle.</l><lb/> <l>Sonntag kam, Block kam.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Bons dies, Bock!</l><lb/> <l>Dei Grats, Block!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [347/0359]
Hat einen Sack voll Thaler an,
Der wird dich fuͤhren hin.
Ein wenig denke nach, mein Schatz,
Eh du koͤmmſt auf den Muſterplatz,
O Weh!
Wenn du mich nun beſiegſt,
Und dann bei deinem Alten liegſt,
Wie wird dir ſein zu Muth!
Herzallerliebſtes Engellein,
Bedenk, was dir zu thun mag ſein,
O Weh!
Wirſt du einmal verfuͤhrt,
Mein junger Leib dir nimmer wird,
Du bringſt mich auch in Tod.
Ruͤhre nicht Bock, denn es brennt.
(Aus der Zeit Simon Dachs.)
Bons dies, Bock!
Dei Grats, Block!
Wie viel Tuch zum Rock?
Sieben Ellen,
Wann ſoll ich ihn haben?
Gleich auf der Stelle,
Auf den Sonntag Abend,
Sprach der Geſelle.
Sonntag kam, Block kam.
Bons dies, Bock!
Dei Grats, Block!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |