Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Gott will ihm dazu geben, Recht wie junge Oehlzweige Wachsen und grünen frisch, So sollen in der Reihe, Die Kindlein um den Tisch, Gar fein und höflich stehen, In Zucht und guter Sitt, Der Vater soll sie sehen, Im dritt und vierten Glied. Das Wappenschild. (Fliegendes Blat.) Stürmt, reißt und rast ihr Unglückswinde, Zeigt eure ganze Tiranney, Zerbrecht, zerschlagt so Zweig als Rinde, Und werft den Hofnungsbaum entzwey; Dies Hagelwetter Trift Stamm und Blätter, Die Wurzel bleibt, Bis Sturm und Regen Ihr Wüthen legen, Daß sie von neuem grünt und Aeste treibt. Mein Herz giebt keinem Diamanten, Mein Geist der Eiche wenig nach; Wenn Erd und Himmel mich verbannten, Gott will ihm dazu geben, Recht wie junge Oehlzweige Wachſen und gruͤnen friſch, So ſollen in der Reihe, Die Kindlein um den Tiſch, Gar fein und hoͤflich ſtehen, In Zucht und guter Sitt, Der Vater ſoll ſie ſehen, Im dritt und vierten Glied. Das Wappenſchild. (Fliegendes Blat.) Stuͤrmt, reißt und raſt ihr Ungluͤckswinde, Zeigt eure ganze Tiranney, Zerbrecht, zerſchlagt ſo Zweig als Rinde, Und werft den Hofnungsbaum entzwey; Dies Hagelwetter Trift Stamm und Blaͤtter, Die Wurzel bleibt, Bis Sturm und Regen Ihr Wuͤthen legen, Daß ſie von neuem gruͤnt und Aeſte treibt. Mein Herz giebt keinem Diamanten, Mein Geiſt der Eiche wenig nach; Wenn Erd und Himmel mich verbannten, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0026" n="14"/> <l>Gott will ihm dazu geben,</l><lb/> <l>Ein Ehfrau tugendreich,</l><lb/> <l>Die einr fruchtbaren Weinreben</l><lb/> <l>Sich ſoll verhalten gleich.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Recht wie junge Oehlzweige</l><lb/> <l>Wachſen und gruͤnen friſch,</l><lb/> <l>So ſollen in der Reihe,</l><lb/> <l>Die Kindlein um den Tiſch,</l><lb/> <l>Gar fein und hoͤflich ſtehen,</l><lb/> <l>In Zucht und guter Sitt,</l><lb/> <l>Der Vater ſoll ſie ſehen,</l><lb/> <l>Im dritt und vierten Glied.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Das Wappenſchild</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Fliegendes Blat.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>tuͤrmt, reißt und raſt ihr Ungluͤckswinde,</l><lb/> <l>Zeigt eure ganze Tiranney,</l><lb/> <l>Zerbrecht, zerſchlagt ſo Zweig als Rinde,</l><lb/> <l>Und werft den Hofnungsbaum entzwey;</l><lb/> <l>Dies Hagelwetter</l><lb/> <l>Trift Stamm und Blaͤtter,</l><lb/> <l>Die Wurzel bleibt,</l><lb/> <l>Bis Sturm und Regen</l><lb/> <l>Ihr Wuͤthen legen,</l><lb/> <l>Daß ſie von neuem gruͤnt und Aeſte treibt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Mein Herz giebt keinem Diamanten,</l><lb/> <l>Mein Geiſt der Eiche wenig nach;</l><lb/> <l>Wenn Erd und Himmel mich verbannten,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0026]
Gott will ihm dazu geben,
Ein Ehfrau tugendreich,
Die einr fruchtbaren Weinreben
Sich ſoll verhalten gleich.
Recht wie junge Oehlzweige
Wachſen und gruͤnen friſch,
So ſollen in der Reihe,
Die Kindlein um den Tiſch,
Gar fein und hoͤflich ſtehen,
In Zucht und guter Sitt,
Der Vater ſoll ſie ſehen,
Im dritt und vierten Glied.
Das Wappenſchild.
(Fliegendes Blat.)
Stuͤrmt, reißt und raſt ihr Ungluͤckswinde,
Zeigt eure ganze Tiranney,
Zerbrecht, zerſchlagt ſo Zweig als Rinde,
Und werft den Hofnungsbaum entzwey;
Dies Hagelwetter
Trift Stamm und Blaͤtter,
Die Wurzel bleibt,
Bis Sturm und Regen
Ihr Wuͤthen legen,
Daß ſie von neuem gruͤnt und Aeſte treibt.
Mein Herz giebt keinem Diamanten,
Mein Geiſt der Eiche wenig nach;
Wenn Erd und Himmel mich verbannten,
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