Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Ach was weinet die schöne Braut so sehr! Lache nicht, lache nicht, deine rothe rothe Schuh Werden dich wohl drücken, sind eng genug dazu. O Weyele weh, o Weyele weh! Ach was weinet die schöne Braut so sehr. Wenn die andern tanzen gehn Wirst du bei der Wiege stehn. Wincke nur wincke nicht, sind gar leichte leichte Winck Bis du an dem Finger einen goldnen Hochzeit-Ring. O Weyele weh, o Weyele weh! Ach was weinet die schöne Braut so sehr! Goldne Ketten legst du an, Mußt in ein Gefängniß gahn. Springe heut, springe heut deinen letzten letzten Tanz, Morgen kannst du weinen auf den schönen Hochzeitkranz, O Weyele weh, o Weyele weh! Ach waß weinet die schöne Braut so sehr! Must die Blumen lassen stehn. Auf den Acker must du gehn. Familiengemälde. (Friderici Ehren-Liedlein. Rostock 1614. XXIV.) An allem Ort und Ende, Soll der gesegnet sein, Den Arbeit seiner Hände, Ernähret still und fein, Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr! Lache nicht, lache nicht, deine rothe rothe Schuh Werden dich wohl druͤcken, ſind eng genug dazu. O Weyele weh, o Weyele weh! Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr. Wenn die andern tanzen gehn Wirſt du bei der Wiege ſtehn. Wincke nur wincke nicht, ſind gar leichte leichte Winck Bis du an dem Finger einen goldnen Hochzeit-Ring. O Weyele weh, o Weyele weh! Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr! Goldne Ketten legſt du an, Mußt in ein Gefaͤngniß gahn. Springe heut, ſpringe heut deinen letzten letzten Tanz, Morgen kannſt du weinen auf den ſchoͤnen Hochzeitkranz, O Weyele weh, o Weyele weh! Ach waß weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr! Muſt die Blumen laſſen ſtehn. Auf den Acker muſt du gehn. Familiengemaͤlde. (Friderici Ehren-Liedlein. Roſtock 1614. XXIV.) An allem Ort und Ende, Soll der geſegnet ſein, Den Arbeit ſeiner Haͤnde, Ernaͤhret ſtill und fein, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0025" n="13"/> <l>Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr!</l><lb/> <l>Muſt dein Haͤrlein ſchließen ein</l><lb/> <l>In dem weiſſen Haͤubelein.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Lache nicht, lache nicht, deine rothe rothe Schuh</l><lb/> <l>Werden dich wohl druͤcken, ſind eng genug dazu.</l><lb/> <l>O Weyele weh, o Weyele weh!</l><lb/> <l>Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr.</l><lb/> <l>Wenn die andern tanzen gehn</l><lb/> <l>Wirſt du bei der Wiege ſtehn.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Wincke nur wincke nicht, ſind gar leichte leichte Winck</l><lb/> <l>Bis du an dem Finger einen goldnen Hochzeit-Ring.</l><lb/> <l>O Weyele weh, o Weyele weh!</l><lb/> <l>Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr!</l><lb/> <l>Goldne Ketten legſt du an,</l><lb/> <l>Mußt in ein Gefaͤngniß gahn.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Springe heut, ſpringe heut deinen letzten letzten Tanz,</l><lb/> <l>Morgen kannſt du weinen auf den ſchoͤnen Hochzeitkranz,</l><lb/> <l>O Weyele weh, o Weyele weh!</l><lb/> <l>Ach waß weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr!</l><lb/> <l>Muſt die Blumen laſſen ſtehn.</l><lb/> <l>Auf den Acker muſt du gehn.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Familiengemaͤlde</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Friderici Ehren-Liedlein. Roſtock 1614. <hi rendition="#aq">XXIV.</hi>)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>n allem Ort und Ende,</l><lb/> <l>Soll der geſegnet ſein,</l><lb/> <l>Den Arbeit ſeiner Haͤnde,</l><lb/> <l>Ernaͤhret ſtill und fein,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0025]
Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr!
Muſt dein Haͤrlein ſchließen ein
In dem weiſſen Haͤubelein.
Lache nicht, lache nicht, deine rothe rothe Schuh
Werden dich wohl druͤcken, ſind eng genug dazu.
O Weyele weh, o Weyele weh!
Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr.
Wenn die andern tanzen gehn
Wirſt du bei der Wiege ſtehn.
Wincke nur wincke nicht, ſind gar leichte leichte Winck
Bis du an dem Finger einen goldnen Hochzeit-Ring.
O Weyele weh, o Weyele weh!
Ach was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr!
Goldne Ketten legſt du an,
Mußt in ein Gefaͤngniß gahn.
Springe heut, ſpringe heut deinen letzten letzten Tanz,
Morgen kannſt du weinen auf den ſchoͤnen Hochzeitkranz,
O Weyele weh, o Weyele weh!
Ach waß weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr!
Muſt die Blumen laſſen ſtehn.
Auf den Acker muſt du gehn.
Familiengemaͤlde.
(Friderici Ehren-Liedlein. Roſtock 1614. XXIV.)
An allem Ort und Ende,
Soll der geſegnet ſein,
Den Arbeit ſeiner Haͤnde,
Ernaͤhret ſtill und fein,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |