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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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In zweyen Monden und das werd wahr,
Ich lad sie vor Gottes Gericht so gar.
In zweyen Monden sie starben znsammen,
Ihr Weinen thät löschen die höllischen Flammen.


Eigensinn.

(Aus Hr. v. Stromers Familienbuche vom Jahre 1581.)

Hast du's nicht gefischet,
So fisch es aber noch,
Hat sie der Schimpf gereuet,
So thu' ers aber noch.
Ist es denn Unglück heuer alles mein,
Ade du schönes Liebelein,
Du must mein eigen seyn.
Weiß ich mir ein Mädelein
Auf dieser Erden,
Ist sie mir beschert,
So muß sie mir auch werden,
Wohl über allen Dank,
Geschieht es aber heuer nicht,
So geschieht es überlang.
Da kauft er ihr ein Gürtlein schmal,
Das war gesprenkelt überall,
Es hing gesprenkelt wohl auf den Fuß,
Es reut mich, daß ich sterben muß.
Sterb ich denn so bin ich todt,
So gräbt man mich in die Röslein roth,
2. Band. 14.
In zweyen Monden und das werd wahr,
Ich lad ſie vor Gottes Gericht ſo gar.
In zweyen Monden ſie ſtarben znſammen,
Ihr Weinen thaͤt loͤſchen die hoͤlliſchen Flammen.


Eigenſinn.

(Aus Hr. v. Stromers Familienbuche vom Jahre 1581.)

Haſt du's nicht gefiſchet,
So fiſch es aber noch,
Hat ſie der Schimpf gereuet,
So thu' ers aber noch.
Iſt es denn Ungluͤck heuer alles mein,
Ade du ſchoͤnes Liebelein,
Du muſt mein eigen ſeyn.
Weiß ich mir ein Maͤdelein
Auf dieſer Erden,
Iſt ſie mir beſchert,
So muß ſie mir auch werden,
Wohl uͤber allen Dank,
Geſchieht es aber heuer nicht,
So geſchieht es uͤberlang.
Da kauft er ihr ein Guͤrtlein ſchmal,
Das war geſprenkelt uͤberall,
Es hing geſprenkelt wohl auf den Fuß,
Es reut mich, daß ich ſterben muß.
Sterb ich denn ſo bin ich todt,
So graͤbt man mich in die Roͤslein roth,
2. Band. 14.
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[209/0221] In zweyen Monden und das werd wahr, Ich lad ſie vor Gottes Gericht ſo gar. In zweyen Monden ſie ſtarben znſammen, Ihr Weinen thaͤt loͤſchen die hoͤlliſchen Flammen. Eigenſinn. (Aus Hr. v. Stromers Familienbuche vom Jahre 1581.) Haſt du's nicht gefiſchet, So fiſch es aber noch, Hat ſie der Schimpf gereuet, So thu' ers aber noch. Iſt es denn Ungluͤck heuer alles mein, Ade du ſchoͤnes Liebelein, Du muſt mein eigen ſeyn. Weiß ich mir ein Maͤdelein Auf dieſer Erden, Iſt ſie mir beſchert, So muß ſie mir auch werden, Wohl uͤber allen Dank, Geſchieht es aber heuer nicht, So geſchieht es uͤberlang. Da kauft er ihr ein Guͤrtlein ſchmal, Das war geſprenkelt uͤberall, Es hing geſprenkelt wohl auf den Fuß, Es reut mich, daß ich ſterben muß. Sterb ich denn ſo bin ich todt, So graͤbt man mich in die Roͤslein roth, 2. Band. 14.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/221>, abgerufen am 19.11.2024.