Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Ey hast du dann die Schlüssel verloren,
So haben wir gute Aexte und Bohrer,
Die Kiste können wir aufhauen:
Altemeralte u. s. w.
Und da die Kiste offen war,
Darinnen war ein junger Knab,
Er blüht, als wie die Rosen:
Altemeralte u. s. w.
Ey Bauerwirthlein laß mich lange leben,
Ich will dir hundert Thaler geben,
Dazu will ichs euch ja geben:
Altemeralte u. s. w.


Das glaubst du nur nicht.

(Mündlich.)

In den finstern Wäldern,
Da die Wolken schwarz,
In den Diestelfeldern
Fühl ich mich so wahr,
Wo die Vöglein lustig seyn,
Ach da fühlt mein Herz nur Pein:
Das glaubst du nur nicht!
O ihr hohen Berge
Fallet auf mich zu,
Und den Müden berget
In der kühlen Ruh,
Tausend Seufzer schick ich dir
Durch die kühlen Winde hier:
Das glaubst du nur nicht!

Ey haſt du dann die Schluͤſſel verloren,
So haben wir gute Aexte und Bohrer,
Die Kiſte koͤnnen wir aufhauen:
Altemeralte u. ſ. w.
Und da die Kiſte offen war,
Darinnen war ein junger Knab,
Er bluͤht, als wie die Roſen:
Altemeralte u. ſ. w.
Ey Bauerwirthlein laß mich lange leben,
Ich will dir hundert Thaler geben,
Dazu will ichs euch ja geben:
Altemeralte u. ſ. w.


Das glaubſt du nur nicht.

(Muͤndlich.)

In den finſtern Waͤldern,
Da die Wolken ſchwarz,
In den Dieſtelfeldern
Fuͤhl ich mich ſo wahr,
Wo die Voͤglein luſtig ſeyn,
Ach da fuͤhlt mein Herz nur Pein:
Das glaubſt du nur nicht!
O ihr hohen Berge
Fallet auf mich zu,
Und den Muͤden berget
In der kuͤhlen Ruh,
Tauſend Seufzer ſchick ich dir
Durch die kuͤhlen Winde hier:
Das glaubſt du nur nicht!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0208" n="196"/>
            <lg n="11">
              <l>Ey ha&#x017F;t du dann die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el verloren,</l><lb/>
              <l>So haben wir gute Aexte und Bohrer,</l><lb/>
              <l>Die Ki&#x017F;te ko&#x0364;nnen wir aufhauen:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="12">
              <l>Und da die Ki&#x017F;te offen war,</l><lb/>
              <l>Darinnen war ein junger Knab,</l><lb/>
              <l>Er blu&#x0364;ht, als wie die Ro&#x017F;en:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="13">
              <l>Ey Bauerwirthlein laß mich lange leben,</l><lb/>
              <l>Ich will dir hundert Thaler geben,</l><lb/>
              <l>Dazu will ichs euch ja geben:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Das glaub&#x017F;t du nur nicht</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">(Mu&#x0364;ndlich.)</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">I</hi>n den fin&#x017F;tern Wa&#x0364;ldern,</l><lb/>
              <l>Da die Wolken &#x017F;chwarz,</l><lb/>
              <l>In den Die&#x017F;telfeldern</l><lb/>
              <l>Fu&#x0364;hl ich mich &#x017F;o wahr,</l><lb/>
              <l>Wo die Vo&#x0364;glein lu&#x017F;tig &#x017F;eyn,</l><lb/>
              <l>Ach da fu&#x0364;hlt mein Herz nur Pein:</l><lb/>
              <l>Das glaub&#x017F;t du nur nicht!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>O ihr hohen Berge</l><lb/>
              <l>Fallet auf mich zu,</l><lb/>
              <l>Und den Mu&#x0364;den berget</l><lb/>
              <l>In der ku&#x0364;hlen Ruh,</l><lb/>
              <l>Tau&#x017F;end Seufzer &#x017F;chick ich dir</l><lb/>
              <l>Durch die ku&#x0364;hlen Winde hier:</l><lb/>
              <l>Das glaub&#x017F;t du nur nicht!</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0208] Ey haſt du dann die Schluͤſſel verloren, So haben wir gute Aexte und Bohrer, Die Kiſte koͤnnen wir aufhauen: Altemeralte u. ſ. w. Und da die Kiſte offen war, Darinnen war ein junger Knab, Er bluͤht, als wie die Roſen: Altemeralte u. ſ. w. Ey Bauerwirthlein laß mich lange leben, Ich will dir hundert Thaler geben, Dazu will ichs euch ja geben: Altemeralte u. ſ. w. Das glaubſt du nur nicht. (Muͤndlich.) In den finſtern Waͤldern, Da die Wolken ſchwarz, In den Dieſtelfeldern Fuͤhl ich mich ſo wahr, Wo die Voͤglein luſtig ſeyn, Ach da fuͤhlt mein Herz nur Pein: Das glaubſt du nur nicht! O ihr hohen Berge Fallet auf mich zu, Und den Muͤden berget In der kuͤhlen Ruh, Tauſend Seufzer ſchick ich dir Durch die kuͤhlen Winde hier: Das glaubſt du nur nicht!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/208
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/208>, abgerufen am 21.12.2024.